Der Begriff Roadmap (englisch road map für „Straßenkarte“, „Routenplan“, „Fahrplan“) wird bildlich dafür benutzt, einen politischen Handlungsplan zu bezeichnen.
Nach 2000 wurde der Ausdruck Roadmap vor allem für einen vom sogenannten Nahost-Quartett (UNO, USA, EU und Russland) ausgearbeiteten Friedensplan mit dem Ziel der Beilegung des Nahostkonflikts verwendet. Die Grundsätze des Friedensplans wurden vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush in einer Rede vom 24. Juni 2002 vorgestellt, in der er ein friedliches Nebeneinander Israels mit einem unabhängigen palästinensischen Staat forderte. Ihr Zeitplan wurde nicht eingehalten. Die Roadmap selbst wurde am Rande einer internationalen Konferenz erarbeitet und im September 2002 vorgelegt. Der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat durch seinen sogenannten Konvergenz-Plan den Palästinensern angeboten, gegen Festschreibung des Verlaufs des zurzeit jenseits der Grünen Linie in palästinensischem Gebiet gebauten Grenzzauns einen palästinensischen Staat zu akzeptieren. Die Palästinenser haben dieser Lösung nicht zugestimmt.
Den Palästinensern wird ein unabhängiger Staat zuerkannt. Im Gegenzug wird aber eine „demokratische“ Reform der Palästinenserbehörden und eine Abkehr vom Terrorismus gefordert. Israel soll dabei die Staatsgründung anerkennen und unterstützen und sich aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland zurückziehen, sobald die „terroristische Bedrohung“ beendet ist.
Als Voraussetzung für die formale Übergabe der Roadmap sollte auf palästinensischer Seite mit der Errichtung des Amts des Ministerpräsidenten ein erster Schritt zur „Demokratisierung“ der palästinensischen Autonomiebehörden getätigt werden. Nach der Ernennung von Mahmud Abbas wurde der Plan den Konfliktparteien schließlich am 30. April 2003 übergeben. Er wird von der Sicherheitsresolution 1515 der Vereinten Nationen befürwortet.
In der Roadmap sind drei Stufen vorgesehen, deren ursprünglicher Zeitplan nicht eingehalten wurde:
(von der Übergabe der Roadmap bis Mai 2003)
(Juni bis Dezember 2003)
(bis Ende 2005)
Am 4. Januar 2008 gab Ehud Olmert bekannt, dass der aktuelle Siedlungsbau Israels im Widerspruch zu den Versprechen Israels stehe.[1] Gleichzeitig wiesen israelische Politiker verschiedentlich darauf hin, elementare Eckpunkte der Roadmap würden auch von palästinensischer Seite nicht eingehalten. Dazu gehöre die Anerkennung des Existenzrechts Israels sowie die Abkehr vom Terrorismus. Beides würde vor allem durch die radikal-islamische Hamas nicht umgesetzt, da sie das Existenzrecht Israels unverändert ablehne und sich offen zum Terror gegen die israelische Zivilbevölkerung bekenne.[2]
Im September 2012 machte die Räumung des Außenpostens Migron Schlagzeilen. Die rechtliche Auseinandersetzung hatte sechs Jahre gedauert.