Staat | Deutschland |
Verkehrsverbund Tarifverbund |
Rhein-Ruhr, Rhein-Sieg |
Linien | 11 ohne Linien der S-Bahn Köln |
Streckenlänge | 676 km |
Stationen | 124 |
kleinste Taktfolge | 20 min |
Fahrzeuge | Baureihen 420, 422, 423, 1440.3, 643.2, 1648 Vereinzelt: BR 143+x-Wagen |
Betreiber | DB Regio NRW, Abellio Rail NRW, Transdev GmbH, künftig: Keolis |
Stromsystem | 15 kV 16,7 Hz ~, Oberleitung |
Die S-Bahn Rhein-Ruhr ist ein multizentrisches S-Bahn-Netz der Verkehrsverbünde Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg im westlichen Nordrhein-Westfalen. Es umfasst große Teile der europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr, zu der das Ruhrgebiet und der nordrhein-westfälische Teil des Rheinlands als Verdichtungsgebiete gerechnet werden.
Gemessen an der Länge des Streckennetzes ist das S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr das größte S-Bahn-Netz Deutschlands. Der Teil des Netzes im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg wird auch als S-Bahn Köln (ursprünglich: S-Bahn Rhein-Sieg) bezeichnet.
Zum Einsatz kommen je nach S-Bahn-Linie verschiedene Fahrzeuge. Hauptsächlich werden Elektrotriebwagen der Baureihen 422 und 423 eingesetzt, auf den Dieselstrecken LINT-Triebzüge (Baureihe 1648, S 7, Abellio Rail) oder TALENT-Triebzüge (Baureihe 643.2, S 28, Regiobahn GmbH bzw. Rheinisch-Bergische Eisenbahn-Gesellschaft).
Ursprünglich war geplant, ab Ende 2012 auch Fahrzeuge der Baureihe 430 anzuschaffen. Seit dem 14. Dezember 2014 werden auf den Linien S 5 und S 8 Triebzüge des Typs Alstom Coradia Continental (Baureihe 1440.3) eingesetzt. Die Linie S 6 bekam im Gegenzug die Triebzüge der Baureihen 422 und 423, die ursprünglich auf der S 5 und S 8 eingesetzt waren. So konnte der Bedarf an Wendezügen (Lokomotiven der Baureihe 143 zusammen mit x-Wagen) verringert werden.
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war mit dem „Ruhrschnellverkehr“ ein System beschleunigter Nahverkehrszüge eingeführt worden, das bereits einen großen Teil des heutigen S-Bahn-Netzes im Ruhrgebiet umfasste. Stellenweise gab es sogar eigengenutzte Gleiskörper, so wie es derzeit größtenteils der Fall ist.
Ab 1948 wurde dieses System unter dem Namen „Nahschnellverkehr“, später „Bezirksschnellverkehr“ wieder aufgenommen. Neben den bereits früher eingesetzten Dampflokomotiven der Baureihe 78 kamen nun auch die speziell für diesen Zweck entwickelten Lokomotiven der Baureihe 65 zum Einsatz.
Das S-Bahn-Netz wurde 1967 mit Elektrolokomotiven auf der Strecke von Ratingen Ost nach Düsseldorf-Garath eingeweiht und war damit das erste mit konventionellem Bahnstrom betriebene S-Bahn-Netz in Deutschland.
Im nächsten Jahr wurde die S 6 vorläufig fertiggestellt:
Am 26. Mai 1974 wurde dann zwei neue S-Bahnlinien in Betrieb genommen. Dies waren die S 1 von Duisburg-Großenbaum bis Bochum Hauptbahnhof und die S 3, beinahe auf ihrer heutigen Ausdehnung, von Oberhausen Hauptbahnhof bis Hattingen (Ruhr).
Im folgenden Jahr wurde am 1. Juni die erste S-Bahnstrecke in Köln mit der S 11 von Bergisch Gladbach bis Köln-Chorweiler eröffnet, welche am 22. Mai 1977 bis Köln-Chorweiler Nord verlängert wurde.
Am 27. Oktober 1975 kam die Strecke zum Terminal des Düsseldorfer Flughafens hinzu, die von der S 7 von Düsseldorf Hauptbahnhof aus bedient wurde.
Der Lückenschluss zwischen Duisburg-Großenbaum und Düsseldorf von der S 1 folgte am 25. September 1977, und am 28. September 1980 wurde die S 7 bis zum damaligen Bahnhof Solingen-Ohligs (heute: Solingen Hauptbahnhof) verlängert. Ebenfalls wurde am 1. Januar 1980 der VRR-Tarif eingeführt.
1983 erhielt Dortmund seine erste S-Bahn, als am 25. September die S 1 von Bochum dorthin verlängert wurde. Dies beinhaltete auch eine Neubaustrecke, die die Universität Dortmund anschließt. Am 3. Juni 1984 folgte die S-Bahnlinie S 4 von Dortmund-Germania nach Unna.
Im Herbst 1984 wurde der Vorlaufbetrieb auf der Strecke von Köln nach Gummersbach (heutige Oberbergische Bahn – RB 25) aufgenommen.
Am 2. Juni 1985 kam die S 11 mit der Verlängerung bis Neuss Hauptbahnhof den Linien S 1 und S 7 näher.
Zur besseren Erschließung der Hattinger Innenstadt wurde die S 3 am 3. Juli 1987 um eine Station bis Hattingen (Ruhr) Mitte erweitert.
Am 29. Mai 1988 wurde die längste S-Bahnlinie in Deutschland – die S 8, auch Ost-West-S-Bahn genannt – auf gesamter Länge von Hagen Hauptbahnhof bis Mönchengladbach Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Bei dieser Gelegenheit konnte die Kölner S 11 bis Düsseldorf-Gerresheim verlängert werden, sodass nunmehr die vormaligen Teilnetze Ruhrgebiet und Köln verbunden wurden.
Am 27. Mai 1990 kam es zu weiteren Änderungen: Die S 21 – eine Alternative zu der S 1 mit Halt am Bahnhof Düsseldorf Flughafen (Terminal) – wurde eingeführt, zudem bekamen die S-Bahnen in Köln eigene Gleise, die spätere „Stammstrecke“ mit dem neuen Haltepunkt Köln Hansaring wurde eröffnet. Ab dem 2. Juni 1991 wurde diese auch von den Zügen der Vorlauflinie nach Gummersbach (City-Bahn), der neuen Vorlauf-S 12 in der Relation von Au über Hennef, Siegburg, Troisdorf und Köln Hbf nach Köln-Nippes sowie der bis Köln verlängerten S 6 bedient.
Am 2. Juni 1991 wurde außerdem die S 2 von Dortmund über Gelsenkirchen, Herne, Altenessen und Oberhausen nach Duisburg eingeführt, die am 29. September 1991 einen Streckenast nach Essen und am 24. Mai 1998 einen nach Recklinghausen erhielt.
Dortmund-Lütgendortmund erhielt am 23. Mai 1993 mit der Verlängerung der S 4 zum Bahnhof Dortmund-Lütgendortmund den S-Bahnanschluss.
Als faktische Verlängerung der S 8 wurde am 29. Mai 1994 die S 5 von Hagen über Wetter (Ruhr) und Witten nach Dortmund eröffnet.
Die nächste neue Linie kam am 24. Mai 1998 hinzu, als die S 9 von Haltern nach Essen-Steele ihren Betrieb aufnahm.
Am 26. September 1999 wurden dann die vorherigen Regionalbahn-Verbindungen von Kaarst nach Neuss und von Düsseldorf nach Mettmann von der Regiobahn GmbH übernommen und neu als S-Bahnlinie S 28 bezeichnet.
Die S 13 wurde am 15. Dezember 2002 als Ergänzung zur S 12 von Düren bis Köln Messe/Deutz eröffnet. Zudem wurde am 18. April 2003 die RB 25 von Gummersbach bis Marienheide verlängert.
Die ehemalige RB 49 – Niederbergische Bahn, vormals N 9 – wurde am 14. Dezember 2003 durch die Verlängerung der S 9 bis Wuppertal Hauptbahnhof ersetzt.
Mit Eröffnung der Flughafenschleife Köln konnte am 13. Juni 2004 die S 13 über den Flughafen Köln/Bonn bis Troisdorf verlängert werden, sie wurde gleichzeitig bis Köln-Hansaring zurückgezogen, der Abschnitt bis Düren wird seitdem von der S 12 bedient.
2009 kam es wiederum zu umfangreichen Linienänderungen, siehe Netzanpassung 2009.
Der VRR hatte Anfang Juli 2013 bekannt gegeben, dass die Regionalbahn-Linie RB 47 (Der Müngstener) von Solingen Hauptbahnhof über Remscheid Hauptbahnhof nach Wuppertal Hauptbahnhof ab Dezember 2013 als Linie S 7 verkehren sollte. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Abellio Rail NRW diese Linie von der Deutschen Bahn.[1]
Zum Fahrplanwechsel 2014/15 am 14. Dezember 2014 kamen pro forma zwei neue Linien im Raum Köln hinzu:
Am 20. Mai 2011 hat der VRR den Betrieb der Linien S 5 und S 8 für den Zeitraum vom 14. Dezember 2014 bis zum 8. Dezember 2029 ausgeschrieben.[2] Als einziges Zuschlagskriterium wurde der niedrigste Preis genannt. Der Gesamtumfang wurde mit circa 3,6 Millionen Zugkilometern pro Jahr angegeben. Ferner enthält die Ausschreibung den folgenden Hinweis:
„Die Vergabe der S 5 und S 8 erfolgt unter der Bedingung, dass der ‚Vertrag zur außergerichtlichen Beilegung der anhängigen Rechtsstreitigkeiten und zur Verbesserung des SPNV im Zuständigkeitsgebiet des VRR‘ vom 18.5.2011 wirksam bleibt.“
Am 28. Mai 2011 veröffentlichte der VRR Informationen zur Änderung des bestehenden Vertrages mit der DB Regio NRW GmbH vom 12. Juli 2004.[3] Zur S-Bahn werden darin die folgenden Veränderungen beschrieben:
„Im S-Bahn-Bereich …“
Ferner werden in dieser Änderungsvereinbarung die Laufzeit des Vertrages für die Linien S 5 und S 8 von Dezember 2015 auf Dezember 2014 verkürzt und für die übrigen Linien von Dezember 2015 auf Dezember 2019 verlängert.
Am 25. Januar 2012 besagte eine Nachrichtenmeldung, dass DB Regio die Ausschreibung der Linien S 5 und S 8 gewonnen habe.[4] Am 27. Januar 2012 wurde berichtet, dass die Entscheidung angefochten werden könne.[5] Seit dem 6. Februar 2012 steht fest, dass DB Regio NRW die Ausschreibung gewonnen hat und die Linien von 2014 bis 2029 betreibt.[6]
Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 schreibt der VRR die S-Bahnlinien S 1, S 2, S 3, S 4 und S 9, sowie die Regionalbahnlinien RB 3, RB 40 und RB 41 in zwei Losen (Los 1: S1 und S4, Los 2: übrige) für eine Dauer von 15 Jahren aus. Dabei werden für das Los 2 Neufahrzeuge und für das Los 1 Gebrauchtfahrzeuge gefordert, diese werden nach dem NRW-RRX-Modell vom Auftraggeber (dem VRR) gekauft und an die Betreiber verliehen.[7]
Los | Linien | Standard- bahnsteighöhe |
Fahrzeugtyp | Anzahl | Gepl. Einsatzdauer | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | S 1 S 4 | 96 cm | BR 422 | 48 | 15 Jahre | Fahrzeuge werden gebraucht von der DB Regio gekauft. |
2 | S 2 S 3 S 9 RB 3 RB 40 RB 41 |
76 cm | Stadler Flirt 3 XL[8] | 41 | 30 Jahre | Beschafft werden Neufahrzeuge in zwei unterschiedlichen Größen: ein Kurztyp mit 180 Sitzplätzen sowie ein Langtyp mit 280 Sitzplätzen. Der Kurztyp wird auf den Linien S 2 und S 28 zum Einsatz kommen.[9] |
Am 7. Juli 2016 hat der VRR bekanntgegeben, dass Eurobahn (Keolis Deutschland) das Los 1 und Abellio Rail NRW das Los 2 jeweils für 15 Jahre gewonnen hat. Der bestehende Vertrag mit der DB Regio NRW für den Betrieb der Linien S 6 und S 11 wurde bis 2023 verlängert.[10]
Die Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr werden von verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen betrieben. Die in dieser Tabelle nicht aufgeführten Linien S 7 (alt) und S 21 wurden ebenfalls von der Deutschen Bundesbahn bzw. DB Regio NRW betrieben.
Linie | Betreiber bei Inbetriebnahme | Derzeitiger Betreiber | Erste Ausschreibung | |
---|---|---|---|---|
Laufzeit | Gewinner | |||
S 1 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | 2019–2034 | Eurobahn (Keolis) |
S 2 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | 2019–2034 | Abellio Rail NRW |
S 3 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | 2019–2034 | Abellio Rail NRW |
S 4 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | 2019–2034 | Eurobahn (Keolis) |
S 5 | DB Regio NRW | DB Regio AG, Region NRW | 2014–2029 | DB Regio AG, Region NRW |
S 6 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | 2023– | noch nicht ausgeschrieben |
S 7 | Abellio Rail NRW | Abellio Rail NRW | 2013–2028 | Abellio Rail NRW |
S 8 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | 2014–2029 | DB Regio AG, Region NRW |
S 9 | DB Regio NRW | DB Regio AG, Region NRW | 2019–2034 | Abellio Rail NRW |
S 11 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | ? | noch nicht ausgeschrieben |
S 12 | Deutsche Bundesbahn | DB Regio AG, Region NRW | ? | noch nicht ausgeschrieben |
S 13 | DB Regio NRW | DB Regio AG, Region NRW | ? | noch nicht ausgeschrieben |
S 19 | DB Regio NRW | DB Regio AG, Region NRW | ? | noch nicht ausgeschrieben |
S 23 | DB Regio NRW | DB Regio AG, Region NRW | 2013–2033 | DB Regio AG, Region NRW |
S 28 | Regiobahn GmbH | Regiobahn GmbH | 2011–2021 | Regiobahn GmbH |
S 68 | DB Regio NRW | DB Regio AG, Region NRW | ? | noch nicht ausgeschrieben |
Da hier drei bedeutende Eisenbahngesellschaften konkurrierten, wurden das Rheinland und das Ruhrgebiet durch eine Vielzahl von Eisenbahnstrecken erschlossen. Bereits mit Einführung des Ruhrschnellverkehrs fasste man diese durch Ausbauten und neue Verbindungsstrecken zu neuen Verkehrswegen zusammen. Diese Praxis wurde beim Ausbau des S-Bahn-Netzes weiter verfolgt, sodass die heutigen S-Bahn-Linien bisweilen ein halbes Dutzend verschiedener Bahnstrecken befahren.
Linie | Linienverlauf | Bahnstrecken | KBS | Länge | Eröffnung der ersten Teilstrecke[11] | Erste Teilstrecke[11] |
---|---|---|---|---|---|---|
S 1 | Dortmund – Bochum – Essen – Mülheim (Ruhr) – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Hilden – Solingen | Dortmund–Duisburg, Duisburg–Düsseldorf, Düsseldorf–Solingen | 450.1 | 97 km | 26.05.1974 | Bochum – DU-Großenbaum |
S 2 | Dortmund – Dortmund-Dorstfeld – Dortmund-Mengede – Herne – Gelsenkirchen – Oberhausen – Duisburg Dortmund – Dortmund-Dorstfeld – Dortmund-Mengede – Herne – Gelsenkirchen – Essen Dortmund – Dortmund-Dorstfeld – Dortmund-Mengede – Herne – Recklinghausen |
Dortmund–Dortmund-Dorstfeld, Dortmund-Dorstfeld–Dortmund-Mengede, Dortmund-Mengede–Herne/Gelsenkirchen/Duisburg, z. T. Gelsenkirchen–Essen bzw. Herne–Recklinghausen | 450.2 | 58 km 42 km 33 km |
02.06.1991 | Dortmund – Duisburg |
S 3 | Oberhausen – Mülheim (Ruhr) – Essen – Essen-Steele – Hattingen (Ruhr) Mitte | Oberhausen–Essen-Steele Ost , Essen-Steele Ost–Bochum-Dahlhausen , Bochum-Dahlhausen–Hattingen (Ruhr) Mitte | 450.3 | 33 km | 26.05.1974 | Oberhausen – Hattingen (Ruhr) |
S 4 | Dortmund-Lütgendortmund – Dortmund-Dorstfeld – Unna-Königsborn – Unna | Dortmund-Lütgendortmund–Dortmund Süd, Dortmund Süd–Unna-Königsborn, Unna-Königsborn–Unna | 450.4 | 30 km | 03.06.1984 | DO-Germania – Unna |
S 5 | Dortmund – Witten – Wetter (Ruhr) – Hagen | Dortmund–Hagen | 450.5 | 31 km | 29.05.1994 | Gesamtstrecke |
S 6 | Essen – Ratingen Ost – Düsseldorf – Langenfeld (Rheinl) – Köln – Köln-Nippes (– Köln-Chorweiler – Köln-Worringen)[Anm. 1] | Essen–Düsseldorf, Düsseldorf–Köln, Köln–Köln-Worringen | 450.6 | 78 km | 28.09.1967 | Ratingen Ost – D-Garath |
S 7 [Anm. 2] |
Wuppertal – Remscheid – Solingen (– Düsseldorf) | Wuppertal–Wuppertal-Oberbarmen, Wuppertal-Oberbarmen–Solingen, (Düsseldorf–Solingen) | 450.7 | 41 km | 15.12.2013 | Gesamtstrecke |
S 8 | Hagen – Wuppertal – Wuppertal-Vohwinkel – Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach | Hagen-Schwelm, Schwelm–Wuppertal, Wuppertal–Düsseldorf, Düsseldorf–Mönchengladbach | 450.8 | 82 km | 29.05.1988 | Gesamtstrecke |
S 9 | Haltern am See – Gladbeck West – Bottrop – Essen – Essen-Steele – Velbert-Langenberg – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal | Haltern–Gelsenkirchen-Buer Nord, Gelsenkirchen-Buer Nord–Essen-Dellwig Ost, Essen-Dellwig Ost–Essen West, Essen West–Essen-Steele, Essen-Steele–Wuppertal-Vohwinkel, Wuppertal-Vohwinkel–Wuppertal | 450.9 | 90 km | 24.05.1998 | Haltern – Essen-Steele |
