Olympische Winterspiele 1948 (Medaillenspiegel Ski Alpin) | |||||
Platz | Mannschaft | G | S | B | Total |
1 | SUI | 2 | 2 | 2 | 6 |
2 | FRA | 2 | 1 | 2 | 5 |
3 | AUT | 1 | 2 | 3 | 6 |
4 | USA | 1 | 1 | 0 | 2 |
Bei den V. Olympischen Spielen 1948 in St. Moritz wurden sechs Wettbewerbe im Alpinen Skisport ausgetragen. Die Rennen fanden im Gebiet Corviglia statt. Die drei Erstplatzierten in der Abfahrt, im Slalom und in der Kombination erhielten nebst den Olympiamedaillen auch Weltmeisterschaftsmedaillen, da diese Wettbewerbe auch als 10. Alpine Skiweltmeisterschaft zählten.
Platz | Land | Sportler | Zeit |
---|---|---|---|
1 | FRA | Henri Oreiller | 2:55,0 min |
2 | AUT | Franz Gabl | 2:59,1 min |
3 | SUI | Karl Molitor | 3:00,3 min |
SUI | Ralph Olinger | 3:00,3 min | |
5 | AUT | Egon Schöpf | 3:01,2 min |
6 | ITA | Silvio Alverà | 3:02,4 min |
ITA | Carlo Gartner | 3:02,4 min | |
8 | SUI | Fernand Grosjean | 3:03,1 min |
9 | AUT | Hans Nogler | 3:03,2 min |
- | - | - | - |
11 | SUI | Adolf Odermatt | 3:06,4 min |
14 | AUT | Engelbert Haider | 3:08,2 min |
15 | AUT | Eberhard Kneissl | 3:08,3 min |
18 | SUI | Romedi Spada | 3:09,2 min |
22 | SUI | Edy Reinalter | 3:11,0 min |
79 | LIE | Leopold Schädler | 4:00,0 min |
Datum: 2. Februar, 10:00 Uhr
Start: 2700 m, Ziel: 1870 m
Höhendifferenz: 830 m, Streckenlänge: 3371 m
111 Fahrer aus 25 Ländern waren am Start, 102 von ihnen erreichten das Ziel. Der Lauf zählte ebenfalls für die alpine Kombination.
Der Schweizer Karl Molitor, sechsmaliger und damit noch heute Rekordsieger der Lauberhornabfahrt, gehörte zu den großen Favoriten in der Männer-Abfahrt. Er fuhr unter absoluter Kontrolle ein technisch sicheres Rennen und kam mit neuer Bestzeit ins Ziel. Kurz darauf startete der Franzose Henri Oreiller. Dieser meisterte die Schwierigkeiten des Steilhanges ohne wesentliches Abbremsen und führte bereits in der Zwischenzeit mit fünf Sekunden, die er bis ins Ziel nicht mehr hergab. Dem Österreicher Franz Gabl gelang es noch auf den zweiten Platz vorzustoßen und Ralph Olinger holte zeitgleich mit Molitor eine zweite Bronzemedaille für die Schweiz.
Platz | Land | Sportler | Zeit |
---|---|---|---|
1 | SUI | Edy Reinalter | 2:10,3 min |
2 | FRA | James Couttet | 2:10,8 min |
3 | FRA | Henri Oreiller | 2:12,8 min |
4 | ITA | Silvio Alverà | 2:13,2 min |
5 | SWE | Olle Dalman | 2:13,6 min |
6 | AUT | Egon Schöpf | 2:14,2 min |
- | - | - | - |
8 | SUI | Karl Molitor | 2:16,2 min |
12 | AUT | Edi Mall | 2:18,3 min |
13 | SUI | Georges Schneider | 2:18,4 min |
17 | AUT | Engelbert Haider | 2:22,8 min |
Datum: 5. Februar, 9:00 Uhr
Start: 2090 m, Ziel: 1870 m
Höhendifferenz: 220 m
Tore: 47 (1. Lauf)
76 Fahrer waren am Start, 66 von ihnen erreichten das Ziel.
Ausgeschieden u.a.: Christian Pravda (AUT)
Die Bestzeit im ersten Lauf erzielte Silvio Alverà, knapp gefolgt vom Franzosen James Couttet. Nachdem Karl Molitor mit knapp drei Sekunden Rückstand unter den Erwartungen blieb, hofften die Schweizer auf Edi Reinalter, der die drittbeste Laufzeit erzielte. Der zweifache Olympia-Sieger Henri Oreiller war ebenfalls nahe an der Spitze, das übrige Feld war bereits im ersten Lauf deutlich abgeschlagen. Oreiller vermochte Alverà im zweiten Lauf noch zu überholen und gewann letztlich Bronze. Nachdem Couttet mit einem Lauf von 63,3 Sek. die Spitze übernommen hatte, stellte der St. Moritzer Edi Reinalter die Laufbestzeit von 62,6 Sek. auf und gewann eine weitere Goldmedaille für die Schweiz.
ANMERKUNG: Couttet war sich nach dem Sieg im Kombinationsslalom auch hier siegessicher, wurde aber von Reinalter überrascht (Quelle: "Sport Zürich").
Platz | Land | Sportler | Punkte |
---|---|---|---|
1 | FRA | Henri Oreiller | 3,27 |
2 | SUI | Karl Molitor | 6,44 |
3 | FRA | James Couttet | 6,95 |
4 | AUT | Edi Mall | 8,54 |
5 | ITA | Silvio Alverà | 8,71 |
6 | SWE | Hans Hansson | 9,31 |
- | - | - | - |
8 | AUT | Hans Nogler | 9,96 |
10 | SUI | Edy Reinalter | 12,01 |
11 | AUT | Eberhard Kneissl | 12,36 |
13 | AUT | Engelbert Haider | 13,26 |
15 | SUI | Adolf Odermatt | 15,64 |
16 | SUI | Fernand Grosjean | 16,61 |
47 | LIE | Franz Beck | 48,37 |
50 | LIE | Leopold Schädler | 54,48 |
58 | LIE | Theodor Sele | 72,78 |
62 | LIE | Max Gassner | 76,56 |
Abfahrt: 2. Februar, 10:00 Uhr
Slalom: 4. Februar, 9:00 Uhr
79 Fahrer waren am Start, 67 von ihnen erreichten das Ziel. Der Wettbewerb setzte sich aus der Abfahrt, die gemeinsam mit den Spezialisten ausgetragen wurde, und einem separaten Kombinations-Slalom zusammen.
Beim Kombinationsslalom der Männer hieß die große Frage, ob es Karl Molitor gelingen würde, seine fünf Sekunden Rückstand auf den Abfahrtssieger Henri Oreiller wettzumachen. Ihm gelang jedoch keine Ausnahmeleistung und so konnte Oreiller mit zwei sicheren Fahrten seine zweite Goldmedaille gewinnen. Der Franzose James Couttet, Schnellster im Kombinationsslalom, kam in der alpinen Kombination noch auf den dritten Platz.
Die österreichischen Damen berichteten, dass es als Preise Lebensmittel (Wurst, Schokolade etc.) gegeben habe. Dies sei für sie schon "wie ein schönes Märchen" gewesen, denn im besetzten Österreich bekam man Nahrungsmittel nur rationiert über Bezugsscheine (Quelle: ORF-Interviews).
Platz | Land | Sportlerin | Zeit |
---|---|---|---|
1 | SUI | Hedy Schlunegger | 2:28,3 min |
2 | AUT | Trude Jochum-Beiser | 2:29,1 min |
3 | AUT | Resi Hammerer | 2:30,2 min |
4 | ITA | Celina Seghi | 2:31,1 min |
5 | SUI | Lina Mittner | 2:31,2 min |
6 | FRA | Suzanne Thiollière | 2:31,4 min |
- | - | - | - |
9 | SUI | Rosmarie Bleuer | 2:33,3 min |
11 | SUI | Antoinette Meyer | 2:35,4 min |
14 | SUI | Irène Molitor | 2:37,2 min |
16 | AUT | Annelore Zückert | 2:38,4 min |
17 | AUT | Anneliese Schuh-Proxauf | 2:39,0 min |
19 | AUT | Erika Mahringer | 2:39,3 min |
24 | SUI | Olivia Ausoni | 2:45,1 min |
26 | AUT | Sophie Nogler | 2:47,0 min |
Datum: 2. Februar, 14:30 Uhr
Start: 2394 m, Ziel: 1870 m
Höhendifferenz: 524 m, Streckenlänge: 2135 m
37 Fahrerinnen waren am Start, alle erreichten das Ziel. Die Frauen-Abfahrt erfolgte unmittelbar nach dem Rennen der Männer auf der gleichen Strecke. 15 Pflichttore verhinderten jedoch übersetzte Geschwindigkeiten und größere Schwierigkeiten, so dass es sich eigentlich um einen Riesenslalom handelte.
