Das Alphabet, mit dem die spanische Sprache (span. español) – sie wird nach ihrer Ursprungsregion auch kastilische Sprache (span. castellano) genannt – geschrieben wird, besteht aus den 26 Buchstaben „a“ bis „z“ und aus 3 sprachspezifischen Sonderbuchstaben.
Daneben existieren weitere Sonderzeichen, die nicht Bestandteil des Alphabets sind.
Das spanische Alphabet besteht aus 29 Buchstaben:
Buchstabe | Name | Aussprache (spanische Standardvarietät) |
---|---|---|
A | a | [a] |
B | be (auch be larga, be alta, be grande, be labial) | [be] |
C | ce | [θe] |
CH1 | che | [ʧe] |
D | de | [de] |
E | e | [e] |
F | efe | ['efe] |
G | ge | [xe] |
H | hache | ['aʧe] |
I | i | [i] |
J | jota | ['xota] |
K | ka | [ka] |
L | ele | ['ele] |
LL1 | elle | ['eʎe] |
M | eme | ['eme] |
N | ene | ['ene] |
Ñ | eñe | ['eɲe] |
O | o | [o] |
P | pe | [pe] |
Q | cu | [ku] |
R | erre (auch ere) | ['ere] |
S | ese | ['ese] |
T | te | [te] |
U | u | [u] |
V | uve (auch ve, ve corta, ve baja, ve chica) | ['uβe] |
W | uve doble (auch doble u, doble ve, ve doble) | ['uβe 'ðoβle] |
X | equis | ['ekis] |
Y | i griega (auch ye) | [i'ɣɾjeɣa] |
Z | zeta (auch zeda) | ['θeta] |
1 Ch und ll gelten traditionell als eigenständige Buchstaben. Dies entspricht jedoch nicht mehr den Vorgaben der Real Academia Española.
(Das spanische Alphabet gesprochen durch einen Mexikaner ; OGG; 211 kB)
Die Buchstaben K und W kommen im Spanischen selten und praktisch nur in Fremdwörtern vor:
kamikaze, kermés (deutsch: Kirmes), kilómetro, kiwi.
Daneben setzen bestimmte Personengruppen, wie z. B. die Hausbesetzerszene, das K zur bewussten Falschschreibung ein: So wird für „besetztes Haus“ statt casa ocupa häufig kasa okupa geschrieben.
Die Einordnung von „ch“ zwischen „c“ und „d“ und von „ll“ zwischen „l“ und „m“ gilt seit 1994 nur noch für das Alphabet an sich. Wenn eine Reihe von Gegenständen oder Begriffen alphabetisch geordnet wird, sollen diese Doppelbuchstaben seitdem einzeln (als „c“+„h“ bzw. „l“+„l“) betrachtet werden.
Weitverbreitet ist auch der Irrglaube, das „rr“ (ein stark gerolltes „r“) sei in der Spanischen Rechtschreibung ein selbständiger Buchstabe, zumal das „rr“ meist anders ausgesprochen wird als das einfache „r“ (nur leicht angerollt) und bedeutungsändernd sein kann (z. B. pera = „Birne“, perra = „Hündin“). Die in Spanien für die Normierung der spanischen Sprache offiziell zuständige Real Academia de la Lengua Española (Königliche Akademie der Spanischen Sprache) hat das Doppel-R nie als Sonderbuchstaben betrachtet. Grund dafür ist, dass das einfache „r“ am Wortanfang und nach „n“, „l“ oder „s“ ebenfalls stark gerollt wird.
Unabhängig von der Klassifizierung als Buchstabe oder Buchstabengruppe gibt es interessanterweise bei der spanischen Scrabble-Ausgabe die Spielsteine CH, Ñ, LL und RR, das heißt, im Spiel haben alle vier Einzelbuchstaben-Charakter.
In der spanischen Orthografie sind neben „rr“ als einzige weitere Konsonantenverdopplungen noch die Kombinationen „cc“ und „nn“ möglich. In anderen Sprachen vorkommende Doppelkonsonanten, wie z. B. in interessant, Attentat, werden regelmäßig zu Einzelkonsonanten (interesante, atentado).
Ebenso kommen Vokale nur in Ausnahmefällen zweimal hintereinander vor, wie z. B. im Verb creer (=Stamm cre- + Infinitivendung -er). Da das Spanische nicht zwischen langen und kurzen Vokalen unterscheidet, werden, anders als im Deutschen, keinerlei Dehnungs- oder Verkürzungszeichen benötigt.
Die Akutzeichen werden zur Bezeichnung der Betonung eingesetzt.
Wenn ein Wort keinen Akzent trägt, wird im Spanischen bei Wörtern, die auf einen Vokal, auf n oder auf s enden, immer die vorletzte Silbe betont, bei Wörtern, die auf einen anderen Konsonanten enden, hingegen die letzte.
Beispiele (der fett markierte Vokal ist jeweils betont): bueno, España, español, Madrid, Asturias
Sofern bei einem Wort abweichend von diesen Regeln eine andere Silbe betont wird, muss der betonte Vokal mit einem Akut versehen werden. Bei Wörtern auf -ion befindet sich immer ein Akut auf dem o.
Beispiele: situación, kilómetro, Perú
Wenn eine Folge aus einem der „schwachen“ Vokale (i, u) und einem der „starken“ Vokale (a, e, o) nicht als Diphthong ausgesprochen wird, sondern der „schwache“ Vokal betont wird, wird dieser mit einem Akut versehen.
Beispiele: María, Andalucía, país, Raúl; hingegen: Valencia
Außerdem tragen Fragewörter stets den Akut:
Einige kurze Wörter werden durch den Akut unterschieden:
Daneben gibt es Sonderfälle:
Das spanische Wort für „oder“ ist „o“. Um „2 oder 3“ nicht mit der Zahl 203 zu verwechseln, wird „2 ó 3“ geschrieben. (Hingegen: „7 u 8“, da „oder“ vor einem mit o- bzw. ho- beginnenden Wort (hier: ocho) im Spanischen zu „u“ wird)
In den Buchstabenkombinationen gue, gui, que und qui wird das u nicht ausgesprochen. Um in einzelnen Wörtern die Aussprache trotzdem zu erzwingen (Diärese), wird das u mit einem Trema, also zwei Punkten, versehen: ü. Dies ist nicht mit dem deutschen Umlaut ü zu verwechseln.
Beispiel: el pingüino
Fragesätze und -satzteile werden mit „¿“ und „?“ eingeschlossen, Ausrufesätze und -satzteile mit „¡“ und „!“: