St. Margrethen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Kanton St. Gallen SG |
Wahlkreis: | Rheintal |
BFS-Nr.: | 3236 |
Postleitzahl: | 9430 |
UN/LOCODE: | CH STM |
Koordinaten: | |
Höhe: | 402 m ü. M. |
Fläche: | 6,85 km² |
Einwohner: | 5777 (31. Dezember 2014)[1] |
Einwohnerdichte: | 843 Einw. pro km² |
Website: | www.stmargrethen.ch |
Karte | |
St. Margrethen ist eine politische Gemeinde in der Kulturlandschaft St. Galler Rheintal im Kanton St. Gallen in der Ostschweiz. St. Margrethen gehört politisch zum Wahlkreis Rheintal.
St. Margrethen liegt am Ende des Rheintals, am Ufer des Alten Rheins.
Die Gemeinde befindet sich zwischen St. Gallen und Bregenz direkt an der schweizerisch-österreichischen Grenze nahe dem Dreiländereck D-A-CH.
Der Alte Rhein bildet die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. Das Gemeindegebiet teilt sich, neben dem Siedlungskern, in verschieden Gebiete unterschiedlicher geographischer Eigenschaften auf. Im Osten, an der Grenze zu Au, befindet sich der Heldsberg mit dem Festungsmuseum sowie das Bruggerhorn. Im Süden, an der Strasse Richtung Walzenhausen erhebt sich der Schäflisberg, der vorwiegend im Villa-Stil erstellte Häuser aufweist. Der Weinberg ist Standort des historischen Schlosses Weinberg. Dazwischen befinden sich das Quartier Heubüchel und die Burghalde. Im Westen, vom Ortskern weit entfernt, liegt der Weiler Ruderbach, welcher erschliessungstechnisch mehr mit Rheineck verbunden ist denn mit St. Margrethen selbst. Dort befindet sich auch die ehemalige Talstation der Bergbahn Rheineck–Walzenhausen, die auf dem Gemeindegebiet von St. Margrethen erstellt wurde. Das Gebiet zwischen Ruderbach und dem Siedlungskern heisst Romenschwanden. Im Norden davon erstreckt sich das Naherholungsgebiet am Eselschwanz, welches ein Teil des Alten Rheins ist und ein Naturschutzgebiet aufweist. Der Siedlungskern von St. Margrethen befindet sich zwischen der Hauptstrasse 13 (Süden) und der A13 (Norden) im Bereich zwischen Bruggerhorn (Osten) und Romenschwanden (Westen).
Nachbargemeinden sind Au SG und Rheineck im Kanton St. Gallen, Walzenhausen im Kanton Appenzell Ausserrhoden sowie Gaißau, Höchst und Lustenau in Vorarlberg.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||
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Jahr | 1468 | 1798 | 1850 | 1900 | 1910 | 1950 | 2000 | 2010 |
Einwohnerzahl | 268 | 1011 | 1129 | 1944 | 3383 | 3571 | 5285 | 5568 |
Durch die Lage von St. Margrethen am nördlichen Ende des Rheintales mit seinen wichtigen Alpenpässen und die Nähe zur Mündung des Rheines in den Bodensee war St. Margrethen stets wichtiger Standort für Transport und Logistikunternehmen. Zurzeit haben einige Transportunternehmen und Logistikzentren ihren Standort oder eine Niederlassung in St. Margrethen. Das grösste Zollfreilager der Region befindet sich gegenüber dem Bahnhof.
Die Grenzlage erklärt auch das Vorhandensein der wichtigsten schweizerischen Banken wie UBS, Raiffeisen Bank, St. Galler Kantonalbank sowie regionaler Finanzinstitute wie Alpha Rheintal Bank, Rowena Bank und Volksbank AG.
Mit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Bauwerk Parkett AG der grösste Industrie-Arbeitgeber der Gemeinde St. Margrethen. In der Bauwirtschaft sticht die Gautschi Gruppe als überregional tätiges Unternehmen aus der Masse der vielen kleinen Bauunternehmungen des Rheintals hervor. Im Nordosten von St. Margrethen befindet sich der Rheinpark, der das grösste Einkaufszentrum der Region auf Schweizer Seite ist.
