Weiz | |
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Basisdaten | |
Staat: | Österreich |
Bundesland: | Steiermark |
Politischer Bezirk: | Weiz |
Kfz-Kennzeichen: | WZ |
Fläche: | 17,48 km² |
: | |
Höhe: | 477 m ü. A. |
Einwohner: | 11.433 (1. Jän. 2016) |
Postleitzahl: | 8160 |
Vorwahl: | 03172 |
Gemeindekennziffer: | 6 17 66 |
NUTS-Region | AT224 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 7 8160 Weiz |
Website: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Erwin Eggenreich[1] (SPÖ) |
Gemeinderat: (2015) (31 Mitglieder) |
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Lage der Stadt Weiz im Bezirk Weiz | |
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weiz ist eine Stadt mit 11.433 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2016 ) in der Oststeiermark und die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes in Österreich. Sie ist die größte Stadt der Oststeiermark bzw. die zehntgrößte Stadt der Steiermark (Stand 1. Jänner 2015) und gilt auf Grund mehrerer Industrieunternehmen als Industriestadt.
Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde 2015 die Gemeinde Krottendorf eingemeindet.[2]
Weiz liegt am Weizbach, einem Nebenfluss der Raab, wenige Kilometer südlich der Weizklamm und etwa 25 Kilometer nordöstlich von Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften und gleichnamigen Katastralgemeinden (Einwohner und Fläche: Stand 1. Jänner 2015[3][4]):
Die Stadtgemeinde umfasst damit eine Fläche von 17,51 km² (1.751 ha).
Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn von Norden) Thannhausen, Sankt Ruprecht an der Raab, Mitterdorf an der Raab, Mortantsch und Naas.
Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 9,0 °C und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 799,0 Millimeter. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 19,1 °C und der kälteste der Januar mit −1,3 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juni mit 120,4 Millimeter im Durchschnitt, der wenigste im Januar mit 25,4 Millimeter im Mittel. Die tiefste je gemessene Temperatur liegt bei −20,7 °C im Januar und die höchste bei 35,9 °C im August.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weiz
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Die Gründung der Ortschaft Weiz erfolgte bereits vor dem Jahr 1188; damals wurden der Ort und die Taborkirche erstmals urkundlich als „Vides“ erwähnt.
Auszug aus Meyers Konversations-Lexikon von 1888:
1892 gründete der ortsansässige Franz Pichler das Elektromaschinenunternehmen „F. Pichler Werke“, der späteren VA Tech Elin, die 2005 vom Siemens-Konzern übernommen wurde. Im Jahre 2006 wurde die Generatorenfertigung aufgrund von kartellrechtlichen Bedenken an die Andritz AG weiterverkauft; die Fertigung von Groß- und Verteiltransformatoren ist nach wie vor Teil der Siemens AG Österreich. Während des Ersten Weltkriegs erhielt die Ortschaft einen eigenen Bahnhof, um den Transport der Rüstungsmaterialien, welche aufgrund des Krieges damals hauptsächlich produziert wurden, zu erleichtern.
Seit 1932 besitzt Weiz das Stadtrecht.
Religion | Personen | Prozentsatz |
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Römisch-katholische Kirche | 7191 | 81,6 % |
Evangelische Kirche | 290 | 3,3 % |
Islam | 193 | 2,2 % |
Orthodoxe Kirche | 123 | 1,4 % |
kein religiöses Bekenntnis | 872 | 9,9 % |
Mit über 80 % ist eine klare Mehrheit der Weizer katholisch. Alle anderen Religionsbekenntnisse machen zusammen nur knapp 20 % aus. Dabei sind die Konfessionslosen mit beinahe 10 % wiederum eine klare Mehrheit. Religionen wie der Evangelischen Kirche, der Orthodoxen Kirche oder dem Islam gehören zwischen 1,4 und 3,3 %, also jeweils einige hundert Weizer an.
In der Stadt befinden sich zwei katholische Kirchen, eine evangelische sowie ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas.[5]
Der Stadtgemeinderat besteht aus 31 Mitgliedern. Seit der Gemeinderatswahl vom 22. März 2015 besteht folgende Mandatsverteilung:
Von September 1993 an war Helmuth Kienreich (SPÖ) langjähriger Bürgermeister der Stadt. Im April 2012 trat Kienreich zurück[6] und übergab sein Amt an den Direktor der Polytechnische Schule Weiz Erwin Eggenreich (ebenfalls SPÖ), der daraufhin vom Gemeinderat zum neuen Bürgermeister gewählt wurde.[1]
Nach der Gemeindestrukturreform in der Steiermark trat bei der Wahl 2015 der ehemalige Bürgermeister Krottendorfs, Franz Rosenberger, mit der eigenen Liste Team Krottendorf an und erreichte 30 %. Bürgermeister der Stadt wurde abermals Erwin Eggenreich.
Mittels Online-Formularen können die Einwohner der Stadt Weiz Behördendienste direkt von zuhause erledigen und ersparen sich so lange Wartezeiten auf den Ämtern. Die Formulare werden direkt online ausgefüllt und dann an die zuständige Behörde geschickt. Die zugrunde liegende Formularlösung AFORMSOLUTION wurden vom österreichischen IT-Unternehmen aforms2web entwickelt.[7]
Die Verleihung des Wappens erfolgte am 4. Februar 1560 durch Kaiser Ferdinand I. Im Wappenbrief wird das Weizer Wappen wie folgt beschrieben:
Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit.
Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 15. Juni 2016.[10]
Die Blasonierung lautet:
Jährlich finden in Weiz das Mulbratlfest sowie das Altstadtfest statt. Weiters gibt es in Weiz noch verschiedene andere Veranstaltungen, wie etwa der Weizer Sommermarkt, der Nikolomarkt oder das Biofest.
Die Geschichte von Weiz als bedeutender Wirtschaftsstandort der Region begann mit der Grundsteinlegung der F. Pichler Werke im Jahre 1892. In der damaligen Zeit war Weiz als Fabriksstandort eigentlich uninteressant, da größere Gewässer zum Antrieb von Wassermühlen, die zur maschinellen Produktion benötigt wurden, fehlten. Doch der Weizer Franz Pichler ging nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Erfinder und Pionier in der elektrischen Stromerzeugung ein, da er auch Wechselstromkraftwerke - die ersten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, konstruierte. Das rasch wachsende Unternehmen wurde zu einem bedeutenden Hersteller von Elektrotechnik, was den Ort als Industriestandort bekannt machte, und weitere Unternehmen anzog. Im Ersten Weltkrieg musste das Unternehmen für die k.u.k. Armee Rüstungsmaterialien herstellen. Um den Transport zu beschleunigen und vereinfachen, wurde ein Bahnhof in Weiz errichtet. Dieser stellte als Nebeneffekt sicher, dass Weiz auch in Zukunft ein attraktiver Unternehmensstandort blieb. Aus den F. Pichler Werken ging später die ELIN Aktiengesellschaft für elektrische Industrie hervor, welche seit 2005 als Bestandteil der VA Tech Elin zur Siemens AG gehört. Das Werk in Weiz, welches auch heute noch besteht und rund 1000 Personen beschäftigt, gehört jedoch zur Sparte für Wasserkraftwerksbau, welche Siemens aus kartellrechtlichen Gründen weiterverkaufen musste. Besitzer des Werkes in Weiz ist seit 2006 die Andritz AG.
Mit Stand der Volks- und Arbeitsstättenzählung der Statistik Austria im Mai 2001 waren in den Weizer Unternehmen 8.680 Personen beschäftigt. Dies ist im Vergleich zur in etwa gleich hohen Einwohnerzahl der Kleinstadt eine beträchtliche Anzahl, was die Bedeutung von Weiz als Wirtschaftsstandort unterstreicht.
Durch Weiz verlaufen die Rechberg Straße B 64 von Gleisdorf über Weiz nach Frohnleiten und die Weizer Straße B 72 von Graz über Weiz nach Krieglach.
Die Personenzüge der normalspurigen Landesbahn Gleisdorf–Weiz ( S31 ) halten in Weiz an drei Stationen: An der Haltestelle Weiz Interspar, der Station Weiz Bahnhof und der Endhaltestelle Weiz (bis 2010 Weiz Stadt). Die beiden letztgenannten Stationen, die nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind, gehören zum Weizer Bahnhof, der ausgedehnte Gleisanlagen besitzt. Hier trifft die Landesbahn nach Gleisdorf mit der schmalspurigen Feistritztalbahn, die neben Güterzügen zum Talkumwerk in Oberfeistritz, heute vor allem touristischen Dampfbummelzügen dient, zusammen. Vom Bahnhof Weiz, der von einer Fußgängerbrücke überspannt wird, führt weiters eine normalspurige Anschlussbahn durch die Kapruner-Generator-Straße in das Werk der ehemaligen ELIN (heute Siemens Transformers Austria und Andritz Hydro).
Weiz gilt als Stadt der kurzen Wege.[12] Aufgrund der topografischen Lage und einer Größe von rund 5 km² ist zu Fuß zu gehen und Rad zu fahren hier ideal. Es gibt in der Stadt zehn Kilometer Radwege. In den Wohngebieten gilt größtenteils eine 30 km/h-Beschränkung, hier können Radfahrer ohne größere Probleme mit dem Autoverkehr mitfahren. Um den Radverkehr zu fördern, dürfen Radfahrer in vielen Einbahnen auch gegen die Einbahnstraße fahren.
Die Stadt hat an einigen EU-Projekten wie VIANOVA[13] und URBACT[14], erfolgreich teilgenommen.
In der wichtigsten Schulstadt der Oststeiermark befinden sich unter anderem folgende schulische Einrichtungen: