Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Nienburg/Weser |
Höhe: | 25 m ü. NHN |
Fläche: | 64,45 km² |
Einwohner: | 30.691 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 476 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 31582 |
Vorwahl: | 05021 |
Kfz-Kennzeichen: | NI |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 56 022 |
Stadtgliederung: | 4 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 31582 Nienburg/Weser |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Henning Onkes (parteilos) |
} |
Nienburg/Weser (plattdeutsch Nienborg, Neenborg oder Negenborg) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen und eine selbständige Gemeinde.
Die Stadt Nienburg liegt unmittelbar an der Weser im Zentrum Niedersachsens zwischen Hannover (51 km) und Bremen (64 km). Sie ist die größte Stadt in der Mittelweserregion.
Nienburg/Weser, einschließlich der Ortschaften
Innerhalb der Kernstadt, also dem Ortsteil Nienburg gibt es verschiedene Quartiere, deren Bezeichnungen auch in offiziellen Dokumenten verwendet werden:
Hansestadt Bremen, Syke 64 km, 45 km |
Verden, Rotenburg (Wümme), Hoya 36 km, 60 km, 24 km |
Walsrode, Hansestadt Hamburg 41 km, 142 km |
Diepholz, Sulingen 63 km, 32 km |
Schwarmstedt, Celle 33 km, 66 km | |
Minden, Bielefeld 50 km, 99 km |
Rehburg-Loccum, Stadthagen 21 km, 42 km |
Hannover, Neustadt am Rübenberge 51 km, 24 km |
Monatsmittelwerte für Nienburg/Weser, 1961 bis 1990
Quelle: DWD Klimadaten Deutschland[2]
|
Nienburg wird erstmals 1025 in einer Urkunde des Bistums Minden erwähnt. Der Ortsname Nienburg leitet sich von der Bezeichnung Nyge Borg, was „neue Burg“ bedeutet. Daraus bildete sich im Laufe der Zeit der Name Nienburg. Der Name neue Burg lässt auf das frühere Vorhandensein einer alten Burg schließen oder damit war eine ältere, benachbarte Burg (zum Beispiel Burg Wölpe oder Drakenburg) gemeint.
Im Mittelalter entstand die Stadtbefestigung Nienburg mit Wällen, Gräben und Palisaden, von der sich keine sichtbaren Reste erhalten haben. 1215 kam Nienburg an die Grafen von Hoya und erhielt 1225 Stadtrechte. Nach Teilung der Grafschaft Hoya im Jahre 1345 wurde Nienburg Residenz, bis Graf Otto VIII. von Hoya 1582 ohne Nachkommen starb. Nienburg gelangte in den Besitz der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, die die Grafschaft unter sich aufteilten und Nienburg mit dem am Ortsrand liegenden Schloss Nienburg zu einer Bastionärsfestung ausbauten.
Im Dreißigjährigen Krieg war Nienburg oft von Kriegshandlungen betroffen. 1623 versammelte Herzog Georg von Calenberg Truppen in Nienburg. 1625 wurde Nienburg von Tilly vergeblich belagert. Während dieser Belagerung erbeuteten Nienburger Bürger bei einem nächtlichen Ausbruch ein Zelt und eine Fahne Tillys. Diese Gruppe nannte sich „Dat Wählige Rott“ und ist heute noch als Tradition auf dem Nienburger Scheibenschießen lebendig. In den Folgejahren hatte Nienburg stark unter weiteren Besatzungen, Zerstörungen, Kriegsauflagen, Einquartierungen und der Pest zu leiden. 1627 wurde Nienburg von kaiserlichen Truppen in Besitz genommen. Tilly hielt sich nun mehrmals in Nienburg auf, und auch Pappenheim war oft hier. 1635 konnte Herzog Georg Nienburg wieder in seinen Besitz bringen. Nach dem Prager Frieden besetzten schwedische Truppen die Stadt. Trotz des Westfälischen Friedens blieben sie bis 1650. Es dauerte mehrere Jahre, bis Festungsanlagen, Stadttore und Bürgerhäuser wieder errichtet werden konnten.
