Simon Ammann | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Simon Ammann 2014 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Schweiz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 25. Juni 1981 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Grabs, Schweiz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 173 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 58 kg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verein | RG Churfirsten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Martin Künzle | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nationalkader | seit 1992 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Debüt im Weltcup | 29. Dezember 1997 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pers. Bestweite | 238,5 m (Vikersund 2011, Planica 2016) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Platzierungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 13. März 2015 |
Simon Ammann (* 25. Juni 1981 in Grabs) ist ein Schweizer Skispringer. Seine grössten Erfolge feierte er bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City und bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, als er jeweils sowohl auf der Normal- als auch Grossschanze siegte. Seit vielen Jahren gehört Ammann beständig zur Weltspitze. Mit vier Goldmedaillen ist Ammann der erfolgreichste Skispringer bei olympischen Einzelwettbewerben und der erfolgreichste Schweizer Winterolympionike. In der Saison 2009/10 gewann er den Gesamtweltcup.
Simon Ammann machte erstmals beim Eröffnungsspringen zur Vierschanzentournee in Oberstdorf am 29. Dezember 1997 auf sich aufmerksam, als der damals 16-Jährige überraschend den 15. Platz erreichte, womit er sich für die Olympiamannschaft der Schweiz qualifizierte. Die Olympischen Winterspiele 1998 in Nagano waren wenig erfolgreich, Simon Ammann belegte bei den Einzelspringen den 35. und den 39. Platz. In den Folgejahren blieben sportliche Erfolge aus. Ein zweiter Platz im Dezember 2001 beim Weltcup in Engelberg und zwei Podiumsplätze in Predazzo brachten Ammann erstmals in die Nähe der Weltspitze. Simon Ammann wurde Dritter beim Auftaktspringen zur Vierschanzentournee in Oberstdorf und erreichte insgesamt den sechsten Platz.
Der endgültige Durchbruch gelang Simon Ammann überraschend bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City, indem er sowohl auf der Normalschanze als auch auf der Grossschanze die Goldmedaille gewann. Auf der Normalschanze liess er Sven Hannawald sowie Adam Małysz hinter sich. Auf der Grossschanze gewann er vor Adam Małysz und Matti Hautamäki. Nach den Olympischen Spielen gewann er auch das Weltcupspringen auf dem Holmenkollbakken 2002. Danach verlor Ammann jedoch zunehmend seine gute Form. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 stürzte er, was eine Titelverteidigung unmöglich machte. Nach diesem Vorfall konnte Ammann seine Leistungen jedoch konstant steigern und gewann schliesslich in Kranj (Slowenien) seine erste Sommer-Konkurrenz.
Am 2. Dezember 2006 gewann er einen Sprungwettbewerb in Lillehammer vor seinem Schweizer Teamkollegen Andreas Küttel. Dies war der erste Schweizer Doppelerfolg in der Geschichte des Skisprungweltcups. Erstmals in seiner Karriere wurde Ammann damit Weltcupführender. Beim Heimweltcup am 16. und 17. Dezember 2006 in Engelberg belegte er einen zweiten und einen vierten Platz und ging somit auch als Weltcupgesamtführender in die am 29. Dezember 2006 beginnende 55. Vierschanzentournee, welche er auf dem dritten Rang beendete.
Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2007 folgte mit dem Gewinn des Weltmeistertitels auf der Grossschanze ein weiterer Karrierehöhepunkt. Dabei schlug er den Finnen Harri Olli um gerade zwei Zehntelpunkte. Beim Springen auf der Normalschanze gewann er die Silbermedaille. Er musste nur dem überlegenen Adam Małysz (21.5 Punkte Vorsprung) den Vortritt lassen. Den Weltcup 2006/07 beendete er hinter Adam Małysz und Anders Jacobsen auf Platz drei; seine bis dato mit Abstand beste Platzierung. Zusammen mit Andreas Küttel (fünfter Platz) erreichte er das beste Schweizer Saisonergebnis in der Skisprunggeschichte. Erstmals lag die Schweiz auch in der Teamwertung auf Rang drei vor etablierten Skisprungnationen wie Finnland. Die nachfolgende Saison 2007/08 brachte mit Gesamtrang neun einen kleinen Rückschlag. Hiervon erholte er sich jedoch schnell. Im folgenden Weltcup 2008/09 erreichte er mit dem zweiten Gesamtrang sein bis dahin bestes Endergebnis im Gesamtweltcup. In diesem Jahr gewann er fünf Einzelweltcups. Ammann musste sich nur dem alles überragenden Gregor Schlierenzauer geschlagen geben. Im Oktober 2009 konnte er nach vielen internationalen Erfolgen seine ersten beiden Schweizer Meisterschaften (Einzel und Team mit dem Ostschweizer Skiverband) feiern.[1] Auch der Weltcup 2009/10 begann mit drei weiteren Siegen bis zur Vierschanzentournee sehr erfolgreich. Diese konnte er jedoch erneut nicht gewinnen, Andreas Kofler holte sich den Tournee-Sieg, während Ammann die Tournee auf Position fünf beendete. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver gewann er am 13. Februar die Goldmedaille von der Normalschanze, nur eine Woche später setzte er sich mit seinem vierten Triumph in einem olympischen Einzelwettbewerb auch auf der Grossschanze durch. Mit seinen vier Goldmedaillen ist er nun der erfolgreichste Schweizer Wintersportler bei Olympischen Spielen überhaupt. Ausserdem ist er der erste Skispringer, welchem es gelang, vier Einzel-Goldmedaillen bei Olympischen Spielen zu gewinnen. Er überholte damit den Finnen Matti Nykänen, der dreimal Einzel-Gold gewinnen konnte. Durch die Siege in allen vier Wettbewerben, die nach Olympia noch anstanden, konnte Ammann zum ersten Mal den Gesamtweltcup sowie die Nordische Tournee für sich entscheiden. Am 20. März 2010 krönte Ammann seine überragende Saison mit dem Sieg bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2010 in Planica.
