Klassifikation nach ICD-10 | ||
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L81.2 | Epheliden Sommersprossen | |
ICD-10 online (WHO-Version 2016) |
Sommersprossen (griechisch ἔφηλις – Ephelis, im Plural Ephelides von gr. epi – ἐπί „bei“ und hēlios – ἥλιος „Sonne“, auch Sommerflecken, in Österreich auch Gugerschecken/Gugaschecken oder Guckerschecken, in der Schweiz auch Märzen- oder Laubflecken) sind kleine gelbliche und bräunliche Flecken auf der Haut, die besonders bei Menschen mit blonden und rötlichen Haaren und sehr hellem Teint auftreten.
Es handelt sich dabei um Pigmentablagerungen, die vor allem in der dem Sonnenlicht ausgesetzten Haut, also meist im Sommer, entstehen. Bei manchen Menschen verblassen sie im Winter oder verschwinden gänzlich.
Sommersprossen entstehen durch Melanozyten, die vermehrt Melanin produzieren (Hyperpigmentierung). Dieses Melanin wird in den umliegenden Keratinozyten für einige Zeit gespeichert. Im Gegensatz zu Leberflecken kommt es bei Sommersprossen nicht zu einer lokalen Vermehrung der Melanozyten.
Sommersprossen sind eine Normvariante. Sie entstehen wahrscheinlich durch angeborene Genvarianten im Melanocortin-1-Rezeptor, der auch für Haut- und Haarfarbe verantwortlich gemacht wird.[1] Da vor allem helle Haut- und Haartypen betroffen sind, besteht für Sommersprossenträger oft eine besondere medizinische Empfehlung zum Sonnenschutz und zur Sonnenvermeidung.
Sommersprossen können selten auch, meist in Kombination mit anderen Hautveränderungen, Symptom einer Systemerkrankung sein, des NAME-Syndroms.
Die Rezeption von Sommersprossen als mehr oder weniger attraktives Attribut durchlief zahlreiche Wechsel in der Mode. Während der Edwardischen und Viktorianischen Epoche galt insbesondere bei Briten und Amerikanern der Ostküste ein makellos blasses Gesicht als Inbegriff weiblicher Schönheit; Sommersprossen, die mit frischer Luft und Sonne assoziiert wurden, sollten den im Freien arbeitenden Proletariern und Bauern vorbehalten bleiben. Entsprechend derb klangen Werbungen um 1900, die Medikamente anpriesen, „um diese hässliche Maske“ zu entfernen: