Bei den II. Olympischen Winterspielen 1928 in St. Moritz wurde ein Wettbewerb im Bobsport ausgetragen. Austragungsort war die künstlich angelegte Naturbahn Bobsleigh-Run mit einer Länge von 1.570 m, einem Höhenunterschied von 120 m und 16 Kurven. Die Internationale Bobföderation FIBT beschloss den «ventre à terre»-Stil einzuführen, bei dem die Besatzung mit dem Kopf nach vorn auf dem Schlitten lag. Wie schon 1924 war es den Bobteams freigestellt, ob sie mit vier oder fünf Athleten starten wollten (in St. Moritz machten alle von der Höchstzahl der Besatzungsmitglieder Gebrauch). Bereits im darauffolgenden Jahr wurde der «ventre à terre»-Stil wegen seiner Gefährlichkeit von der FIBT wieder verboten, ebenso wurden Sturzhelme zur Pflicht gemacht.
Platz | Land | Sportler | Zeit [min] |
---|---|---|---|
1 | USA | USA II William Fiske Nion Tucker Geoffrey Mason Clifford Gray Richard Parke |
3:20,5 |
2 | USA | USA I Jennison Heaton Thomas Doe David Granger Lyman Hine Jay O’Brien |
3:21,0 |
3 | GER | Deutschland II Hanns Kilian Valentin Krempl Hans Heß Sebastian Huber Hans Nägle |
3:21,9 |
4 | ARG | Argentinien I Eduardo Hope Justo del Carril Hector Milberg Horacio Iglesias Horacio Gramajo |
3:22,6 |
5 | ARG | Argentinien II Arturo Gramajo Ricardo Gonzalez Moreno Mariano De Maria Rafael Iglesias John Victor Nash |
3:22,9 |
6 | BEL | Belgien I Ernest Lambert Marcel Sedille-Courbon Leon Tom Max Houben Walter Ganshof |
3:24,5 |
Datum: 18. Februar 1928
William Fiske war zum Zeitpunkt seines Olympiasieges erst 16 Jahre und 260 Tage alt, womit er bis 1992 der jüngste Winter-Olympiasieger aller Zeiten war.
Die beiden Teams aus der Tschechoslowakei verzichteten auf die Teilnahme und gaben forfait. Österreich I verlor unterwegs ein Teammitglied und wurde disqualifiziert. So konnten sich von 25 Teams nur deren 22 klassieren.