Bei den Schweizer Meisterschaften 2010 in Einsiedeln gewann Ammann von der Normalschanze hinter Andreas Küttel und vor Marco Grigoli die Silbermedaille.[2] Ein Jahr später – Küttel war inzwischen zurückgetreten – konnte er sich den Titel zurückholen und vor Gregor Deschwanden und Pascal Egloff gewinnen.[3]
Am 7. Februar 2014 vertrat Ammann die Schweiz als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.[4] Nachdem die Winterspiele für Ammann nicht wunschgemäss verliefen, dachte er für einige Zeit über ein Karriereende nach. Wenige Tage vor dem Weltcup-Finale der Saison 2013/2014 teilte Ammann jedoch mit, seine Karriere fortzusetzen.[5]
Am 6. Januar 2015 stürzte Ammann schwer bei der Vierschanzentournee in Bischofshofen und wurde nach kurzer Bewusstlosigkeit mit einer Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus eingeliefert.[6] Nachdem einige Monate lang immer wieder das Gerücht aufkam, Ammann würde möglicherweise sein Karriereende erklären, gab er Mitte Mai bekannt, seine Skispringerkarriere in der nächsten Saison fortzusetzen.[7]
Ammann ist in Unterwasser im Kanton St. Gallen aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er studierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Ammann heiratete am 25. Juni 2010 seine langjährige russische Freundin Yana Yanovskaya,[8] mit der er ein Kind hat. Das Paar wohnt seit 2008 in Schindellegi im Kanton Schwyz.
Seit dem 19. November 2012 ist er Inhaber der Privatpiloten-Lizenz (PPL).[9]
Olympische Winterspiele 2002 in Salt Lake City
Olympische Winterspiele 2010 in Vancouver
Nordische Skiweltmeisterschaften 2007 in Sapporo
Nordische Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec
Skiflug-Weltmeisterschaft 2010 in Planica
Nordische Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo
Saison | Platz | Punkte |
---|---|---|
2001/02 | 5. | 961,0 |
2002/03 | 24. | 661,0 |
2003/04 | 14. | 923,2 |
2004/05 | 40. | 400,0 |
2005/06 | 13. | 964,3 |
2006/07 | 3. | 931,9 |
2007/08 | 15. | 871,5 |
2008/09 | 2. | 1091,1 |
2009/10 | 5. | 1008,3 |
2010/11 | 2. | 928,4 |
2011/12 | 19. | 711,0 |
2012/13 | 27. | 723,0 |
2013/14 | 3. | 992,4 |
2014/15 | 17. | 898,9 |
2015/16 | 11. | 970,9 |
Nr. | Datum | Ort | Typ |
---|---|---|---|
1. | 17. März 2002 | Oslo | Grossschanze |
2. | 2. Dezember 2006 | Lillehammer | Grossschanze |
3. | 18. März 2007 | Oslo | Grossschanze |
4. | 29. November 2008 | Kuusamo | Grossschanze |
5. | 7. Dezember 2008 | Trondheim | Grossschanze |
6. | 13. Dezember 2008 | Pragelato | Grossschanze |
7. | 20. Dezember 2008 | Engelberg | Grossschanze |
8. | 29. Dezember 2008 | Oberstdorf | Grossschanze |
9. | 6. Dezember 2009 | Lillehammer | Grossschanze |
10. | 18. Dezember 2009 | Engelberg | Grossschanze |
11. | 20. Dezember 2009 | Engelberg | Grossschanze |
12. | 17. Januar 2010 | Sapporo | Grossschanze |
13. | 3. Februar 2010 | Klingenthal | Grossschanze |
14. | 7. März 2010 | Lahti | Grossschanze |
15. | 9. März 2010 | Kuopio | Grossschanze |
16. | 12. März 2010 | Lillehammer | Grossschanze |
17. | 14. März 2010 | Oslo | Grossschanze |
18. | 1. Januar 2011 | Garmisch-Partenkirchen | Grossschanze |
