Terra Rossa ist ein – etwa im Mittelmeerraum häufig anzutreffender – Bodentyp von leuchtend roter Farbe. Obwohl humusarm, ist der auch als Kalksteinrotlehm bezeichnete Boden bei ausreichender Wasserversorgung relativ fruchtbar.
Die für diesen Boden verantwortlichen bodenbildenden Prozesse fanden meist schon im Tertiär vor max. 15 Mio. Jahren statt und bestanden vor allem aus Auswaschung der im Ausgangsgestein enthaltenen Carbonate bei gleichzeitiger Konzentration der Eisenanteile, wodurch die rote Farbe zustande kam. Man vermutet, dass dieser Prozess den Endzustand der Bodenbildung der Rendzina darstellt.
Neuere mineralogische und chemische Analysen zur Entstehung der Terra Rossa im Mittelmeerraum weisen hingegen den Eintrag von rotem mineralischem Staub aus der Sahara- und Sahel-Region nach, der zwischen 12.000 und 25.000 Jahren erfolgte. [1] [2] Damit wäre der Bodentyp deutlich jünger und die bisher diskutierten möglicherweise beteiligten Bodenbildungsprozesse müssten um einen weiteren Punkt ergänzt werden:
Die wissenschaftliche Klassifizierung der Terrae-Rossae-Böden ist nicht eindeutig; die FAO ordnet sie den Chromic Luvisols (also den gefärbten Luvisolen) zu, während sie in der europäischen Bodenkunde zusammen mit dem Bodentyp Terra fusca in die Klasse Terrae calcis gehört. Die Klasse Terrae calcis zählt zusammen mit z. B. Braunerden, Schwarzerden zur Abteilung der Terrestrischen Böden.
Als Horizontenfolge wird Ah - Tu - cC genannt.
Der Terra rossa ist ein recht guter Boden, der zwar im Sommer an der Oberfläche austrocknet, aber wegen seiner Mächtigkeit (>1 m) genügend tiefgründig ist, um auch bei Dürre genug Wasser zu speichern. Somit ist er wegen seiner erdigen Lehmstruktur gut für die Landwirtschaft geeignet.