Als erste Favoritin konnte sich die Österreicherin Trude Beiser mit Startnummer 5 an die Spitze setzen. Gleich hinter ihr fuhr die als Aussenseiterin angetretene Schweizerin Hedy Schlunegger. Diese stürzte am Eingang zum Kanonenrohr, konnte die Fahrt jedoch mit geringem Zeitverlust fortfahren und erreichte das Ziel in neuer Bestzeit. Weder Resi Hammerer, noch Celina Seghi oder Laila Schou Nilsen, kamen im Anschluss an ihre Zeit heran und damit sicherte Schlunegger der Schweiz den ersten großen alpinen Erfolg.
Platz | Land | Sportlerin | Zeit |
---|---|---|---|
1 | USA | Gretchen Fraser | 1:57,2 min |
2 | SUI | Antoinette Meyer | 1:57,7 min |
3 | AUT | Erika Mahringer | 1:58,0 min |
4 | FRA | Georgette Thiollière | 1:58,8 min |
5 | SUI | Renée Clerc | 2:05,8 min |
6 | AUT | Anneliese Schuh-Proxauf | 2:06,7 min |
7 | AUT | Resi Hammerer | 2:08,6 min |
- | - | - | - |
13 | SUI | Rosmarie Bleuer | 2:10,6 min |
17 | SUI | Olivia Ausoni | 2:18,6 min |
Datum: 5. Februar, 10:00 Uhr
Start: 2050 m, Ziel: 1870 m
Höhendifferenz: 180 m
Tore: 35 (1. Lauf)
28 Fahrerinnen waren am Start, 24 von ihnen erreichten das Ziel.
Nach dem ersten Lauf der Frauen führte zur allgemeinen Überraschung die US-Amerikanerin Gretchen Fraser, knapp vor Erika Mahringer aus Österreich, die ebenfalls eine Laufzeit unter einer Minute erreichte. Eine Sekunde Rückstand hatten die Schweizerin Antoinette Meyer und Georgette Thiollière aus Frankreich. Die übrigen Fahrerinnen wurden deutlich distanziert. Die Entscheidung fiel dann bereits zu Beginn des zweiten Laufs, als Fraser mit einer technisch sauberen Fahrt eine Laufzeit von 57,5 Sek. erzielte. Diese Zeit wurde nur noch durch Antoinette Meyer mit 57,0 Sek. unterboten, was der Schweizerin den zweiten Rang vor Erika Mahringer einbrachte, den Gesamtsieg der Amerikanerin aber nicht gefährdete.
Platz | Land | Sportlerin | Punkte |
---|---|---|---|
1 | AUT | Trude Jochum-Beiser | 6,58 |
2 | USA | Gretchen Fraser | 6,95 |
3 | AUT | Erika Mahringer | 7,04 |
4 | ITA | Celina Seghi | 7,46 |
5 | FRA | Françoise Gignoux | 8,14 |
6 | SUI | Rosmarie Bleuer | 8,80 |
7 | AUT | Anneliese Schuh-Proxauf | 9,76 |
8 | SUI | Hedy Schlunegger | 10,20 |
- | - | - | - |
12 | AUT | Resi Hammerer | 11,87 |
14 | SUI | Lina Mittner | 12,54 |
26 | SUI | Olivia Ausoni | 38,02 |
Abfahrt: 2. Februar, 14:30 Uhr
Slalom: 4. Februar, 10:00 Uhr
28 Fahrerinnen waren am Start, 27 von ihnen erreichten das Ziel. Der Wettbewerb setzte sich aus der Abfahrt, die gemeinsam mit den Spezialistinnen ausgetragen wurde, und einem separaten Kombinations-Slalom zusammen.
Im Gegensatz zu den Herren waren der von Hedy Schlunegger in der Abfahrt erzielte Vorsprung und ihr Können im Slalom zu gering, als dass ein Kombinationssieg möglich erschien. Nachdem die große Favoritin im Slalom, die Italienerin Celina Seghi, unter ihren üblichen Leistung blieb und Vierte wurde, holte die Österreicherin Trude Beiser die Goldmedaille. Ihre Teamkollegin Erika Mahringer gewann den Kombinationsslalom und damit Bronze in der Kombination. Der zweite Platz ging unerwartet an die US-Amerikanerin Gretchen Fraser.