Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Kelheim |
Höhe: | 360 m ü. NHN |
Fläche: | 100,6 km² |
Einwohner: | 5813 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 93339 |
Vorwahl: | 09442 |
Kfz-Kennzeichen: | KEH, MAI, PAR, RID, ROL |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 73 164 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
St.-Anna-Platz 2 93339 Riedenburg |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Siegfried Lösch (CSU) |
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Riedenburg ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Kelheim und liegt im Altmühltal am Fuße der Rosenburg und der beiden Ruinen Rabenstein und Tachenstein.
Altmühlmünster, Baiersdorf, Buch, Deising, Dieterzhofen, Echendorf, Echenried, Eggersberg, Einthal, Emmerthal, Flügelsberg (mit der Ruine Flügelsberg), Frauenberghausen, Georgenbuch, Gleislhof, Grub, Gundlfing, Haidhof, Harlanden, Hattenhausen, Hattenhofen, Jachenhausen, Keilsdorf, Kohlmühle, Lintlhof, Meihern, Nußhausen, Obereggersberg, Oberhofen, Otterzhofen, Perletzhofen, Pillhausen, Prunn, Burg Prunn, Ried, Sankt Gregor, Sankt Ursula, Schaitdorf, Schambach, Thann und Untereggersberg.
Eine große Fläche ist Naturschutzgebiet. Auf Trockenrasen wächst eine Vielzahl von seltenen Pflanzen. Die Wälder um Riedenburg sind überwiegend Mischwald. Einige Eichen in der Nähe sind über 1000 Jahre alt. Einen typischen Landwirt gibt es im Ort Riedenburg nicht mehr, nur ein Schäfer weidet die Juraflächen ab. Diese Bewirtschaftung dient zugleich zur Erhaltung des Trockenrasens mit seinen typischen Wacholderbüschen.
In Riedenburg mündet die Schambach über eine Felsentreppe mit einem Wasserfall von über fünf Meter in den Stadtweiher, dieser ist verbunden mit Altmühl oder dem Rhein-Main-Donau-Kanal
Riedenburg ist die westlichste Gemeinde des Regierungsbezirks Niederbayern.
Die früheste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens „Ritenburg“ stammt aus dem Jahr 1111. Als Markt erscheint der Ort erstmals nach 1231 und wird 1329 erstmals als Stadt genannt. Als Grafen der westlichen Donauauen herrschte das Geschlecht der Grafen von Riedenburg (Barbonen) etwa ab 970. Daneben führten sie als kaiserliche Burggrafen das Kommando in der Reichsfestung Regensburg. Zwei Grafen von Riedenburg sind als Minnesänger im Codex Manesse abgebildet.
Wenn sie auch nicht die Gründer waren, so werden sie doch die ersten geschichtlich bekannten Schützer und Förderer des Ortes gewesen sein. Er lag unter ihrer Obhut geborgen innerhalb der Wehr- und Sperrmauern ihres Burgberges und entwickelte sich nach ihrem Aussterben 1196 unter den Wittelsbachern zu bescheidener Blüte. Riedenburg war nach dem ältesten Urbar von 1224 Amtssitz (Amt ze Ritenburc).
1333 erscheint erstmals ein Riedenburger in einer Stiftsurkunde als Bürger.
Das Siegel mit dem heutigen Stadtwappen (der ehemaligen Herren von Riedenburg) kam bereits 1336 vor.
Im Bauernkrieg 1525 tat sich besonders der Pfleger von Riedenburg Erhard von Muggenthaler hervor und wurde gefangen genommen.
Riedenburg wurde im Dreißigjährigen Krieg 1632–1634 und 1648 von den Schweden schwer heimgesucht.
Das alte Rathaus, heute Fremdenverkehrsamt (Haus des Gastes), in der Mitte der Altstadt, stammt aus dem Jahre 1731.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wurden 1703 Markt und Festung von den Österreichern geplündert, und 1745 schlug General Graf Bärenklau dort sein Winterquartier auf. 1796 nahm Erzherzog Karl mit Mann, Ross und Wagen seinen Weg über den Tachenstein.
Die über die Altmühl führende eiserne Bogenbrücke wurde 1945 vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen von den abrückenden deutschen Einheiten gesprengt. Ansonsten gingen der Erste und Zweite Weltkrieg ohne direkte Folgen an der Stadt vorüber.
