Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Eichsfeld |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lindenberg/Eichsfeld |
Höhe: | 200 m ü. NHN |
Fläche: | 26,15 km² |
Einwohner: | 2497 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 37339 |
Vorwahl: | 036071 |
Kfz-Kennzeichen: | EIC, HIG, WBS |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 61 114 |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 17 37339 Teistungen |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Andreas Schütze (CDU) |
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Teistungen ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lindenberg/Eichsfeld. Seit 1997 ist der Ort Staatlich anerkannter Erholungsort des Freistaates Thüringen.
Teistungen liegt im Nordwesten des Freistaates Thüringen, nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen. Etwa 5 km entfernt liegt die niedersächsische Stadt Duderstadt.
Durch Teistungen fließen die "Hahle" und die "Eiche".
Die Hahle durchquert den Ort von Südost nach Nordwest und teilt die Gemeinde in zwei Hälften. Dieses Gewässer ist auch durch seinen Forellenreichtum bekannt.
Die Eiche, mitunter auch Eichbach, durchquert den Ort von Südwest nach Nord und mündet an der nördlichen Bebauungsgrenze in die Hahle.
Zu Teistungen gehören die Ortsteile Böseckendorf mit Bleckenrode und Neuendorf.
Teistungen wurde 1090 erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte Teistungens war eng mit dem 1260 als Tochterkloster des Klosters Beuren gegründeten Klosters Teistungenburg verbunden. Die Klostergebäude wurden 1975 abgerissen.
Im Jahr 1283 kauften die Ritter von Hagen Güter in Teistungen. Deshalb befanden sich zwei befestigte Herrensitze derer von Westernhagen im Ort. Es gab den Ober- und Unterhof mit jeweils einem Wohnturm. Befestigungsanlagen sind nicht mehr vorhanden.[2] Der Oberhof wurde nach der Deutschen Wiedervereinigung von der Familie von Westernhagen zurückerworben.
Landesherr war bis 1802 Kurmainz. Von 1802 bis 1807 war der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen, von 1815 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen.
Während es Zweiten Weltkrieges mussten seit 1940 mehr als 60 Frauen und Männer aus Polen und der Ukraine bei Bauern und auf dem Gut der Baronin von der Borardt Zwangsarbeit leisten.[3]
1945 bis 1949 war der Ort Teil der sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Teistungen von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Die Grenzübergangsstelle an der F 247 bzw. B 247 zwischen Duderstadt (Niedersachsen) – Worbis war auch als „Grenzübergang Teistungen“ bekannt. Am 10. November 1989 wurde um 0:35 Uhr der Schlagbaum nach Westen geöffnet.
Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.
Böseckendorf
Der Ort wurde 1250 erstmals in einer von Ulrich von Regenstein ausgestellten Schenkungsurkunde erwähnt.
Neuendorf
Neuendorf wurde 1274 erstmals als „villa nova“ urkundlich erwähnt. Von 1512 bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts war Neuendorf eine Wüstung.
Beide ehemaligen Gemeinden wurden am 1. April 1999 in die Gemeinde Teistungen eingegliedert.[4]
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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Der Gemeinderat von Teistungen setzt sich aus 14 Gemeinderatsmitgliedern zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Am 6. Juni 2010 wurde Horst Dornieden (CDU) mit 82,1 % der Stimmen zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt.[7] Dieser war gleichzeitig beamteter Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft. Diese Konstellation verbietet die Thüringer Kommunalordnung.[8] Deshalb wurden für den 10. Oktober 2010 Neuwahlen angeordnet, bei denen Andreas Schütze (CDU) als einziger Kandidat mit 83,8 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt wurde.[9]
Eine Ortspartnerschaft besteht zu Dobšiná in der Slowakei.
Direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegt das 1995 eröffnete Grenzlandmuseum, das über die Geschichte der innerdeutschen Grenze und ihre Auswirkung auf die Bevölkerung im Grenzgebiet informiert.
Durch ein Renaturierungsprojekt wurde rund um den Stausee Glockengraben ein Wanderweg angelegt und Bäume und Sträucher gepflanzt. Der See wurde mit Karpfen, Hechten, Aalen, Zander, Schleien und Barschen besetzt. Das Gewässer eignet sich in den Herbstmonaten zum Hechtangeln.
Eine neue Sportanlage des FC Wacker 1914 Teistungen e.V. liegt am angrenzenden Wald Am Klosterholz. Zu der Anlage gehören ein Kunstrasen- und Rasenplatz sowie ein Sporthaus. Für Volleyball und Basketball stehen Geräte zur Verfügung. Seit der Fertigstellung der Anlage 2003 waren dort eine Reihe von bekannten Fußballmannschaften im Trainingslager, z.B. Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf, Hansa Rostock, 1. FSV Mainz 05, VfL Bochum, 1. FC Magdeburg, VfL Wolfsburg, 1. FC Lokomotive Leipzig, SC Paderborn 07, Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden
Der Verein wurde im Jahr 2014 Kreispokalsieger des Landkreises Eichsfeld.
Im Mai/Juni des Jahres 2015 schaffte die 1. Mannschaft des Vereins das Kunststück, Meister der Kreisoberliga Eichsfeld/Unstrut-Hainich zu werden, den Kreispokal des Landkreises Eichsfeld zu verteidigen und den Regionspokal (gegen den Sieger des Kreispokals vom Unstrut-Hainich-Kreis: Hüpstedt) zu gewinnen.
In der Saison 2015/2016 wurde die Mannschaft als Neuling in der Thüringer Landesklasse Staffel 2 souverän - mit 13 Punkten Vorsprung vor den Verfolgern - Meister und somit Aufsteiger in die höchste Spielklasse des Thüringer Fußballverbandes (Verbandsliga, umgangssprachlich auch "Thüringenliga" genannt).
Durch Teistungen verläuft die B 247 und die Landesstraßen 1009 und 2016.
Teistungen liegt an der inzwischen stillgelegten Untereichsfeldbahn von Wulften über Duderstadt, Teistungen und Worbis nach Leinefelde.