S 11 | Düsseldorf Flughafen Terminal – Düsseldorf – Neuss – Köln-Nippes – Köln – Bergisch Gladbach | Düsseldorf Flughafen Terminal–Düsseldorf-Unterrath, Düsseldorf-Unterrath–Düsseldorf, Neuss–Köln, Köln–Köln-Mülheim, Köln-Mülheim–Bergisch Gladbach | 450.11 | 74 km | 01.06.1975 | K-Chorweiler – Berg. Gladbach |
S 12 | Horrem – Köln – Porz (Rhein) – Troisdorf – Siegburg/Bonn – Hennef (Sieg) – Au (Sieg)[Anm. 3] | Horrem–Köln, Köln–Au | 450.12 | k.A. | 02.06.1991 | Köln-Nippes – Au (Sieg) |
S 13 | (Aachen –)[Anm. 4] Düren – (Horrem –) Köln-Ehrenfeld – Köln – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf | (Aachen)–Horrem–Köln, Köln–Troisdorf inkl. Flughafenschleife Köln | 450.13 | k.A. | 15.12.2002 | Düren – Köln-Deutz |
S 19 | Düren – Sindorf – Horrem – Köln – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf – Siegburg/Bonn – Herchen | (Aachen)–Horrem–Köln, Köln–Hennef inkl. Flughafenschleife Köln | 450.13 | k.A. | 14.12.2014 | Gesamtstrecke |
S 23 [Anm. 5] |
Euskirchen – Rheinbach – Meckenheim – Bonn | Euskirchen–Bonn | 475 | 47 km | 14.12.2014 | Gesamtstrecke |
RB 25 [Anm. 6] |
Köln Hansaring – Köln – Overath – Gummersbach – Meinerzhagen | Köln-Kalk–Overath, Overath–Dieringhausen, Dieringhausen–Meinerzhagen | 459 | 76 km | 1984 | Köln Hbf – Overath – Gummersbach (CB ) |
S 28 | Mettmann Stadtwald – Düsseldorf – Neuss – Kaarster See | Mettmann Stadtwald–Düsseldorf, Düsseldorf–Neuss, Neuss–Kaarster See | 450.28 | 34 km | 26.09.1999 | Gesamtstrecke |
S 68 | Wuppertal-Vohwinkel – Düsseldorf – Langenfeld (Rheinl) | Wuppertal–Düsseldorf, Düsseldorf–Langenfeld | 450.68 | 39 km | 13.12.2009 | Gesamtstrecke |
|
Seit 1990 verkehrte die Linie S 21 parallel zur Linie S 1 mit dem Unterschied, dass sie ab Düsseldorf-Unterrath nach Düsseldorf Flughafen Terminal abbog, dort wendete und über ein Verbindungsgleis wieder auf die Strecke der S 1 in Richtung Norden fuhr. Die Linie S 21 wurde zum 24. Mai 1998 eingestellt und die Linie S 1 übernahm bis zur Eröffnung des Flughafen-Fernbahnhofs am 27. Mai 2000 auch die abzweigenden Streckenabschnitte zum heutigen Flughafen Terminal.[12]
Im Rahmen der Netzanpassung 2009 wurde mit der S 7 erstmals eine Stammlinie der S-Bahn Rhein-Ruhr eingestellt und durch die Linienverlängerungen der S 1 und S 11 ersetzt. Seit 2013 verkehrt die im Vorlaufbetrieb betriebene Linie RB 47 als S 7.
Linie | Linienverlauf | Bahnstrecken | Länge | Eröffnung der ersten Teilstrecke[11] | Erste Teilstrecke[11] | Einstellung |
---|---|---|---|---|---|---|
S 7 | Düsseldorf Flughafen Terminal – Düsseldorf – Hilden – Solingen | Düsseldorf Flughafen Terminal–Düsseldorf-Unterrath, Düsseldorf-Unterrath–Düsseldorf, Düsseldorf–Solingen | 29 km | 27. Oktober 1975 | D-Flughafen Terminal – Düsseldorf | 13. Dezember 2009 |
S 21 | Dortmund – Bochum – Essen – Mülheim (Ruhr) – Duisburg – Düsseldorf Flughafen Terminal – Düsseldorf | Dortmund–Duisburg, Duisburg–Düsseldorf, Düsseldorf Flughafen Terminal–Düsseldorf-Unterrath, Düsseldorf-Unterrath–Düsseldorf | 27. Mai 1990 | Dortmund – Düsseldorf | 24. Mai 1998 | |
S 1/S 7 | Dortmund – Bochum – Essen – Mülheim (Ruhr) – Duisburg – Düsseldorf Flughafen Terminal – Düsseldorf – Hilden – Solingen | Dortmund–Duisburg, Duisburg–Düsseldorf, Düsseldorf Flughafen Terminal–Düsseldorf-Unterrath, Düsseldorf-Unterrath–Düsseldorf, Düsseldorf–Solingen | 25. Mai 1998 | Dortmund – Solingen | 27. Mai 2000 |
Mit dem Fahrplanwechsel zum 13. Dezember 2009 kam es zu bedeutenden Änderungen im Gesamtnetz der S-Bahnen Rhein-Ruhr und Köln. Die Linie S 7 wurde aufgegeben bzw. aufgeteilt:[13]
Grund für diese Netzanpassung war das Bestreben, die Anzahl der stündlichen Fahrten zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Düsseldorf-Derendorf (HVZ) bzw. Düsseldorf Wehrhahn (NVZ, inklusive Rangierfahrt in das Abstellgleis) von zwölf auf neun zu reduzieren, damit bei etwaigen Störungen die Auswirkungen auf andere Linien minimiert werden können.[15] Die Planungen stammten aus dem Frühjahr 2007, sie wurden allerdings zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 nicht umgesetzt. Die Linienänderung wurde[16] zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 durchgeführt.
