Udine | |
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Staat: | Italien |
Region: | Friaul-Julisch Venetien |
Provinz: | Udine (UD) |
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Höhe: | 113 m s.l.m. |
Fläche: | 56 km² |
Einwohner: | 99.169 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.771 Einw./km² |
Stadtviertel | Baldasseria, Beivârs, Casali Sartori, Chiavris, Cormôr, Cussignacco, Gervasutta, Godia, Laipacco, Molin Nuovo, Paderno, Paparotti, Rizzi, San Bernardo, San Domenico, San Gottardo, Sant'Osvaldo, San Paolo, San Rocco, Sant'Ulderico, Vât, Villaggio del Sole |
Angrenzende Gemeinden | Campoformido, Pasian di Prato, Pavia di Udine, Povoletto, Pozzuolo del Friuli, Pradamano, Reana del Rojale, Remanzacco, Tavagnacco |
Postleitzahl: | 33100 |
Vorwahl: | 0432 |
ISTAT-Nummer: | 030129 |
Volksbezeichnung: | Udinesi |
Schutzpatron: | Hermagoras und Fortunatus |
Website: | Udine |
Udine (furlanisch Udin, slowenisch Videm, deutsch (veraltet) Weiden) ist eine Stadt in der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens und die Hauptstadt der Provinz Udine.
Mit 99.528 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) ist Udine nach Triest die zweitgrößte Stadt der Region und zählt als wichtigste Stadt der historischen Landschaft Friaul. Eine Einwohnerzahl von über 100.000 bestätigte das Standesamt Anfang 2013 das erste Mal seit 25 Jahren.[2]
Die Stadt liegt auf 46,07° n. B. und 13,24° ö. L. zwischen den Südalpen und der Adria, nur 20 km von der slowenischen Grenze entfernt.
Das Klima von Udine hat vorwiegend kontinentalen Charakter, jedoch weniger ausgeprägt als in den Städten der zentralen und westlichen Poebene. Die Temperaturen sind im Sommer ziemlich hoch und im Winter relativ streng. Im Winter fällt am wenigsten Regen, wogegen im Sommer häufig Gewitter auftreten, die auch von schwerem Hagel begleitet sein können. Udine gilt als regenreichste Provinzhauptstadt Italiens. Ein Kälterekord wurde im Januar 1985 mit -14,8 °C erreicht.
Mit etwa 10 cm Schneefall jährlich ist Udine eine der schneeärmsten Städte Norditaliens. Der meiste Schnee der letzten Jahrzehnte fiel zu folgenden Zeiten:
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Udine
Quelle: Stazione meteorologica di Udine Centro
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Erstmals erwähnt wurde die Stadt im Jahr 983 in einer von Kaiser Otto II. verbrieften Urkunde, archäologische Funde jedoch weisen auf ein wesentlich höheres Alter hin. Zu jener Zeit waren Städte mit Stadtmauern befestigt; im Fall von Udine wurden sie im Laufe der Jahrhunderte fünfmal erweitert, um der wachsenden Bevölkerung mehr Platz zu geben. Zur fünften und letzten Mauer, welche die Stadt fast kreisförmig umlief, gehört der Turm der Porta Aquileia. In der Via Mercatovecchio entstand der erste Markt, der im Jahre 1223 von dem Patriarchen Berthold von Andechs dem damals mittelalterlichen Flecken gewährt wurde. „Die Marktfreiheit zusammen mit der (1248 gewährten) Steuerfreiheit zogen viele Freie an, welche so <burgenses> d. h. Bürger von Udine wurden, neue Häuser errichteten, den von Mauern umgebenen Flecken vergrößerten und zur Stadt machten“. Erst im 14. Jahrhundert erlangte der Ort auf Betreiben des Patriarchen von Aquileia, Bertrand de Saint-Geniès, an Bedeutung. 1420 fiel Friaul unter die Herrschaft Venedigs. Im Unglücksjahr 1511 griffen bürgerkriegsähnliche Zustände um sich, ein schweres Erdbeben zerstörte die Stadt und schließlich brach die Pest aus.
Nach dem Untergang der Republik Venedig, wurden im Frieden von Campo Formio die Machtverhältnisse in Oberitalien neu geregelt, Friaul kam unter die Herrschaft der Habsburger und bald darauf zum napoleonischen Königreich Italien. Nach dem Wiener Kongress wurde es ein Teil des Königreichs Lombardo-Venetien. 1866 fielen dann im Prager Frieden auch Friaul und Venetien an das neu gegründete Königreich Italien. Im Ersten Weltkrieg war Udine, bis zur Niederlage in der Schlacht von Karfreit, Sitz des italienischen Oberkommandos. Im Zweiten Weltkrieg stand Udine zwischen 1943 und 1945 unter deutscher Besatzung.
Im 17. und 18. Jahrhundert eiferten einheimische Adelsfamilien mit den reichen Patriarchen in einem kostspieligen Wettstreit um die prachtvollsten Paläste. So kam auch Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770) von Venedig nach Udine, um die Ausschmückung der Palazzi vorzunehmen.
Eine wichtige Rolle für die Stadt spielt die 1978 gegründete Universität Udine deren knapp 16.000 Studenten den jungen Eindruck der Stadt prägen.
Der Fußballklub Udinese Calcio mit Gründungsjahr 1896 ist einer der ältesten Clubs in Italien. Zu seinen größeren Erfolgen gehört der zweite Platz in der Saison 1954/55, der dritte Rang im Spieljahr 1997/98 und eine historische Teilnahme an der Champions League in der Saison 2005/06.
Im Basketball war Pallalcesto Amatori Udine, besser bekannt als Snaidero Udine, bis 2009 in der Serie A vertreten. Berufsspieler hat auch Rugby Udine, die seit den Anfängen auch schon einige Jahre die Plätze in der Serie A bespielen (in Wirklichkeit ist es eine Serie A2, da es noch eine höhere Klasse mit der Bezeichnung Super10 gibt).
Am 3. Juni 1990 war Udine Ankunftsort der 13. Etappe des Giro d’Italia mit einem Sieg von Mario Cipollini.
Im selben Jahr fanden im Udiner Stadion drei Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in der Gruppe E statt.