Skyline Plaza Frankfurt | |
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Basisdaten | |
Standort: | Frankfurt am Main-Gallus |
Eröffnung: | 29. August 2013 |
Gesamtfläche: | 58.500 m² |
Verkaufsfläche: | 38.000 m² |
Geschäfte: | 170 |
Besucher: | 23.931 täglich |
Betreiber: | ECE Projektmanagement |
Website: | www.skylineplaza.de |
Verkehrsanbindung | |
Haltestelle: | U-Bahnhof Festhalle/Messe |
U-Bahn: | U4 |
Straßenbahn: | 16 / 17 Haltestelle Festhalle / Messe, 11 / 21 Haltestelle Güterplatz |
Omnibus: | 50 Haltestelle Festhalle / Messe, 46 Haltestelle Güterplatz |
Autostraßen: | 8 40a 44 |
Sonstige: | Friedrich-Ebert-Anlage, Europaallee, Mainzer Landstraße |
Parkplätze: | 2.400 |
Technische Daten | |
Architekten: | Architekten der ECE, Hering Jost – Simon Gisela, Hamburg in Zusammenarbeit mit Jourdan & Müller, Frankfurt |
Baustoff: | Glasfassade |
Baukosten: | 360 Mio. Euro |
Das Skyline Plaza ist ein Gebäudekomplex in Frankfurt am Main, in dem sich neben dem namensgebenden Einkaufszentrum mit 170 Läden und Parkhaus ein MeridianSpa mit Fitness- und Wellnessbereich befindet. Räumlich getrennt, jedoch auf dem gleichen Baugrundstück, befindet sich das Kongresshaus Kap Europa der Messe Frankfurt. Die Eröffnung des Einkaufszentrums erfolgte am 29. August 2013,[1] der Fitness- und Wellnessbereich eröffnete am 1. Februar 2014. Das Kongresshaus wurde Ende Mai 2014 eröffnet.[2] Frühere Arbeitstitel des Komplexes lauteten Westend Plaza und Urban Entertainment Center Frankfurt.
Auf dem Grundstück werden derzeit zwei weitere Gebäude gebaut, ein drittes ist in Planung:
Das ovale Baugrundstück ist ein 47.000 m² großes östlich gelegenes Teilstück des ehemaligen Frankfurter Hauptgüterbahnhofs im Stadtteil Gallus und dominanter Eingangsteil des Neubaugebiets Europaviertel. Im Norden grenzt das Grundstück an das Messegelände, im Süden an den Güterplatz an der Mainzer Landstraße.
Die ersten Planungen eines Urban Entertainment Centers (UEC) nach amerikanischem Vorbild stammen aus den späten neunziger Jahren, nachdem die Deutsche Bahn 1996 beschlossen hatte, den Hauptgüterbahnhof mangels Auslastung zu schließen und das Gelände zu vermarkten. Im Mittelpunkt des UEC sollte als kulturelle Attraktion ein Musicaltheater der Stella AG stehen.
Das UEC wurde ursprünglich von einem Konsortium geplant, das neben dem Eigentümer des Grundstücks, der damaligen EIM und heutigen Vivico auch das kanadische Immobilienunternehmen TrizecHahn umfasste. Das damals mit 750 Millionen Euro Investitionssumme bezifferte UEC sollte aus einer sechs bis elf Etagen hohen Blockrandbebauung bestehen, die von insgesamt zwei Hochhäusern, einem Büro- und einem Hotelturm, überragt wird. Nachdem die auf Musical spezialisierte Stella AG im Jahr 2002 in Konkurs ging und TrizecHahn sich aus Deutschland zurückzog, konnte das ursprüngliche auch städtebaulich umstrittene Konzept nicht mehr realisiert werden.
Die auf Einkaufszentren spezialisierte ECE-Gruppe und Vivico konzipierten das UEC neu. Im UEC sollten sich nun ein Planetarium, ein Multiplex-Kino und andere Freizeiteinrichtungen wie eine Eislaufbahn oder eine Veranstaltungspiazza befinden. Um die neuen Attraktionen finanzieren zu können, wünschten sich die Investoren eine Ausweitung der Einzelhandelsflächen um 30 Prozent. Dies wurde von der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich abgelehnt und auf die Einhaltung des bestehenden städtebaulichen Vertrages aus dem Jahr 2001 verwiesen.
Im März 2008 stellten die Investoren Vivico und ECE sowie Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und Baudezernent Edwin Schwarz (beide CDU) das in „Skyline Plaza“ umbenannte Projekt auf der Immobilienmesse MIPIM in Cannes vor. Statt des bisher geplanten Multiplex-Kinos sollte es nun neben dem dominanten Einkaufszentrum ein zweites Kongresshaus für die angrenzende Messe sowie weitere Einrichtungen für Wellness und Freizeit geben; eine Freizeitattraktion mit überregionaler Anziehungskraft war nicht mehr vorgesehen. Für ein Investitionsvolumen von 330 Millionen Euro sollten der Hotelturm, das Einkaufszentrum und das Kongresshaus zeitgleich gebaut werden, der Bau des Büroturms wurde zunächst zurückgestellt.
Im September 2008 beschloss die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung einen Ergänzungsvertrag zum städtebaulichen Vertrag von 2001. Mit der Zustimmung konnte die vorliegende Bauvoranfrage positiv vom Magistrat beschieden werden.[4][5]
Im Oktober 2010 reichten Vivico und ECE einen Bauantrag für das Einkaufszentrum ein, der für das Kongresshaus folgte im Dezember. Gleichzeitig wurde bekannt, dass das Unternehmen MeridianSpa den 9.000 m² großen Fitness- und Wellnessbereich im Skyline Plaza betreiben wird.[6] Im März 2011 erteilte die Stadt Frankfurt die erste Teilbaugenehmigung für das Projekt.[7] Am 1. Juni 2011 erfolgte der erste Spatenstich für die baulich zusammenhängenden Komplexe Einkaufszentrum und Kongresshaus, zeitgleich übergab Planungsdezernent Edwin Schwarz die endgültige Baugenehmigung an die Investoren.
Das Einkaufszentrum eröffnete im August 2013. Innerhalb weniger Monate beklagten sich die dort angesiedelten Einzelhändler über eine mangelnde Kundenfrequenz, die deutlich unter ihren Erwartungen lag. Erklärungen des Center-Managements zufolge hätte es im Vorfeld jedoch keine Prognosen gegeben, und die Besucherzahlen seien zufriedenstellend.[8]
Mit einer Verkaufsfläche von rund 38.000 m² und 170 Läden ist das Skyline Plaza ein für Frankfurter Verhältnisse mittelgroßes Einkaufszentrum. Wellness und Fitness nehmen weitere 9.000 m² ein, die Gastronomie 4.500 m². Ein weiteres Merkmal der Skyline Plaza ist ein 11.000 m² großer Dachgarten mit kostenlosen Freizeitangeboten, von dessen Ausblick sich der Objektname ableitet. Bereits durch den im September 2008 beschlossenen Ergänzungsvertrag zum städtebaulichen Vertrag von 2001 wurde darauf verzichtet, dass im Einkaufszentrum ein Wohnanteil von 30 Prozent zu realisieren sei. Der geforderte Wohnanteil darf nun auch an anderer Stelle im Europaviertel entstehen. Die Projektentwickler Vivico und ECE veranschlagen für beide Vorhaben eine Bausumme von 360 Millionen Euro, wovon 40 Millionen auf das Kongresshaus entfallen.
Das nordöstlich des Einkaufszentrums gelegene Kongresshaus Kap Europa verfügt über 14 Tagungsräume mit einem großen Saal für 1000 Personen und einem kleinen Saal für über 600 Personen. Insgesamt stehen 7700 m² Veranstaltungsfläche mit Platz für bis zu 2400 Personen zur Verfügung.[9] Die Messe Frankfurt wird ihr zweites Kongresshaus plus Grundstücksanteil zu einem nicht genannten Preis von den Investoren ECE und Vivico erwerben und auf eigenes Risiko betreiben. Die Investoren hatten sich zuvor gegenüber der Stadt Frankfurt dazu verpflichtet, die beiden Gebäude gleichzeitig zu errichten und zu betreiben.[10][11][12] Das Kap Europa soll im Juni 2014 in Betrieb gehen. Als einziges Gebäude der Messe Frankfurt liegt es außerhalb des abgegrenzten Messegeländes.[13]
Im Februar 2014 erwarb die australischen Toga Group ein Teilgrundstück östlich des Einkaufszentrums. Hier ist der Bau eines Hotelgebäudes mit 180 Studios und Apartments auf rund 11.500 m² Fläche geplant, die Eröffnung soll 2016 erfolgen.[14]
Auf einem im Südosten des Areals gelegenen Teilgrundstück baut die gsp Gesellschaft für Städtebau und Projektentwicklung den Grand Tower (Arbeitstitel: Tower 2), der mit 172 Metern das höchste reine Wohngebäude in Deutschland werden wird.[15][16] Dies entspricht der maximalen Ausnutzung, die der Hochhausrahmenplan der Stadt Frankfurt aus dem Jahre 1998 erlaubt. Insgesamt 401 Wohnungen sollen auf 47 Stockwerken entstehen. Der Projektentwickler hatte das rund 3.200 Quadratmeter große Grundstück 2013 erworben. Ende April 2014 wurde das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs für den Wohnturm veröffentlicht.[17] Der Bau begann im Februar 2016 und soll Ende 2018 abgeschlossen sein.[15][16]
Ursprünglich sollte auf dem Grundstück nach einem Entwurf des Architekturbüros UNStudio ein 113 Meter hoher Hotelturm für die Global Hyatt Corporation entstehen.[18][19] Aus einem bereits 2008 geschlossenen Betreibervertrag für ein Grand Hyatt Frankfurt zog sich Hyatt im Mai 2013 jedoch zurück.[20]
An der nördlichen Ecke des Grundstücks, gegenüber dem Platz der Einheit mit den Hochhäusern Kastor und Pollux, soll das Hotel- und Bürohochhaus ONE (Arbeitstitel: Tower 1) den Eingang zum Europaviertel markieren. Die ursprüngliche Planung eines 212 m hohen Bürohochhauses des französischen Architekten Jean Nouvel wurde aufgegeben. Aus einem Architektenwettbewerb ging im Oktober 2014 das Frankfurter Büro Meurer Architekten als Sieger hervor. Der Entwurf sieht ein ca. 180 m hohes Hotel- und Bürohochhaus sowie ein Nebengebäude vor, mit dem Baubeginn wird ab 2016 gerechnet.[21]
Das Skyline Plaza ist durch öffentliche Verkehrsmittel angebunden. In etwa 600 Metern Entfernung verkehren die U-Bahnlinie U4, die Straßenbahnlinien 16 und 17, die Buslinie 50 und die Nachtbuslinie n83 (Station Festhalle/Messe)[22] sowie die Straßenbahnlinien 11 und 21 (Station Güterplatz). Die ins Europaviertel verlängerte Buslinie 46 (Mühlberg bzw. Kaiserlei – Römerhof) hält am Güterplatz und an der Den Haager Straße in unmittelbarer Nähe des Skyline Plazas. Derzeit wird die U-Bahnlinie U5 ebenfalls ins Europaviertel verlängert und soll später unter anderem die Station Güterplatz am Skyline Plaza bedienen (Fertigstellung vsl. 2022).