Thann | |
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Region | Elsass |
Département | Haut-Rhin |
Arrondissement | Thann-Guebwiller (Unterpräfektur) |
Kanton | Cernay |
Gemeindeverband | Communauté de communes Thann-Cernay |
Koordinaten | |
Höhe | 328–922 m |
Fläche | 12,51 km² |
Einwohner | 7.933 (1. Jan. 2013) |
Bevölkerungsdichte | 634 Einw./km² |
Postleitzahl | 68800 |
INSEE-Code | 68334 |
Website | http://www.ville-thann.fr/ |
Blick auf die Altstadt von Thann |
Thann (elsässisch Dànn, deutsch Thann, zeitweilig auch Tann) ist eine französische Stadt mit 7933 Einwohnern (Stand 1. Januar 2013 ) im Département Haut-Rhin in der Region Elsass. Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur (Sous-préfecture) des Arrondissements Thann-Guebwiller.
Thann liegt in den Vorbergen der Vogesen am Flüsschen Thur etwa 15 Kilometer nordwestlich von Mülhausen, im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Thann wurde urkundlich erstmals im Jahr 1290 erwähnt, Stadtrecht erhielt es 1360. Die Stadt war bis zum Dreißigjährigen Krieg Teil von Vorderösterreich.
In Thann wütete die frühneuzeitliche Hexenverfolgung besonders stark. Allein im Zeitraum von 1572 bis 1620 wurden annähernd 140 Menschen hingerichtet, meist auf dem Scheiterhaufen.[1]
1659 kam die Stadt durch Schenkung von König Ludwig XIV. in den Besitz von Kardinal Jules Mazarin, den der Sonnenkönig für seine Verdienste belohnen wollte.
Den Adelstitel eines Grafen von Thann und Rosemont (frz. Comte de Thann et de Rosemont) trägt heute der jeweils regierende Fürst von Monaco (seit 2005 Fürst Albert II. von Monaco).
Im 19. Jahrhundert und bis in die 1960er Jahre hinein war Thann stark von der Textilindustrie geprägt. Dazu gesellte sich eine Chemiefabrik zur Unterstützung der Textilproduktion (Färberei). Dieses heute noch existierende Werk gilt als die älteste Chemiefabrik in Europa. Den Interessen der örtlichen Industrie ist es auch zu danken, dass 1839 eine der ersten französischen Zugverbindungen für den Personenverkehr von Mülhausen nach Thann eröffnet wurde.
Im Krieg von 1870 fiel Thann mit dem Elsass an das Deutsche Reich. Einige Einwohner verließen die Stadt, weil sie französisch bleiben wollten. Im Ersten Weltkrieg wurde Thann schon 1914 von Frankreich zurückerobert, nicht ohne erhebliche Zerstörungen hinnehmen zu müssen, und war vier Jahre lang „Hauptstadt des befreiten Elsass“.
Heute ist Thann eine Dienstleistungs- und Touristenstadt, in der auch der Weinbau eine nicht unbeträchtliche Rolle spielt. So befindet sich auf dem Gemeindegebiet auch eine der bekanntesten Weinbaulagen des Elsass, der Rangen. Diese Lage ist eine von insgesamt 50 Alsace-Grand-Cru-Lagen.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 7736 | 8218 | 8519 | 7788 | 7751 | 8033 | 7973 |
Bürgermeister (Maire) der Stadt ist seit 1989 Jean-Pierre Baeumler (PS).
Thann pflegt folgende Städtepartnerschaften:
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Thann
Das gotische Münster St. Theobald mit seinen prächtigen und gut erhaltenen Sandsteinfiguren (Gotischer Torbogen), Bleiglasfenstern und Heiligenfiguren ist nach dem Straßburger Münster eines der besten Beispiele Oberrheinischer Gotik im Elsass. Es wurde vom 13. bis zum 15. Jahrhundert erbaut, der 76 m hohe Turm wurde 1516 vollendet.
Ausflugsziele gibt es in der weiteren Umgebung (Vogesen – Elsässer Belchen) und ganz in der Nähe: Die Ruine der Burg „Engelsburg“ ist über der Stadt zu besichtigen. Kurios ist deren umgekippter Bergfried, der in der Region auch als „Hexenauge“ bezeichnet wird.
Zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gehört das Staufen-Kreuz, ein Monument in Form eines Lothringerkreuzes. Es wurde 1949 zur Feier der 300-jährigen Zugehörigkeit von Teilen des Elsass zu Frankreich seit 1648 errichtet. Das Denkmal kam 1981 in die Schlagzeilen, weil es innerhalb eines halben Jahres zweimal von Separatisten der Elsässischen Kampfgruppe Schwarze Wölfe (ESKW) gesprengt wurde.
Thann ist mit drei Blumen im Conseil national des villes et villages fleuris („Nationalrat der blühenden Städte und Dörfer“) vertreten.[2] Die Auszeichnung wird im Rahmen eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können.