Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Calw |
Höhe: | 764 m ü. NHN |
Fläche: | 44,18 km² |
Einwohner: | 2071 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 72226 |
Vorwahl: | 07484 |
Kfz-Kennzeichen: | CW |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 35 066 |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gartenstraße 14 72226 Simmersfeld |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Jochen Stoll |
} |
Simmersfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Calw im Nordschwarzwald.
Der Luftkurort Simmersfeld liegt mitten im nördlichen Schwarzwald auf dem hügeligen Hochplateau zwischen dem oberen Enztal und dem Nagoldtal, zwischen Bad Wildbad und Freudenstadt, 1 km abseits der B 294. 75 % der Gemeindefläche sind Waldflächen, knapp 20 % werden landwirtschaftlich genutzt, der Rest ist Siedlungs- und Verkehrsfläche.
Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Bad Wildbad, im Osten an Neuweiler, im Südosten an die Stadt Altensteig, im Süden an Grömbach, im Südwesten an Seewald und im Westen an Enzklösterle.
Simmersfeld besteht aus den sechs Ortsteilen Aichhalden, Beuren, Ettmannsweiler, Fünfbronn, Oberweiler und Simmersfeld. Die räumlichen Grenzen der Ortsteile sind identisch mit denen der früheren Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt in der Form „Simmersfeld - …“. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. In den räumlichen Grenzen der Ortsteile Beuren, Ettmannsweiler und Fünfbronn sind jeweils Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. Die Ortsteile Aichhalden und Oberweiler bilden zusammen die Ortschaft Oberweiler-Aichhalden. In den vier Ortschaften befinden sich örtliche Verwaltungsstellen der Gemeindeverwaltung mit den Bezeichnungen „Gemeinde Simmersfeld, Verwaltungsstelle …“.[2]
Zum Ortsteil Aichhalden gehören das Dorf Aichhalden und der Weiler Oberweiler. Zum Ortsteil Beuren gehören das Dorf Beuren und der Ort Neumühle. Zu den Ortsteilen Ettmannsweiler, Fünfbronn und Simmersfeld gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.
Im Ortsteil Simmersfeld liegt die Wüstung Moosberg.[3]
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 100 % | 14 Sitze |
Bei der Bürgermeisterwahl Mitte 2009 ging Jochen Stoll als Sieger hervor. Somit folgt er auf seinen Vorgänger Gerhard Feeß, der nach seiner Wiederwahl Ende 2008 bei der Bürgermeisterwahl in Altensteig angetreten ist und dort in das Amt des Bürgermeisters gewählt wurde.
Simmersfeld verdankt seine Entstehung wohl dem Kloster Hirsau. Der Ort wurde um das Jahr 1100 erstmals als „Sigmaresfeld“ in Verbindung mit einem Grafen Sigmar genannt. Im Jahre 1303 heißt er „Sigmarsvelt“. Wer dieser Sigmar war, von dem sich der Ortsname herleitet ist heute nicht mehr zu ermitteln.
Um 1100 lebte Abt Wilhelm in Hirsau, dem Simmersfeld wohl die Entstehung seiner alten Kirche zu verdanken hat. Sie war in der einfachsten Form des romanischen Stils erbaut und wurde 1886 wegen Baufälligkeit abgetragen. Von 1886 bis 1989 wurde die heutige Johanneskirche an gleicher Stelle wieder aufgebaut, wobei die eigenartige Choranlage des alten Baus beibehalten wurde (im April 1945 wurde insbesondere der Turm der Kirche durch Beschuss stark beschädigt). Die ältesten Herren des Gebietes waren als Lehnsträger des Reiches die Nogoldgrafen, die Grafen von Tübingen. Im Jahre 1240 kamen Simmersfeld, Altensteig, Haiterbach und Wildberg-Bulach an die Hohenberger. In die Zeit der tübingischen Oberhoheit fällt wohl auch die Gründung der Burg Schilteck, die in der Nähe der Schildmühle im Schnaitbachtal stand.
Nach den Herren von Hohenberg, Hugo von Berneck und Württemberg kam 1393 die Herrschaft Altensteig an den Markgrafen von Baden. Beuren, Ettmannsweiler und Simmersfeld wurden für 200 Jahre badisch, bis am 20. Dezember 1603 nach langem Hin und Her ein Kauf zustande kam, der die Herrschaft Altensteig, wozu auch Simmersfeld gehörte, an Württemberg brachte.
Im Februar 1826 erhielt Simmersfeld von der Kgl. Württ. Regierung die Erlaubnis, im Frühjahr und Herbst je einen Markt abzuhalten, die Märkte finden heute noch statt.
Die anderen Ortsteile entstanden entweder als Waldhufendörfer oder später aus Streusiedlungen auf gerodeten Flächen.
Die heutige Gemeinde Simmersfeld wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Simmersfeld, Aichhalden, Beuren, Ettmannsweiler und Fünfbronn neu gebildet.
Die Ortsteile Ettmannsweiler, Fünfbronn und Beuren gehören mit insgesamt 1460 Gemeindegliedern zum Kirchspiel Simmersfeld, Kirchenbezirk Nagold. Oberweiler und Aichhalden dagegen gehören zum Kirchspiel Zwerenberg, Kirchenbezirk Calw. Die Johanneskirche in Simmersfeld wurde 1889 erbaut.
Die Landwirtschaft spielt noch eine recht große Rolle in Simmersfeld. Die Statistik nannte 2003 neun landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe und 35 Nebenerwerbsbetriebe.
Am Ort gibt es etwa 580 Arbeitsplätze, davon 380 im produzierenden Gewerbe; andere Branchen sind Dienstleistung und Gastronomie, die hier hauptsächlich der Touristik zuzuordnen sind.
Der auf einem ehemaligen Munitionslager errichtete Windpark Nordschwarzwald war bis zum 31. Oktober 2015 der größte Windpark in Baden-Württemberg. Er besteht aus 14 Windkraftanlagen, 4 vom Typ Vestas V80 mit 100 Metern Nabenhöhe und 10 Anlagen vom Typ Vestas V90 mit 125 Metern Nabenhöhe. Neun Windräder stehen auf Simmersfelder Gemarkung, fünf in Seewald-Besenfeld.[4] Jede der Anlagen hat eine Nennleistung von 2,0 MW. Der Windpark Nordschwarzwald ging im Juli 2007 in Betrieb, nachdem sein Bau im Februar 2006 genehmigt wurde. Obwohl die 14 Rotoren auf knapp 900 Meter Höhe im Nordschwarzwald gebaut wurden, belegen Auswertungen des Windparks aus 2011, die u. a. in den Stuttgarter Nachrichten veröffentlicht wurden, dass der Ertrag weit hinter den Erwartungen zurückliegt.[5]