Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis |
Höhe: | 258 m ü. NHN |
Fläche: | 17,1 km² |
Einwohner: | 7532 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 440 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 73650 |
Vorwahl: | 07181 |
Kfz-Kennzeichen: | WN, BK |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 19 086 |
LOCODE: | DE WTC |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 2 73650 Winterbach |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Albrecht Ulrich |
} |
Winterbach ist eine Gemeinde im Remstal in Baden-Württemberg etwa 23 km östlich von Stuttgart.
Winterbach liegt im Remstal an der Bundesstraße 29 (Stuttgart – Aalen) zwischen Stuttgart und Schorndorf. Im Hauptort befindet sich ein Haltepunkt der S-Bahnlinie S2 (Schorndorf – Stuttgart – Stuttgart Flughafen – Filderstadt), die Winterbach über die Remsbahn an das Stuttgarter S-Bahnnetz anschließt.
Winterbach besteht aus den Teilorten Winterbach, Engelberg und Manolzweiler. Von den 7602 Einwohnern (Stand: Ende 2015)[2]wohnen 7196 im Hauptort. Während die Teilorte Engelberg und Manolzweiler auf dem Schurwald südlich vom Hauptort Winterbach liegen, liegt Winterbach selbst im Tal an der Rems. Im Norden von Winterbach wird Wein angebaut.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Die Gemeinde Winterbach grenzt im Uhrzeigersinn von Norden über Osten bis Südosten an die Stadt Schorndorf, im Süden an die Gemeinden Lichtenwald und Baltmannsweiler, im Südwesten an die Stadt Weinstadt und von Südwesten über Westen bis Norden an Remshalden.
Trotz seiner großen Wirtschaftskraft hat sich Winterbach bislang einen dörflichen Charakter bewahrt.
Winterbach wurde 1046 zum ersten Mal von Heinrich III. (HRR) urkundlich erwähnt. Funde lassen jedoch ein deutlich höheres Alter vermuten. Im Jahr 1080 gelangten die Königshöfe Winterbach und Waiblingen durch eine Schenkung Heinrich IV. vor der Schlacht bei Hohenmölsen in den Besitz der Domkapitel von Speyer. 1238 wurde erstmals ein Pfarrer in Winterbach beurkundet und seit 1293 ist der Weinbau in der Gemarkung nachweisbar.
Im Jahr 1309 wurde die noch heute stehende Michaelskirche eingeweiht, jedoch wird schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung Winterbachs die Existenz einer Urkirche für das mittlere Remstal im Ort angenommen.[4] Seit 1369 wird die Pfarrei Winterbach als eine Filiale der Kirche von Schorndorf geführt. Bei der Teilung der Grafschaft Württemberg 1442 gelangte Winterbach in den Besitz der Stuttgarter Grafenlinie.
1490 erfolgte ein Umbau der Kirche, aus dieser Zeit stammen die bis heute erhaltenen Passionsfresken.
Am Aufstand des Armen Konrad 1514 waren auch Winterbacher Einwohner beteiligt. Nach der Rückkehr Herzog Ulrichs von Württemberg führte dieser 1534 die Reformation im Herzogtum ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Remstal mehrfach von durchziehenden Heeren verwüstet. 1644 setzte ein Blitzschlag den Kirchturm in Brand, welcher in den Folgejahren wieder aufgebaut wurde. Um 1750 erreichte Winterbach einen bescheidenen Wohlstand, unter anderem erfolgte von 1751–1758 der Umbau der Michaelskirche.
1825 begann in Winterbach der Badebetrieb, nachdem beim Gasthaus Adler schwefelhaltige Quellen erschlossen wurden. Nur 25 Jahre später versiegten diese und der Kurbetrieb kam zum Erliegen. In der Folge wurde in den Badehäusern eine Anstalt für geistig behinderte Kinder eingerichtet. 1861 verbesserte sich die Verkehrsanbindung Winterbachs durch die Eröffnung der Remsbahn bis Wasseralfingen. Im Jahr 1874 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Badeanstalt ein Krankenasyl für pflegebedürftige Frauen. Um die Jahrhundertwende wurde eine zentrale Wasserversorgung aufgebaut.
Um 1900 ging der Weinbau in Winterbach zurück. Ursache waren Schäden durch Reblausbefall und Schimmel.
In Winterbach wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Winterbach hat nach der letzten Wahl 20 Mitglieder (2009: 18). Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
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BWV | Bürgerliche Wählervereinigung Winterbach-Engelberg-Manolzweiler | 49,5 | 10 | 50,4 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 19,6 | 4 | 21,5 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 15,1 | 3 | 14,4 | 2 | |
GRÜNE | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | 15,8 | 3 | 13,7 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 20 | 100,0 | 18 | ||
Wahlbeteiligung | 59,1 % | 61,1 % |
Seit 1961 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Gleisdorf in der Steiermark (Österreich).
Beschreibung: In rot ein silberner (weißer) Wellenbalken, darüber eine goldene (gelbe) Krone, darunter eine silberne (weiße) Hape mit goldenem (gelbem) Griffholz.
Die goldene Krone soll daran erinnern, dass Winterbach ein altes Reichgut war und sich Kaiser Heinrich III. am 28. August 1046 und am 3. Dezember 1048 in Winterbach aufgehalten hat. Der Wellenbalken macht das Wappen in Bezug auf den zweiten Bestandteil des Ortsnamens „redend“.
Die Weinberghape ist die alte Wappenfigur von Winterbach, die sich bis 1831 zurückverfolgen lässt, im Laufe der Zeit zu einer Sichel wurde und heute wieder als Hape erscheint.
Winterbach gehört zu den reichen Gemeinden in Baden-Württemberg. Winterbacher Unternehmen stellen über 2000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Dies entspricht in etwa der Anzahl der in Winterbach lebenden Arbeitnehmer. Der größte Arbeitgeber im Ort ist das Modehaus mit Versand Peter Hahn GmbH.
Die Arbeiterwohlfahrt betreibt seit 1988 ein Pflegeheim in der Ortsmitte.
Winterbach liegt an der Württemberger Weinstraße mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Alljährlich findet Ende Juni das Winterbacher Brunnenfest von Samstag bis Montag statt und am ersten Adventssonntag der Winterbacher Weihnachtsmarkt.
In ungeraden Jahren veranstaltet im Juli die Kulturinitiative Rock das Winterbach Zeltspektakel.
Bekannte Persönlichkeiten, die einen Teil ihres Lebens in Winterbach verbracht haben, sind: