Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Mainz-Bingen |
Verbandsgemeinde: | Rhein-Nahe |
Höhe: | 250 m ü. NHN |
Fläche: | 22,81 km² |
Einwohner: | 2517 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 55413 |
Vorwahl: | 06721 |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 063 |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Koblenzer Straße 18 55411 Bingen am Rhein |
Webpräsenz: | |
Ortsbürgermeisterin: | Marika Bell |
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Weiler bei Bingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe an, die ihren Verwaltungssitz in Bingerbrück, einem Stadtteil von Bingen am Rhein hat.
Der Weinort Weiler bei Bingen liegt zwischen Koblenz und Bad Kreuznach südöstlich des Binger Walds und grenzt im Osten an die Stadt Bingen.
Erstmals im Jahre 823 wird der Name des Ortes in einer Urkunde Kaiser Ludwig des Frommen erwähnt. Dem Sammler- und Forschergeist des verstorbenen Weilerer Mitbürgers Heinrich Bell verdanken wir jedoch die Erkenntnis, dass sich in der Weilerer Gemarkung schon seit der Urzeit der Menschheit menschliches Leben regte. Auf einer uralten, bereits von den Kelten benutzten Wegeverbindung hatten die Römer (52 v. bis 405 n. Chr.) eine moderne Heeres- und Handelsstraße angelegt, die Mainz mit Trier verband und an Weiler vorbeiführte (Ausoniusstraße). In dem auf Weilerer Gemarkung liegenden Binger Stadtwald werden seit 1994 die Reste eines römischen Gutshofes (Villa Rustica) freigelegt (siehe Villa Rustica (Weiler bei Bingen)).
Weiler war schon seit frühesten Zeiten stets sehr eng mit Bingen verbunden, die Weilerer Gemarkung war Teil der „Binger Mark“. Die Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten hatten die Ortsherrschaft über die beiden Gemeinwesen inne. Sie ging 1438 an das Mainzer Domkapitel über und bestand nun fort, bis französische Revolutionstruppen 1794 das Linke Rheinufer besetzten. Nach dem Frieden von Campo Formio wurde 1798 die Nahe zur Grenze zwischen den französischen Départements Donnersberg (Mont-Tonnerre) und Rhein-Mosel (Rhin-et-Moselle). Der Wiener Kongress von 1815 teilte Weiler dem Königreich Preußen zu und 1816 kam Bingen zum Großherzogtum Hessen. Jetzt war die Nahe zur Staatsgrenze geworden. Mit dem Bau der Eisenbahnlinien an Rhein und Nahe gewann der Weilerer Ortsteil Rupertsberg an Bedeutung. Er wurde 1892 durch eine königlich-preußische Verfügung unter dem Namen Bingerbrück selbständig, aus der Weilerer Gemarkung ausgegliedert und 1969 in die Stadt Bingen eingemeindet.
Eine erste Kirche im Ort wurde schon im Jahre 1128 urkundlich erwähnt. An deren Stelle steht heute die katholische Kirche St. Maria Magdalena.[2] Sie wurde im Jahre 1866 als Hallenkirche im gotischen Stil erbaut. Sie dominiert bis heute das Panorama der Gemeinde Weiler bei Bingen.
Zu erwähnen ist weiterhin die historische Beziehung von Weiler zum Kloster Rupertsberg. So befand sich das Rupertsberger Hofgut des Klosters der Heiligen Hildegard von Bingen an der Abzweigung der Hofstraße zum Bangertweg in Weiler.
Die Gemeinde wurde am 1. Januar 1973 von Weiler bei Bingerbrück in Weiler bei Bingen umbenannt.[3]
Der Gemeinderat in Weiler besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | Gesamt |
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2014 | 5 | 7 | 1 | 7 | 20 Sitze |
2009 | 6 | 9 | 1 | 4 | 20 Sitze |
2004 | 5 | 9 | 1 | 5 | 20 Sitze |
Seit dem 1. Dezember 2011 ist Marika Bell Ortsbürgermeisterin von Weiler bei Bingen, sie wurde am 25. Mai 2014 für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.
Eine kommunale Partnerschaft besteht seit 2002 mit der Gemeinde Sona in der Provinz Verona in Italien. Eine karnevalistische Partnerschaft wurde 2001 zwischen dem WCV-Weilerer Carneval Verein und dem Comitato Carnevalese "Lo Szigano" in Lugagnano, einem Stadtteil von Sona, begründet.
Weiterführende Schulen sind: IGS in Stromberg, Rochus-Realschule Plus, Stefan-George-Gymnasium, Hildegardis-Gymnasium (nur für Mädchen), Berufsbildende Schule und Fachhochschule, alle in Bingen.
Das Kultur- und Sportzentrum bietet mit der Rhein-Nahe-Halle (Mehrzweckhalle mit 600 Sitzplätzen), Bürgerstube, Sportplatz, Kampfbahn D mit Rasenplatz, einem Bolzplatz und der Tennisanlage vielfältige Möglichkeiten.
In der ehemaligen alten Volksschule ist heute nach vielen Renovierung- und Sanierungsarbeiten das Rathaus untergebracht und die ehemaligen Schulräume stehen den verschiedenen Ortsvereinen als eigene Vereinsräume zur Verfügung.