Taubach Stadt Weimar
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Höhe: | 235 m ü. NN |
Fläche: | 5,2 km² |
Einwohner: | 1141 (31. Dez. 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 219 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1994 |
Postleitzahl: | 99425 |
Vorwahl: | 036453 |
Lage von Taubach in Weimar | |
Taubach ist ein Ortsteil der Stadt Weimar, im Bundesland Thüringen.
Taubach liegt südöstlich vom Stadtkern, in Sichtweite des Schlosses Belvedere, und ganz in der Nähe der Gemeinde Mellingen.
Das Umfeld von Taubach war sehr frühzeitig besiedelt, denn eine Schädelbestattung aus dem älteren Neolithikum wurde in Taubach entdeckt. Sie wird mit einer Opferbestattung in Verbindung mit einem Fruchtbarkeitskult im Zusammenhang gesehen.[1]
Erstmals wurde Taubach 1120 als Thovbeche mit seiner Mühle in einer Schenkungsurkunde erwähnt und ist damit der älteste verbriefte Mühlenstandort in Thüringen. Der Ort gehörte der Landesherrschaft auf der Burg von Weimar. Im 16. Jahrhundert ernährte sich die Bevölkerung durch den Waid-Anbau und bearbeitete bis ins 18. Jahrhundert auch Rebkulturen, wovon Flurstücksnamen wie „Beim Weinberge“ zeugen. Seit dem 19. Jahrhundert wurden immer mehr Einwohner als Handwerker oder in der aufkommenden Industrie der Stadt Weimar tätig.
Seit 1957 bestand im Ort eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG). Seitdem entstanden mehrere Ställe und eine Hühnerfarm. Seit 1960 schlossen sich die Genossenschaftsbauern Taubachs der Oberweimarer LPG „Edwin Hoernle“ an, die Gemüseanbau betrieb. Seit Ende der 1960er Jahre bestand eine Kooperation mit den LPGn in Kromsdorf und Umpferstedt, die auf insgesamt 3.000 ha Land produzierten.
Im Jahre 1959 gründete sich eine Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH), die Wohnzimmermöbel herstellte.
Über einen Kirchenbau in Taubach findet man den ersten Hinweis 1462, eine neu eingebaute Orgel wurde 1710 von durch den Komponisten Johann Sebastian Bach geprüft. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche St. Ursula 1848/49 nach Plänen durch den bereits 1845 verstorbenen Weimarer Baumeister Clemens Wenzeslaus Coudray, wobei dieses bereits 1820 geplant war. Einer ihrer Pfarrer war der Thüringer Mundartdichter August Ludwig.
Der Ortsteil zählt 1.141 Einwohner, die vielseitig wirtschaftlich und kulturell aktiv sind. Etwa 20 Gewerbebetriebe und Unternehmen sind angesiedelt. 1990 wurde ein Flächennutzungsplan aufgestellt, der unter Berücksichtigung des Natur- und Umweltschutzes die Entwicklung Taubachs zum Wohnstandort begünstigte. Auf Beschluss der Gemeindevertretung erfolgte 1994 die Eingliederung Taubachs in die Stadt Weimar.
Ein Frauen- und ein Männerchor gestalten das kulturelle Leben des Ortes mit. Eine kostenlose Buchausleihe ermöglicht die Benutzung von DDR-Literatur.[2] Auch existiert ein Kirmesverein sowie der Verein Taubach Aktiv.