In den Jahren 1715 bis 1723 wurde die erste steinerne Brücke über die Weser errichtet. Sie war ein königliches Geschenk von Georg III., Kurfürst von Hannover, der im Jahre 1714 als George I. den Thron von Großbritannien bestieg. Erster Baumeister der Brücke war Johann Michael Führer, der die Brücke bis 1718 soweit herstellte, dass sie mit leichten Fuhrwerken befahren werden konnte.
Während des Siebenjährigen Kriegs wurde Nienburg 1757 von französischen Truppen besetzt. Wieder hatte die Stadt unter Einquartierungen und Kontributionen zu leiden. 1758 wurden die Franzosen von Herzog Ferdinand vertrieben.
Während der Napoleonischen Kriege wurde Nienburg 1803 erneut von französischen Truppen besetzt. Die Bevölkerung litt an den Folgen der erneuten Besatzung und den Einquartierungen. Nienburg gehörte von 1810 bis 1813 als Kommune Nienburg des Arrondissements Nienburg im Departement der Wesermündungen zum Französischen Kaiserreich. In dieser Zeit wurden die Festungswälle beseitigt. Nach Napoleons missglücktem Russlandfeldzug 1812 flohen die französischen Truppen im Jahr darauf aus der Stadt und sprengten bei ihrem Abzug in der Nacht vom 14./15. Oktober 1813 den mittleren Bogen der steinernen Weserbrücke. Sie wurde am 22. April 1814 mit einem behelfsmäßigen Hängewerk wieder eröffnet.
Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen wurde Nienburg 1847 an das Netz der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen angeschlossen.
Obwohl Anfang 1933 die SPD zunächst noch die stärkste Partei in der Stadt war, griff auch hier die Gleichschaltung schnell.[3]
1936 wurde am Stadtrand von Nienburg eine neue Kaserne, die „Mudra-Kaserne“, errichtet, benannt nach dem preußischen General der Infanterie Bruno von Mudra. In diese zog das Pionierbataillon 22 ein. Als diese Einheit zu Beginn des Zweiten Weltkriegs an die Kriegsfront verlegt wurde, brachte man hier etwa 1000 gefangen genommene Offiziere der Polnische Streitkräfte unter. Das waren die Anfänge des späteren Kriegsgefangenenlagers „Stalag X C“ und des Offizierslagers „Oflag X B“.[4]
Am 9. April 1945 marschierten britische Truppen in Nienburg ein. In Folge von Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten wurden in der Nachkriegszeit im Stadtgebiet verschiedene Flüchtlingslager errichtet, wo zum Beispiel Heimatvertriebene aus Schlesien unterkamen. Solche Lager befanden sich unter anderem in Langendamm und in der Ziegelkampstraße (das Camp Churchill[5]).
Während der Herrschaft der Grafen von Hoya in Nienburg wurden für die Burgbewohner und -gäste große Mengen von Lebensmitteln benötigt. Zur Erzeugung dieser Lebensmittel wurde vor dem Mühlentor der Burg im Weserbogen ein landwirtschaftlicher Betrieb eingerichtet und unterhalten. So entstand das „Vorwerk Schäferhof“. Nach dem Aussterben der Grafen von Hoya im Jahr 1582 verpachteten die neuen Landesherren die Hof- und Gebäudeflächen. So entstand eine Domäne.
Als 1962 die Pachtzeit für die Domäne auslief, wurde nach einem Grundsatzbeschluss der Landesregierung, alle Domänen aufzulösen, auch die Domäne Schäferhof nicht wieder verpachtet.[6]
Im Rahmen der niedersächsischen Gebietsreform wurden am 1. März 1974 die Nachbargemeinden Erichshagen (Flecken), Holtorf und Langendamm sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Leeseringen (Schäferhof/Kattriede) eingegliedert.[7]
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1992 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 30.111 | 31.280 | 29.427 | 31.444 | 32.837 | 32.789 | 32.659 | 32.611 | 32.454 | 32.462 | 32.543 | 32.691 | 32.803 | 32.764 | 32.384 | 32.205 | 32.152 | 31.924 | 31.862 | 31.719 | 30.677 | 30.691 |
(1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils mit den später eingemeindeten Orten[7], ab 1987 jeweils zum 31. Dezember[8])
Nienburg war von 1976 bis 2007 Sitz der Landessuperintendentur des Sprengels Calenberg-Hoya der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Heute ist Nienburg Sitz eines evangelisch-lutherischen Kirchenkreises. In Nienburg gehören dazu die historische Kirche St. Martin in der Stadtmitte, die Kirche St. Michael von 1957 an der Martinsheidestraße, und die Kreuzkirche von 1964 an der Steigerthalstraße.