Die Netzanpassung hat mehrere Auswirkungen:
In den S-Bahnen gelten die Tarife des Verkehrsverbundes VRR oder des Verkehrsverbundes VRS. Die Linien S 6 und S 11 fahren auf den Gebieten beider Verkehrsverbünde. In Düren (S 12) schließt sich der Aachener Verkehrsverbund an, innerhalb Unnas (S 4) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe.
Der Taktverkehr genügt mittlerweile seit Jahren auf den meisten Linien folgendem Prinzip:
Der Fahrplan ist leicht merkbar, weil es eine beiden Betriebskonzepten gemeinsame Komponente (Grundtakt) gibt, nämlich den Stundentakt. Dessen Kenntnis erlaubt spontan die ungefähre Abschätzung des gerade gültigen Fahrplans. Die Angabe .36 der Verkehrsminute beispielsweise bedeutet dann:
Ohne dass die Gültigkeit des Stunden-Grundtaktes davon beeinträchtigt würde, kommt es montags bis freitags beim Übergang vom Tages- zum Abendverkehr zum Entfall von Zügen oder sonstigen Brüchen des üblichen Laufwegs bei einigen Linien, Richtungen und Zwischen-Haltestellen. Manche der Brüche bestehen nur in einer Aufenthaltsverlängerung um 10 Minuten.
Überall dort, wo sich zwei oder mehr Linien überlagern, stellt sich die Frage nach günstigen Zeitintervallen zwischen den Linien. Günstig sind sie bei zwei Linien dann, wenn deren 60-Minuten-Grundtakte 9 bis 12 Minuten auseinander liegen, da diese Abstände dann auch im 20- wie im 30-Minuten-Takt gelten und in beiden Takten zu akzeptabler Stetigkeit (und Fahrzeug-Auslastung) auf der Strecke führen. Weitere Überlagerungen sind nicht optimal, aber dennoch brauchbar.
Im Jahr 2008 war jede S-Bahn im VRR-Bereich um durchschnittlich 1,53 Minuten verspätet. 2007 waren es 1,41 Minuten und 2006 1,29 Minuten. Während sich die Pünktlichkeit auf der S 1 und S 5/8 verbessert hat, hat sie sich auf allen anderen Linien verschlechtert, nur die S 4 und S 9 blieben konstant. 2008 fielen 1,83 % aller S-Bahn-Fahrten unvorhergesehen aus, 2006 waren es 1,19 %.[18].[19][20][21]
Im Jahr 1999 hatte der VRR unter der Bezeichnung Zielnetz 2015 Streckenerweiterungen und neue Linien geplant. Dieses sah den Ausbau der bestehenden S-Bahn-Linien sowie die Einführung der neuen S-Bahn-Linien S 14, S 18, S 19, S 20, S 21 und S 23 vor. Die vergebenen Liniennummern überschnitten sich teilweise mit den Planungen des VRS.[22]
Mit der Bedarfsplanung 2006 erfolgte eine erste Überarbeitung des Zielnetzes 2015. Durch die Netzanpassungen von 2009 wurden Teile dieser Planungen überholt. Die Planung des VRR zur Taktumstellung 2019 enthält die im Zielnetz 2015 neu geplanten S-Bahn-Linien nicht mehr.
Linie | Linienweg | Aktuell |
---|---|---|
S 1 | Kamen – Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf | RE 1 |
S 2 | Kamen – Dortmund – Gelsenkirchen – Oberhausen – Duisburg – Ratingen West – Düsseldorf | RE 3 |
S 3 | Oberhausen – Mülheim – Essen – Hattingen | - |
S 4 | Unna – Dortmund-Dorstfeld – Herne – Gelsenkirchen – Essen | RB 42 RB 43 |
S 5 | Dortmund – Witten – Hagen | - |
S 6 | Essen – Ratingen Ost – Düsseldorf – Leverkusen – Köln – Köln-Nippes | - |
S 7 | Düsseldorf-Flughafen Terminal – Düsseldorf – Solingen – Remscheid – Wuppertal | S 7 S 1 S 11 |
S 8 | Hagen – Wuppertal – Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach – Rheydt | - |
S 9 | Bottrop-Mitte – Bottrop – Essen – Wuppertal | - |
S 11 | Wuppertal-Vohwinkel – Düsseldorf – Neuss – Dormagen – Köln – Bergisch Gladbach | - |
S 12 | Düren – Köln – Troisdorf – Siegburg/Bonn – Hennef (Sieg) – Au (Sieg) | - |
S 13 | Horrem – Köln – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf – Bonn-Beuel (– Linz (Rhein)) | RB 27 |
S 14 | (VRR) Wuppertal – Solingen – Opladen – Köln | RB 48 |
S 14 | (VRS) Brügge – Marienheide – Gummersbach – Köln – Euskirchen – Jünkerath | RB 24 RB 25 |
S 16 | (VRS) Wuppertal – Solingen – Opladen – Köln – Brühl – Bonn – Bonn-Mehlem | MRB 26 RB 48 |
S 18 | Düsseldorf – Neuss – Grevenbroich – Bedburg (Erft) – Bergheim – Horrem | RB 38 |
S 19 | (VRR) Haltern am See – Gladbeck – Bottrop – Essen – Bochum – Witten – Hagen | RB 40 S 9 |
S 19 | (VRS) Düren – Horrem – Köln – Köln/Bonn Flughafen – Siegburg/Bonn – Au (Sieg) | S 12 S 13 |
S 20 | Wesel – Oberhausen – Duisburg (– Duisburg-Entenfang – Düsseldorf) | RB 35 |
