Sepp Maier | ||
Sepp Maier (2012) | ||
Spielerinformationen | ||
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Voller Name | Josef Dieter Maier | |
Geburtstag | 28. Februar 1944 | |
Geburtsort | Metten, Deutschland | |
Größe | 185 cm | |
Position | Torwart | |
Vereine in der Jugend | ||
1952–1959 1959–1962 |
TSV Haar FC Bayern München | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
1962–1979 | FC Bayern München | 536 (0) |
Nationalmannschaft | ||
1961–1962 1963 1966–1979 |
DFB-Jugendauswahl Deutschland Amateure Deutschland |
11 (0) 4 (0) 95 (0) |
Stationen als Trainer | ||
1988–2004 1994–2008 |
Deutschland (Torwart-Trainer) FC Bayern München (Torwart-Trainer) | |
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Josef Dieter „Sepp“ Maier (* 28. Februar 1944 in Metten, Niederbayern) ist ein ehemaliger deutscher Fußballtorhüter, mit 95 Einsätzen Rekord-Torhüter der deutschen Nationalmannschaft und mit 699 Pflichtspielen weit vor Oliver Kahn Rekordspieler des FC Bayern München, bei dem er 17 Jahre lang gespielt hatte. In seiner aktiven Zeit galt er als einer der besten Torhüter der Welt und trug den Spitznamen „Die Katze von Anzing“. Er gewann alle wichtigen nationalen und internationalen Titel: Er war Weltmeister, Europameister und Deutscher Meister, außerdem gewann er den Europapokal der Pokalsieger, den der Landesmeister und den DFB-Pokal.
Sepp Maier wurde als zweites Kind des Ehepaars Josef und Maria Maier geboren; er hat einen älteren Bruder namens Horst und einen vier Jahre jüngeren Bruder namens Hans.[1][2] Die Familie zog 1946 nach Haar, wo er die Volksschule besuchte. Dort absolvierte er ab 1958 auch eine Lehre als Maschinenschlosser.[3]
In der B-Jugend des TSV Haar spielte Sepp Maier zunächst Mittelstürmer und empfand es jedes Mal als Schmach, wenn er im Tor stehen musste; im Training übernahm er die Position manchmal "zum Spaß".[3] Nach einer Verletzung des Stammtorhüters wurde Maier bei einem Pokalspiel zwischen die Pfosten beordert und machte seine Sache gut. Er blieb fortan im Tor und wurde für eine oberbayerische Jugendauswahl nominiert. Hier wurden Späher vom FC Bayern München auf das Talent aufmerksam und verpflichteten ihn 1958 für die A-Jugend.
1962 erhielt er einen Profivertrag, ab der ersten Regionalliga-Saison 1963/64 löste er Fritz Kosar als Stammtorwart ab. Bevor er mit dem FC Bayern München 1965 in die Bundesliga aufstieg, gewann er mit der Auswahl des Landesverbandes Bayern 1963 – mit einem 3:1-Sieg gegen die Auswahl Hessens – den Länderpokal der Amateure. Mit den Bayern wurde Maier 1969, 1972, 1973 und 1974 Deutscher Meister, gewann 1966, 1967, 1969 und 1971 den DFB-Pokal und 1967 den Europapokal der Pokalsieger.
Maier gilt als eine der zentralen Figuren der Mannschaft, mit der der FC Bayern auf internationaler Ebene dominierte und 1974, 1975 und 1976 den Europapokal der Landesmeister gewann. 1976 wurde er mit den Bayern Weltpokalsieger. Maier wurde in den Jahren 1975, 1977 und 1978 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt und übernahm mit Franz Beckenbauers Abgang 1977 das Amt des Mannschaftskapitäns.
Ein am 14. Juli 1979 selbst verschuldeter Autounfall zwang Maier nach dem gescheiterten Versuch einer Rückkehr, seine Karriere zu beenden. In 14 Jahren als Bundesligaspieler beim FC Bayern München fehlte er an nur drei Spieltagen der Saison 1965/66; am 10., 11. und 34. wurde er durch Fritz Kosar vertreten. Seine 442 in Serie absolvierten Spiele (von insgesamt 473) bedeuten bis heute Bundesligarekord. Sein Nachfolger im Tor des FC Bayern wurde Walter Junghans.
Nachdem er bereits 1961 im Tor der DFB-Jugendauswahl unter Trainer Helmut Schön gestanden hatte, bestritt er 1966 sein erstes Spiel in der Nationalmannschaft. Außerdem gehörte er zum Aufgebot für die WM-Endrunde in England, kam dort jedoch als Ersatzmann von Hans Tilkowski nicht zum Einsatz. Mit Maier im Tor wurde die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 1970 Dritter, 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Bei der Europameisterschaft 1976 erreichte sie den zweiten Platz und bei der Weltmeisterschaft 1978 schied sie in der zweiten Runde der Gruppe A nach einer 2:3-Niederlage gegen Österreich aus.
Mit 95 absolvierten Länderspielen ist Maier gegenwärtig deutscher Rekord-Nationaltorhüter. In seinen sechs letzten Länderspielen 1978/79 war er Spielführer der Nationalmannschaft.
Nationalmannschaft
Bayern
FC Bayern München
Maier wurde als „Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts“ ausgezeichnet. Bei der Wahl zum Welttorwart des Jahrhunderts belegte er den vierten Platz. 1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Die Auszeichnung zum Kicker-Torhüter des Jahres erhielt er 1976, 1977 und 1978. In der Rangliste des deutschen Fußballs wurde er zwischen 1966 und 1979 insgesamt sechsmal als Weltklasse und 21-mal in der Kategorie Internationale Klasse eingestuft. 2014 wurde er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Von 1994 bis 2008 war Maier Torwarttrainer beim FC Bayern München. Von 1988 bis zum 10. Oktober 2004 war er zudem Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft. Aus diesem Amt wurde er von Bundestrainer Jürgen Klinsmann entlassen, nachdem es zu Differenzen über die Torhüterfrage gekommen war. Maier hatte sich öffentlich für Oliver Kahn und gegen Jens Lehmann ausgesprochen.
Nationalmannschaft
FC Bayern München