Auf dem Kirchfelsen nördlich des Ortsteils Obereggersberg befinden sich die Reste der Burg Eggersberg.
Bis 1972 war Riedenburg Kreisstadt des Landkreis Riedenburg im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.
Der Landkreis (Kfz-Kennzeichen RID) hatte vor der Auflösung 49 Gemeinden. Die größten Orte waren die Kreisstadt Riedenburg, die Stadt Dietfurt sowie Altmannstein und Mindelstetten. Landrat war bis zur Gebietsreform Franz Lang.
Am 1. Juli 1972 wurde die Stadt Riedenburg mit Umgebung im Zuge der Gebietsreform in Bayern mit Teilen der Altlandkreise Mainburg, Parsberg und Rottenburg an der Laaber dem Landkreis Kelheim zugeschlagen.
Die weiteren Gemeinden des ehemaligen Landkreises kamen zu den Landkreisen Neumarkt in der Oberpfalz und Eichstätt.
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Buch (mit dem am 1. April 1949 eingemeindeten Ort Echendorf), Eggersberg, Hattenhausen, Otterzhofen, Perletzhofen, Schaitdorf und Thann eingegliedert.[2] Jachenhausen folgte am 1. Januar 1976. Meihern kam am 1. Januar 1978 mit dem im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Ort Deising und dem am 1. April 1971 eingemeindeten Ort Altmühlmünster hinzu.[3] Der Reigen der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung der bisher selbständigen Gemeinden Baiersdorf und Prunn am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[4]
Der Stadtrat mit seinen 20 Mitgliedern wurde zuletzt am 16. März 2014 gewählt und setzt sich so zusammen:
2014 Siegfried Lösch (CSU)
Das Ergebnis der letzten Bürgermeister-Wahl vom 16. März 2014:
Blasonierung: „In Gold ein roter Schräglinksbalken, belegt mit drei silbernen heraldischen Rosen mit goldenen Butzen.“
Das Wappen ist abgeleitet vom Wappen des Geschlechts der Grafen von Riedenburg (Barbonen), das im 11. und 12. Jahrhundert im Donaugau ansässig war.
Zur Wappengeschichte siehe Weblinks.
siehe auch Liste der Baudenkmäler in Riedenburg
Handwerk und Gewerbe standen früher hier in Blüte: Rot- und Weißgerber, Tuchmacher, Färber, Weber und Leineweber und Seiler erscheinen neben „Pierbreuwen“ (Bierbrauern) noch zahlreich in alten Unterlagen. Heute gibt es insbesondere
In Haidhof wurde ein Gewerbegebiet geschaffen, im Herbst 2006 ein weiteres unmittelbar beim Schloss Aicholding bzw. neben der Staatsstraße 2230. Es wurde im Frühjahr 2007 mit der Eröffnung mehrerer Unternehmen freigegeben und bezeichnet sich als „Gewerbe-Park“.
Viele Riedenburger pendeln nach Ingolstadt sowie nach Kelheim zur Arbeit.
Riedenburg ist anerkannter Luftkurort und wird im Sommer von zahlreichen Urlaubern besucht. Ausgebaute Wanderwege, Radwege, Campingplätze und die zentrale Lage in Bayern werden gut angenommen. Ein Badesee sowie eine Sommerrodelbahn in Haidhof (St. Agatha) sind vorhanden. Drachenfliegen ist oberhalb von St. Agatha auf der anderen Kanalseite in Jachenhausen an Wochenenden für Befugte möglich.
Riedenburg befindet sich in der Nähe von drei Hauptverkehrsadern:
Der durch Riedenburg ziehende Ludwig-Donau-Main-Kanal wurde zwischen 1836 und 1848 zur Verbindung des Mains mit der Donau gebaut. Die aus Holz gefertigten und von Pferden gezogenen Lastschiffe befuhren noch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs die Wasserstraße. In einem Vorort (Haidhof) existiert noch eine Schleuse.
1987 wurde im Stadtbereich mit dem Ausbau der Altmühl zum Main-Donau-Kanal begonnen. Seit der Fertigstellung 1993 gibt es dort einen regen Schiffsverkehr.
Zwischen 1904 und 1972 war Riedenburg Endstation der Bahnstrecke Ingolstadt–Riedenburg.