19. | 22. Januar 2011 | Zakopane | Grossschanze |
20. | 13. März 2011 | Lahti | Grossschanze |
21. | 29. Dezember 2013 | Oberstdorf | Grossschanze |
22. | 28. November 2014 | Kuusamo | Grossschanze |
23. | 29. November 2014 | Kuusamo | Grossschanze |
Saison | Platz | Punkte |
---|---|---|
1997/98 | 70. | 22 |
1999/00 | 45. | 46 |
2001/02 | 7. | 628 |
2002/03 | 28. | 202 |
2003/04 | 13. | 511 |
2004/05 | 22. | 243 |
2005/06 | 18. | 305 |
2006/07 | 3. | 1167 |
2007/08 | 9. | 728 |
2008/09 | 2. | 1776 |
2009/10 | 1. | 1649 |
2010/11 | 2. | 1364 |
2011/12 | 11. | 731 |
2012/13 | 14. | 553 |
2013/14 | 7. | 733 |
2014/15 | 11. | 646 |
2015/16 | 15. | 480 |
Nr. | Datum | Ort | Typ |
---|---|---|---|
1. | 2. September 2007 | Kranj | Normalschanze |
2. | 13. September 2008 | Hakuba | Grossschanze |
3. | 14. September 2008 | Hakuba | Grossschanze |
4. | 9. August 2009 | Hinterzarten | Normalschanze |
5. | 12. August 2009 | Pragelato | Grossschanze |
6. | 14. August 2009 | Courchevel | Grossschanze |
Saison | Platz | Punkte |
---|---|---|
1999 | 37. | 25 |
2001 | 22. | 69 |
2002 | 12. | 101 |
2004 | 34. | 26 |
2006 | 4. | 393 |
2007 | 8. | 271 |
2008 | 2. | 617 |
2009 | 1. | 537 |
2010 | 19. | 104 |
2011 | 47. | 40 |
2012 | 6. | 305 |
2013 | 14. | 180 |
2014 | 23. | 96 |
2015 | 34. | 83 |
Ort | Land | Weite | aufgestellt | Rekord bis |
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Engelberg | Schweiz | 137,0 m (HS: 137 m) | 15. Dezember 2001 | 20. Dezember 2003 |
Trondheim | Norwegen | 140,0 m (HS: 140 m) | 7. Dezember 2008 | 3. Januar 2009 |
Pragelato | Italien | 144,0 m (HS: 140 m) | 13. Dezember 2008 | aktuell |
Lillehammer | Norwegen | 146,0 m (HS: 138 m) | 6. Dezember 2009 | aktuell |
Engelberg | Schweiz | 141,0 m (HS: 137 m) | 20. Dezember 2009 | aktuell |
Garmisch-Partenkirchen | Deutschland | 143,5 m (HS: 140 m) | 1. Januar 2010 | aktuell |
Zakopane | Polen | 140,5 m (HS: 134 m) | 23. Januar 2010 | aktuell |
Vancouver-Whistler | Kanada | 108,0 m (HS: 106 m) | 23. Februar 2010 | aktuell |
Klingenthal | Deutschland | 145,0 m (HS: 140 m) | 1. Februar 2011 | 2. Februar 2011 |
Koupio | Finnland | 106,0 m (HS: 100 m) | 10. März 2015 | aktuell |
Ammann wurde 2002 zum Sportler des Jahres in der Schweiz gewählt. Ausserdem wurde er Zweiter bei der Auszeichnung um den Schweizer des Jahres 2002. Am 12. Dezember 2010 erhielt er erneut den Credit Suisse Sports Award als Schweizer Sportler des Jahres 2010.[10]
2010 wurde Ammann Ehrenbürger von Wildhaus-Alt St. Johann im Kanton St. Gallen.[11]
Die steigende Popularität nach seinem ersten Olympiasieg 2002 führte zu einem Auftritt in David Lettermans Talkshow in den USA und zu einem Auftritt bei „Wetten, dass..?“ Seine äussere Erscheinung brachte ihm in den Medien den Vergleich mit der populären Romanfigur Harry Potter ein.[12][13] Er selbst äusserte sich dazu 2002 in einem Interview wie folgt:
„Das Gute daran war, dass Harry Potter auf der ganzen Welt bekannt ist. In Amerika hat mir das eine ungeheure Popularität verschafft. Aber meine Geschichte ist eben keine Phantasie, kein Märchen. […] Ich muss mich schon distanzieren von einer Phantasiefigur aus einem Buch.“[14]