St. Margrethen liegt an dem bereits von den Römern genutzten Nord-Süd-Verkehrsweg über den Splügenpass. Im Jahre 1858 wurde die Rheintallinie über Sargans und Landquart nach Chur eröffnet und durch die 1872 eröffnete Vorarlbergbahn nach Bregenz erlangte St. Margrethen auch einen internationalen Eisenbahnanschluss. Ein von der Ostschweiz gewünschter Splügen-Eisenbahntunnel wurde trotz entsprechender Zusagen aus der Hauptstadt Bern nie in Angriff genommen. Mit der Eröffnung des Gotthardtunnels und der Gotthardbahn im Jahre 1882 verlor der Verkehrsweg durch St. Margrethen an Bedeutung.
Mit der Eröffnung des San-Bernardino-Strassentunnels im Jahre 1967 und der Inbetriebnahme des Gotthard-Strassentunnel im Jahre 1980 wurde das Rheintal wieder wichtige Nord-Süd-Transversale und St. Margrethen wichtige Grenzstelle für den Verkehr. Da von dort bis nach Bregenz (Österreich) eine Lücke im Autobahnnetz der beiden stark frequentierten Strecken Zürich–München bzw. München–Mailand besteht, ist der Zoll St. Margrethen oft überlastet und es kommt dort häufig zu Staus.
Nach fast zweimonatiger Sperrung infolge Streckenausbaus wurde am 23. März 2013 die ÖBB-Strecke von St. Margrethen über Lustenau nach Lauterach wieder in Betrieb genommen. In diesem Zusammenhang sind zwei Bogenhängebrücken im Bereich Bruggerhorn gebaut worden, je eine über den Rhein und über die A 1, kurz bevor diese in die A 13 übergeht. Der Abschnitt St. Margrethen-Bregenz ist Teil der HGV-Strecke München-Zürich.
St. Margrethen ist Halt von Regionalzug-, Interregio-Express- und Eurocity-Zügen der Schweizerischen Bundesbahnen, der Österreichischen Bundesbahnen und der Deutschen Bahn.
Der Flughafen St. Gallen-Altenrhein ist 10 km entfernt und bietet täglich mehrere Linienflüge nach Wien-Schwechat an. Der Flughafen Zürich (Kloten) ist 110 km und der Münchner Airport 225 km entfernt.
St. Margrethen wird auch als das östliche „Tor zur Schweiz“ bezeichnet.
St. Margrethen war schon zu Zeiten der Römer ein wichtiger Verkehrsknoten zu den historisch bedeutsamen Alpenpässen Splügen, Julier, Septimer und San Bernardino. Die römische Ansiedlung trug den Namen Ad Rhenum und stand unter der Oberverwaltung von Brigantium/ Bregenz, Österreich.
808 Hostadio benannt war St. Margrethen das Zentrum des linksrheinischen Teils des Reichshof Höchst, zum Rheingau gehörend, dessen Westgrenze 890 der Eichenbach (Töbelibach) bei Rheineck war. Ab 1490 unterstand St. Margrethen den eidgenössischen Orten. Das Recht auf Niedergericht, Grundherrschaft und Kollatur unterstand der Fürstabtei St. Gallen. Das Gebiet wurde mit zwei Burgen gesicherte. 1271 errichtete man eine Burg am Heldsberg. Sie wurde 1405 von den Appenzellern zerstört. Die 1254 erbaute Burg Grimmenstein war mit dem Niedergericht ein Lehen der Herren von Grimmenstein. 1418 erwarb die Stadt St. Gallen das Niedergericht. 1483 erlangte die Abtei St. Gallen wieder den vollen Besitz der Rechte. 1598 hoben St. Margrethen und die Appenzeller die gegenseitigen Allmendrechte auf. 1612 teilten St. Margrethen-Höchst und St. Johann-Höchst die Allmendrechte untereinander auf.