S 21 | Kamen – Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Krefeld – Mönchengladbach – Rheydt | RE 11 RB 33 |
S 23 | Bottrop-Mitte – Oberhausen – Duisburg-Ruhrort | RB 36 RB 44 |
S 28 | Wuppertal – Mettmann – Düsseldorf – Neuss – Kaarst – Viersen – Venlo | - |
Neue Linien oder Streckenabschnitte kursiv. |
Das Land NRW hat 2006 alle Verkehrsvorhaben neu kategorisiert. Die S-Bahn-Projekte wurden wie folgt eingestuft:
Indisponibel (festgelegt)
Stufe 1 (Realisierung bis 2015)
Am 22. Mai 2015 hat der VRR die Umstellung des Taktes der S-Bahn Rhein-Ruhr im Ruhrgebiet auf einen 15/30-Minuten-Takt beschlossen. Die S-Bahn-Linien verkehren zukünftig nur noch in einem 30-Minuten-Takt, der auf einigen Linien in der HVZ und teilweise auch tagsüber durch zusätzliche Fahrten oder Verstärkerlinien zu einem 15 Minunten-Takt verdichtet wird. Im Bereich südlich des Ruhrgebiets bleibt es gemäß dem beschlossenen Taktszenario 2 beim bisherigen 20-Minuten-Takt, da dort durch eine Taktumstellung keine Fahrgastzuwächse zu erwarten sind. Die Bruchstellen zwischen 20- und 30-Minuten-Takt sind Duisburg Hauptbahnhof, Essen Hauptbahnhof und Wuppertal-Oberbarmen.[27][28][29]
Neu eingeführt werden sollen die Linien RB 3 und RB 41. Die Linienwege der Linien S 2, S 9, RE 14 und RB 33 sollen geändert werden, die Linie RB 44 wird eingestellt:
Ergänzt werden die S-Bahn-Linien durch stündlich verkehrende RE- und RB-Linien:
Gegenüber der ursprünglichen Planung des Taktszenarios 2 wurden noch Änderungen vorgenommen. Auf die Einführung einer Linie RE 28 anstelle einer stündlichen Fahrt der S 28 wurde aufgrund der geplanten Elektrifizierung der Linie verzichtet.[30]
Am 19. Dezember 2013 hat das Ministerium für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen den Antrag zur Verlängerung der S 28 von Mettmann-Stadtwald nach Wuppertal Hauptbahnhof (Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd) bewilligt. Der Betrieb soll nach Fertigstellung des Bauvorhabens im Dezember 2016 aufgenommen werden.[31][32]
Die Regio-Bahn plant seit 2014 die Elektrifizierung ihrer Strecken. Zunächst soll der Bau der Anlagen im Rahmen des Neubaus der Strecke nach Wuppertal erfolgen, was allerdings deren Inbetriebnahme verzögern kann.[33][34] Die Regiobahn hat inzwischen die Beschaffung von drei elektrischen Triebzügen (neu oder gebraucht) zur Lieferung Mitte 2017 ausgeschrieben.[35]
An den bestehenden Linien sollen folgende Haltepunkte ergänzt werden:
Linie | Haltepunkte |
---|---|
S 1 | Dortmund Technologiepark, Duisburg-Duissern |
S 1 S 2 | Dortmund Brügmannplatz, Dortmund-Scharnhorst, Dortmund-Kurl, Kamen-Methler, Kamen (Streckenverlängerung von Kamen über Nordbögge bis Hamm möglich) |
S 2 S 3 | Oberhausen-Alstaden |
S 4 | Dortmund Kronprinzenstraße |
S 5 | Dortmund West (derzeit nur S 4), Dortmund-Hombruch, Witten Rüdinghauser Feld, Witten Universität, Hagen-Eckesey |
S 6 | Köln Berliner Straße, Ratingen-Eggerscheidt, Ratingen Süd |
S 6 S 11 | Köln-Kalk West |
S 7 | Remscheid-Mixsiepen, Remscheid-Honsberg |
S 8 | Schwelm Ost, Neuss Stadtwald |
S 8 S 9 | Wuppertal-Arrenberg |
S 8 S 68 | Wuppertal-Vohwinkel Rangierbahnhof |
S 12 S 19 | Sankt Augustin-Buisdorf[36] |
S 28 | Wuppertal Hbf, W-Steinbeck, W-Vohwinkel, Hahnenfurth-Düssel, Neuss Johanna-Etienne-Krankenhaus[37][38] |
Die folgenden Haltepunkte werden nicht mehr angefahren:
Linie | Haltepunkt | Aktuell |
---|---|---|
S 1 | Kalkum Zwischen Düsseldorf Flughafen und Angermund |
Station zum 27. Mai 1990 stillgelegt. |
S 11 | Düsseldorf Flughafen Terminal E Zwischen Düsseldorf-Unterrath und Düsseldorf Flughafen Terminal |
Schließung des Terminals nach Wiederaufbau des Flughafens. Station zum 28. Mai 2000 stillgelegt. |
Im Unterschied zu vielen anderen S-Bahn-Netzen, die nur ein oder zwei verschiedene Fahrzeugtypen einsetzen, kommen bei der S-Bahn Rhein-Ruhr derzeit viele verschiedene zum Einsatz. Aktuell sind dies die Elektrotriebwagen der Baureihen 420, 422, 423 und 1440 (Coradia Continental), die Dieseltriebwagen-Baureihen 643 (Talent) und 1648 (Coradia LINT), sowie Wendezüge mit Elekltrolokomotiven der Baureihe 143 mit x-Wagen.
