Rolling Thunder (um 1917; † Januar 1997) (dt. Rollender Donner, eigentlich John Pope) war ein US-amerikanischer Schamane, der sich fälschlich als Indianer ausgab.[1] Er siedelte später nach Nevada zum Stamm der Shoshone um seine erste Frau Spotted Fawn (dt. Geflecktes Rehkitz) nach deren Ritual zu heiraten. In seinen späteren Jahren litt Rolling Thunder an Lungenemphysem. Er starb 1997 an den Folgen einer Zuckerkrankheit.
„Erst seit 1971 haben indianische Heiler ihre bis dahin vollständige Zurückhaltung aufgegeben. Zum 15. April dieses Jahres hatte die Menninger Foundation zur ersten internationalen Tagung über einen neuen Wissenschaftszweig, die Bewußtseinsforschung in das White Memorial Camp in Council Grove, Kansas, eingeladen. Zum erstenmal sprach als Referent ein ‚Medizinmann‘, der Cherokee Rolling Thunder, über ‚die Selbstkontrolle seelischer Zustände‘.“
Im Anschluss gelang ihm die sofortige Heilung eines schwer erkrankten Sportlers, den er nie zuvor gesehen hatte.[2] Daraufhin beauftragte die Menninger Foundation ein Forschungsteam unter Doug Boyd, „die Methoden des Indianers einer ‚Untersuchung des selbstständigen Kontrollvermögens psychischer und physischer Zustände‘ zu unterziehen.“ Rolling Thunder gestattete dem Team, seine Arbeit vom Juli 1971 bis zum Mai 1972 zu untersuchen. Am 6. Mai 1972 nahm er auch an einer Konferenz an der Berkeley University in Kalifornien teil.
Doug Boyd fasste die Ergebnisse in einem Bericht zusammen, der 1974 in den USA veröffentlicht wurde und 1981 in deutscher Übersetzung erschien.[3]: „Die Ergebnisse der Forschungsarbeit bestätigten, daß der Indianer über erstaunliche Fähigkeiten und Kenntnisse verfügt, die zum einen Teil wissenschaftlich begründet erscheinen, zum andern Teil noch unerklärlich sind.“[4]
Das Wirken Rolling Thunders wurde in mehreren Büchern dargestellt, so in Doug Boyds Rolling Thunder sowie auch in Mad Bear von 1994, das in der Hauptsache eine Biografie des Medizinmanns des Tuscarora-Stammes Mad Bear ist. Seine Person und sein Wissen ist auch Gegenstand der Erzählung Rolling Thunder Speaks. A Message for Turtle Island, die 1998 von seiner zweiten Frau Carmen Sun Rising Pope herausgegeben wurde.
In dem Film The Trial of Billy Jack mit Hauptdarsteller Tom Laughlin wird Rolling Thunder ebenfalls gewürdigt.
Zu Ehren von Rolling Thunder organisierte Bob Dylan die Rolling Thunder Revue, eine Konzerttournee mit einer Vielzahl von Musikern.[5]