Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Donnersbergkreis |
Verbandsgemeinde: | Rockenhausen |
Höhe: | 199 m ü. NHN |
Fläche: | 36,84 km² |
Einwohner: | 5352 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 145 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 67806 |
Vorwahl: | 06361 |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 502 |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bezirksamtsstraße 7 67806 Rockenhausen |
Webpräsenz: | |
Stadtbürgermeister: | Karl-Heinz Seebald (SPD) |
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Rockenhausen ist eine Stadt im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört. Rockenhausen ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]
Rockenhausen liegt in der Pfalz auf halber Strecke zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach.
Die Stadt Rockenhausen gliedert sich in die Stadtteile Rockenhausen, Dörnbach und Marienthal. Dörnbach und Marienthal sind zugleich Ortsbezirke. Zum Stadtteil Rockenhausen gehören auch die Wohnplätze An der Linde, Buchwaldhof, Hintersteinerhof, Im Degenbachtal, Inkeltalerhof, Lindenhof, Römerhof, Rußmühlerhof, Schacherhof und Scharfeeck. Zum Stadtteil Marienthal gehört der Wohnplatz Mordkammerhof, der ursprünglich Teil der Gemeinde Dannenfels war.[3]
Paläontologen fanden hier gut erhaltene, bis zu drei Meter lange Fossilien von Süßwasserhaien aus der Rotliegend-Zeit (Perm), wie sie auch in Heimkirchen vorkamen.
Rockenhausen erhielt 1332 das Stadtrecht. Damals den Raugrafen unterstehend, gehörte die Stadt ab 1457 zur Kurpfalz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es – wie fast alle Ortschaften der Region – fast völlig zerstört.
Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Rockenhausen zum französischen Departement Donnersberg und war Hauptort (chef-lieu) des Kantons Rockenhausen. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war Rockenhausen dem Landkommissariat Kirchheim im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kirchheimbolanden zugeordnet. Am 1. Dezember 1900 wurde aus Teilen der Bezirksämter Kirchheimbolanden und Kaiserslautern das Bezirksamt Rockenhausen gebildet. Am 1. Januar 1939 wurde das Bezirksamt in Landkreis Rockenhausen umbenannt.[4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rockenhausen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz.
Am 7. Juni 1969 wurde der Landkreis Rockenhausen mit dem Landkreis Kirchheimbolanden zum heutigen Donnersbergkreis vereinigt. Am 10. Juni 1979 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Dörnbach mit 550 Einwohnern und Marienthal/Pfalz mit 280 Einwohnern in die Stadt Rockenhausen eingemeindet.[5]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rockenhausen bezogen auf das heutige Stadtgebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
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Der Stadtrat in Rockenhausen besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:[6]
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | Gesamt |
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2014 | 12 | 6 | 2 | 2 | 22 Sitze |
2009 | 11 | 6 | 3 | 2 | 22 Sitze |
2004 | 11 | 7 | 2 | 2 | 22 Sitze |
Die Belange der Ortsbezirke Dörnbach und Marienthal werden durch Ortsvorsteher und Ortsbeiräte vertreten. Der Ortsbeirat Dörnbach hat neun, der Ortsbeirat Marienthal fünf Mitglieder.[7]
Blasonierung: „In Blau drei wachsende goldene (gelbe) Roggenähren“.
Das Wappen wurde durch König Ludwig I. von Bayern am 30. Januar 1844 verliehen. Es entstammt einem Stadtsiegel aus dem Jahre 1335. Es zeigte einen gespaltenen Schild mit dem Zeichen der Familie der Raugrafen umgeben von drei Roggenähren, welche redend für den Ort standen (Rocken- ist abgeleitet von „Roggen“). Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde in die Schildhälften je eine Ähre gesetzt; um 1600 kam ein Grasboden hinzu. Bei der Neuverleihung 1844 war das alte Siegelbild nicht mehr genau bekannt, so dass aus der Spaltlinie eine dritte Roggenähre entstand.[8]
Die Donnersberghalle, die neben einer Mehrzweckhalle auch eine Kegelbahn beinhaltet, ist das kulturelle und sportliche Zentrum von Rockenhausen und seiner Umgebung.
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Rockenhausen
Im September findet seit 1951 jährlich das Nordpfälzer Herbstfest statt. Im Rahmen des Herbstfestes gibt es seit einigen Jahren auch den Nordpfälzer Bauernmarkt, auf dem regionale Erzeuger ihre Produkte anbieten.
Rockenhausen wurde 2004 vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage mit fünf weiteren Kommunen (und als einzige aus der Pfalz) als „mittelstandsfreundliche Kommune“ ausgezeichnet.
Rockenhausen ist über die B 48 (Bingen am Rhein–Bad Bergzabern), die zwischen Bingen und Winnweiler bereits eine Reichsstraße (R 40) war, an das überregionale Straßennetz angebunden. Rockenhausen hat auch einen Bahnhof an der Alsenztalbahn mit Zugverbindungen nach Bingen und Kaiserslautern jeweils im Stundentakt. Es gelten die Tarife des Rhein-Nahe-Verkehrsverbundes und des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Größter Arbeitgeber im Ort ist die Firma Johnson Controls (vormals Keiper GmbH & Co. KG), die Metallkomponenten und -strukturen für Fahrzeugsitze herstellt. Die REMA Fertigungstechnik GmbH betreibt Anlagenbau, Sondermaschinenbau, Serien- und Einzelteilfertigung. Außerdem hat die Firma igr AG, ein Ingenieurdienstleister hauptsächlich für Planungen, ihren Hauptsitz in Rockenhausen.
Als Sitz der Verbandsgemeinde Rockenhausen beherbergt es deren Verwaltung. Als ehemalige Kreisstadt des früheren Landkreises Rockenhausen sind auch noch einzelne Kreisbehörden, wie zum Beispiel das Gesundheitsamt, in der Stadt ansässig. Außerdem gibt es eine lokale Arbeitsagentur.
In Rockenhausen steht das Amtsgericht für den Gerichtsbezirk auf dem Gebiet des Donnersbergkreises. Es gehört zum Landgerichtsbezirk Kaiserslautern und zum Oberlandesgerichtsbezirk Zweibrücken.
Das frühere Kreiskrankenhaus Rockenhausen, das zusammen mit dem Kreiskrankenhaus Kirchheimbolanden zur Donnersbergkrankenhaus GmbH wurde, gehört inzwischen als einer von 4 Standorten (Kaiserslautern, Kusel, Kirchheimbolanden u. Rockenhausen) zum Westpfalzklinikum (Gesellschafter der Westpfalz-Klinikum GmbH sind mit einem Anteil von 60 % die Universitätsstadt Kaiserslautern, mit einem Anteil von 25 % der Landkreis Kusel und einem Anteil von 15 % der Donnersbergkreis) und beherbergt in seinem Gebäude jedoch unter anderer Trägerschaft (Bezirksverband Pfalz) eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Pfalzklinikum Standort Rockenhausen).
In Rockenhausen gibt es einen katholischen und einen evangelischen Kindergarten. Es besteht außerdem ein heilpädagogischer Kindergarten. In der Stadt bestehen die Anne-Frank-Grundschule, die Integrierte Gesamtschule und eine Realschule plus. Das Abitur kann auf der Gesamtschule oder im Wilhelm-Erb-Gymnasium in Winnweiler abgelegt werden. Außerdem gibt es im Ort noch eine berufsbildende Schule und eine Schule für Lernbehinderte. Das Stadthaus - Kinder- und Jugendzentrum Rockenhausen, wird seit Anfang 2014 von der Ev. Jugend Rockenhausen betrieben.