Zunächst wurden Elektrolokomotiven der Baureihe 141 mit n-Wagen („Silberlingen“) eingesetzt.[39][40] Ab etwa 1972/73 wurden diese durch Triebzüge der Baureihe 420 ergänzt. Eine vollständige Ablösung war nicht möglich, da die S-Bahn München bei der Ablieferung neuer 420er Priorität hatte und zudem auch noch andere Regionen (Frankfurt am Main ab 1975, Stuttgart ab 1977) für die dort bevorstehenden S-Bahn-Eröffnungen mit diesen Fahrzeugen ausgerüstet werden mussten. So fuhren auch noch 1976 die Linien S 1 und S 3 mit Silberlingen, allerdings nun häufiger mit Lokomotiven der Baureihe 140. Nur die Linie S 6 von Essen Hauptbahnhof nach Langenfeld wurde ab 1973 oder 1974 artrein mit der Baureihe 420 gefahren.
Da in den 1970er Jahren die westdeutsche Lokomotivindustrie nur noch Elektroloks der Baureihe 111 fertigte und nach Einsatzmöglichkeiten für diese gesucht wurde, wurde beschlossen, bei der S-Bahn Rhein-Ruhr anstelle von Triebzügen Wendezüge mit Lokomotiven einzusetzen. Dazu wurden die x-Wagen entwickelt, die die bisher eingesetzten Fahrzeuge ab 1979 nach und nach ersetzten.
Seit der deutschen Wiedervereinigung werden von der Deutschen Bahn die in der DDR von LEW Hennigsdorf entwickelten Lokomotiven der Baureihe 143 eingesetzt, da diese wegen ihrer stärkeren Beschleunigung besser für den S-Bahn-Verkehr geeignet sind als die ursprünglich für den Fernverkehr entwickelte Baureihe 111. Ergänzend kommen seit 2000 auf den Linien von und nach Köln (bis auf die S 6) Triebzüge der Baureihe 423 zum Einsatz. Seit der Betriebsaufnahme im Jahr 1999 wird die Linie S 28 mit Talent-Triebwagen der Regiobahn GmbH mit der Baureihenbezeichnung VT 1000 bedient. Die Betriebsführung obliegt dabei der RBE.
Seit 2004 kamen im Ruhrgebiet erneut Triebwagen der Baureihe 420 zum Einsatz, nachdem diese in München vollständig durch die Baureihe 423 ersetzt wurden und auch in anderen Regionen (Frankfurt am Main, Stuttgart) durch Ergänzungen dieser Baureihe ein Überbestand an 420ern vorhanden war.
Ab dem 17. November 2008[39] wurden die vorhandenen S-Bahn-Fahrzeuge durch neue Triebzüge der Baureihe 422 ergänzt und später abgelöst. Die Wendezüge aus der Baureihe 143 und x-Wagen wurden sukzessive ersetzt. Die Triebwagen verkehren derzeit auf allen Linien.
Im Dezember 2009 gab der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bekannt, dass infolge von Problemen bei der Zulassung weiterer Fahrzeuge der Baureihe 422 stattdessen die Baureihe 430 auch bei der S-Bahn Rhein-Ruhr eingesetzt werden soll. Die Auslieferung der Fahrzeuge sollte bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Insgesamt sollten dann im VRR 116 Fahrzeuge der Baureihen 422 und 430 eingesetzt werden.[41][42] Im April 2011 wurde jedoch bekannt, dass die Bestellung der zusätzlichen Triebwagen für die S-Bahn Rhein-Ruhr annulliert wurde. Als Grund wurde die bevorstehende Ausschreibung der verbundenen S-Bahn-Linien S 5 und S 8 durch den VRR genannt. Die dort freiwerdenden Züge der Baureihe 422 kommen seitdem statt der Baureihe 430 auf den übrigen Linien zum Einsatz.[43][44]
Am 3. April 2012 gaben die Deutsche Bahn und Alstom die Bestellung von 28 Zügen für den Einsatz auf den Linien S 5 und S 8 bekannt.[45][46] Die Fahrzeuge werden mit einem modifizierten Kopf nach Norm EN 15227 mit den neuesten Crashverzehrelementen ausgestattet. Sie sind für eine Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern ausgelegt. Weniger als die Hälfte der Halte der Linien S 5 und S 8 besitzen derzeit eine Bahnsteighöhe von 96 Zentimetern.
Seit 15. Dezember 2013 setzt Abellio Rail NRW auf der Linie S 7 Der Müngstener Triebzüge des Typ Alstom Coradia LINT 41[47] ein.
Seit Ende Juni 2014 sind zum vierten Mal einige Züge der Baureihe 420 im Einsatz. Mehrere Triebwagen sind aus Stuttgart nach Düsseldorf umstationiert worden und verkehren auf der Verstärkerlinie S 68.[48]
Ab Dezember 2019 wird der VRR 48 gebrauchte Fahrzeuge der Baureihe 422 von der DB kaufen.[49] Diese Fahrzeuge sind für den Einsatz auf den Linien S 1 und S 4 ab diesem Zeitpunkt vorgesehen. Der Betrieb wird vom VRR ausgeschrieben werden und die Fahrzeuge werden dem künftigen Betreiber der Linien vom VRR bereitgestellt werden. Bis Dezember 2019 erhalten die Fahrzeuge ein Redesign, was unter anderem neue Sitzpolster und eine verbesserte Fahrgastinformation umfasst.
