Das Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren gegen Artgenossen durch Revierverhalten verteidigen. So werden diese gehindert, einzudringen oder gar auf Dauer ansässig zu werden.[1]
Durch das Setzen von Reviermarken – beispielsweise durch Duftstoffe (Pheromone) oder durch Lautäußerungen (Gesang) – können Reviere markiert werden; Hunde und Katzen urinieren beispielsweise auf Pflanzen oder große Steine. Die Rennkrabbe Ocypode saratan markiert ihr Revier hingegen in sichtbarer Form durch das Aufschütten kleiner Sandhaufen.[2]
Vom Revier zu unterscheiden sind Streifgebiete, die von mehreren Individuen regelmäßig aufgesucht werden. Im Gegensatz zum Revier werden sie nicht aktiv verteidigt, so dass sich die Streifgebiete rivalisierender Tiergruppen überschneiden können. Zum Beispiel durch Revierkämpfe oder nach dem Tod eines Revierinhabers können sich die Grenzen von Revier und Streifgebiet verändern. Weiter zu unterscheiden ist der Aktionsraum.
Ein Revier stellt für das Tier eine Ansammlung von Ressourcen dar. Es bietet ihm Nahrung, Platz (evtl. auch Unterschlupf, Nistgelegenheit) und potenzielle Partner. Dies erklärt auch die oft hartnäckige Verteidigung gegen mögliche Konkurrenten. Arten, bei denen Männchen und Weibchen in getrennten Revieren leben, geben diese Trennung i. d. R. während der Paarungszeit vorübergehend auf (Beispiel: Tiger).
Man unterscheidet zwischen sechs verschiedenen Revierformen:
Die Reviergröße hängt vor allem von der Art des Tieres und von seinem Status im Vergleich zu benachbarten Artgenossen ab und wird vom Revierhalter häufig kontrolliert. Im Revier werden die Jungen aufgezogen, häufig dient es auch der Jagd.
Auch Haustiere haben Reviere. Dies sind dann meistens Häuserblocks oder Straßenzüge in der näheren Umgebung der Wohnung. Kater markieren manchmal auch eine Wohnung, indem sie Urin auf der Wohnungseinrichtung verspritzen oder ihre Krallen an Türrahmen wetzen.