Für den Betrieb der Linien S 2, S 3, S 9 und S 28 sowie einiger Regionalbahnlinien ab Dezember 2019 hat der VRR Stadler Rail den Zuschlag erteilt, 41 neue Züge des Typs Stadler Flirt 3 XL zu fertigen.[8][9]
Baureihe | Baujahre | Einsatzzeit | Anzahl | Länge | vmax | a | Fußbodenhöhe (Einstiegsbereich) |
Sitzplätze | Stehplätze |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
141 | 1956–1971 | 1967 – ca. 1979[50] | 94,82 m (für 3-Wagen-Zug) |
120 km/h | - | 190 (2. Kl.) |
48 (1. Kl.)|||
n-Wagen | 1959–1981 | ||||||||
111 | 1974–1984 | Juni 1979[50] – ca. 1992 | 91,01 m bzw. 90,90 m (für 3-Wagen-Zug) |
160 km/h | - | 190 (2. Kl.) |
32 (1. Kl.)319 | ||
143 | 1984–1991 | seit 1990 | 120 km/h | - | |||||
x-Wagen | 1978–1998 | Juni 1979[50] | 140 km/h | 1.000 mm | |||||
420 | 1969–1997 | 1. Einsatz: Mai 1974[39] – ca. 1979[50] 2. Einsatz: Juni 2004 – Februar 2009 4. Einsatz: seit Juni 2014[48] |
67,40 m | 120 km/h | 1,0 m/s² | 1.030 mm | 194 | 254 | |
423 | 1998–2007 | seit April 2000 | 67,40 m | 140 km/h | 1,0 m/s² | 1.025 mm | 192 | 352 | |
643 (Talent) | 1999/2003 | seit September 1999 | 12 | 34,61 m | 100 km/h | 1,1 m/s² | 960 mm | 98 | |
422 | 2007–2010 | seit November 2008[39] | 84 | 69,43 m | 140 km/h | 1,0 m/s² | 1.025 mm | 192 | 352 |
648 (LINT) | 2013 | seit Dezember 2013 | 9 | 42,17 m | 140 km/h | 800 mm | 130 | ||
1440.3 (Coradia Continental) | 2013/2014 | seit Oktober 2014 | 28 | 160 km/h | 800 mm | 170 | 173 |
Es werden die folgenden Fahrzeuge beziehungsweise Fahrzeugzusammenstellungen auf den S-Bahnlinien eingesetzt:
Linie | Betreiber | Fahrzeuge |
---|---|---|
S 1 | DB Regio | 2× BR 422 |
S 2 | DB Regio | 1× BR 422 |
S 3 | DB Regio | 1× BR 422 |
S 4 | DB Regio | 1× BR 422 oder 143 + 4 x-Wagen |
S 5 | DB Regio | 1-2× BR 1440 |
S 6 | DB Regio | 2× BR 422 oder 2x BR 423 |
S 7 | Abellio Rail NRW | 1-2× LINT 41 |
S 8 | DB Regio | 2× BR 1440 |
S 9 | DB Regio | 1× BR 422 |
S 11 | DB Regio | 2× BR 423 |
S 12 | DB Regio | 2× BR 420 oder 2× BR 423 |
S 13 | DB Regio | 1-2× BR 423 |
S 19 | DB Regio | 1-2× BR 423 |
S 23 | DB Regio | 1× LINT 81 bzw. zusätzlich LINT 54 |
S 28 | Regiobahn | 1–2× Talent (zweiteilig) |
S 68 | DB Regio | 2× BR 420 oder 143 + 4 x-Wagen |
RB 25 | DB Regio | 1× LINT 81 bzw. zusätzlich LINT 54 |
Ab dem 13. Juni 2010 sollten auf der S 6 morgens Doppeltraktionen der Baureihe 422 eingesetzt werden. Dafür sollten die Verstärkerfahrten entfallen.[51][52] Diese Änderung wurde auch zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 nicht umgesetzt.
Aufgrund des Fahrzeugmangels kann es auch zum Einsatz von einzelnen x-Wagen-Garnituren mit Loks der Baureihe 143 kommen, zum Beispiel auf der S 4 oder der S 11.
Ab dem 17. Februar 2014 werden auf einzelnen Fahrten der Linie S 7 auch Doppeltraktionen eingesetzt.[53]
Seit Oktober 2014 wurden die ersten vier Fahrzeuge des Typs Coradia Continental im planmäßigen Verkehr auf der Linie S 68 eingesetzt, bevor sie zum Fahrplanwechsel auf die Linie S 5/S 8 kamen.[54][6] Die frei gewordenen Triebzüge der Baureihe 422 ersetzen seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 auf der Linie S 6 die x-Wagen.[55]
Seit der Einführung der Baureihe 420 verkehren bei der S-Bahn Rhein-Ruhr Fahrzeuge mit einer Einstiegshöhe von rund 1.000 Millimetern. Auch für die Diesel-Linie S 28 wurden speziell angepasste Talent-Triebzüge mit einer Einstiegshöhe von 1.000 Millimetern beschafft. Jedoch besitzen nicht alle S-Bahn-Stationen Bahnsteige mit einer passenden Höhe. Die Deutsche Bahn baut im Rahmen eines Umbauprogramms derzeit immer noch Bahnsteige auf eine Höhe von 96 Zentimetern um.[56][57]
Bei der Ausschreibung der S-Bahn-Linien S 8 und S 5 gab der VRR bekannt, dass Fahrzeuge beschafft werden sollen, die eine Einstiegshöhe von 76 Zentimetern besitzen. Die daraufhin bestellten 28 Alstom Coradia Continental werden seit Dezember 2014 eingesetzt. Von den 45 Stationen der S-Bahn-Linie S 5/S 8 besitzen 21 eine Bahnsteighöhe von 96 Zentimetern (darunter Düsseldorf Hbf) und 24 eine von 76 Zentimetern. Weitere Neufahrzeuge sollen im Rahmen der Neuausschreibung der S-Bahn Rhein-Ruhr zum Fahrplanwechsel 2019/2020 beschafft werden.[6]
Am 4. Februar 2014 gab der VRR eine Selbstverpflichtung zur Herstellung einer Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern an allen S-Bahn-Stationen ab. Ein Zeitpunkt dafür wurde nicht genannt.[58] Bislang hat der VRR keinen Plan zur Anpassung der Bahnsteighöhen auf 76 Zentimeter vorgestellt. Ebenso gibt es keine Aussage zur Zukunft der Linie S 11 der S-Bahn Köln. Ausgeschrieben wurde am 8. August 2015 eine Machbarkeitsstudie für das neue Bahnsteighöhenkonzept ohne die S 1.[59]