Die katholische Kirche St. Bernward, benannt nach Bernward von Hildesheim, befindet sich an der Stettiner Straße. Sie wurde von Josef Fehlig erbaut und 1957 geweiht, und 1980 um einen freistehenden Glockenturm bereichert. Zuvor bestand bereits unter dem gleichen Patrozinium eine 1862 geweihte kleine katholische Kirche in Nienburg. Die Pfarrgemeinde St. Bernward gehört zum Dekanat Hannover im Bistum Hildesheim, zu ihr gehörte von 2006 bis 2015 auch die Kirche Hl. Familie in Rodewald.
Durch Flüchtlinge entstand 1946 die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Nienburg (Baptisten), zunächst mit einem sehr weiten Einzugsbereich und unterschiedlichen Gottesdienstorten. In Nienburg war dieses zunächst im Diakonissenhaus am Stahnwall. 1959 wurde am Grefengrund eine Scheune erworben und zum Gemeindehaus umgebaut. 2011 wird die Mitgliederzahl der Gemeinde mit 130 angegeben.[9]
Eine Neuapostolische Kirche befindet sich am Amselhof. Ferner sind eine Landeskirchliche Gemeinschaft, eine Freie Christengemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas und eine Türkisch-Islamische Gemeinde in Nienburg vertreten.
Weitere Kirchen befinden sich in zu Nienburg eingemeindeten Ortschaften.
Der Rat der Stadt Nienburg besteht aus 38 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 30.001 und 40.000 Einwohnern.[11] Die 38 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.
Stimmberechtigt im Rat der Stadt ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Henning Onkes (parteilos).
Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:[12]
Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Nienburg ist Henning Onkes (parteilos). Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 wurde er als Amtsinhaber gegen drei weitere Kandidaten mit 55,9 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,3 %.[13] Onkes trat seine weitere Amtszeit am 1. November 2014 an.
Blasonierung: Gespalten von Gold und Rot; vorn geteilt, oben im mit neun roten Herzen bestreuten Feld ein reißender, nach vorn schreitender, rotgezungter blauer Löwe, unten eine rotbewehrte, nach vorn zeigende schwarze Bärentatze; hinten, über fünf Mal gezinnter Mauer mit offenem Tor, elf Mal gezinntem Torbogen und silbernem Fallgatter, drei spitz und blau bedachte, dreifach gefensterte silberne Türme mit goldenen Kugeln.
Die Bärentatzen verweisen auf die Grafen von Hoya, in deren Besitz Nienburg 1215 bis 1582 war. Der Löwe mit den Herzen bezieht sich auf die welfischen Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, zu deren Herrschaftsbereich Nienburg 1582 bis 1866 gehörte. Der Torbogen mit Türmen gilt als Zeichen von Wehrhaftigkeit, für den Besitz von Stadtrechten und die drei ehemaligen Stadttore Nienburgs (Lein-, Norder- und Wesertor).
Nienburgs Partnerstädte sind
Im Keller des Jazz-Clubs Nienburg e. V. in der Leinstraße finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Darüber hinaus ist der Leinstraße die Musikschule Nienburg/W. e. V. untergebracht, die aktiv am Nienburger Musikleben teilnimmt, zum Beispiel durch Teilnahme am Nienburger Scheibenschießen, Pfingstkonzert oder am Volkstrauertag. Ferner bieten die Musikschüler regelmäßige Konzerte im kleinen Rahmen an oder sorgen für die musikalische Umrahmung von Veranstaltungen, wie Adventsbasar, Museumsfest etc. Einmal im Jahr geben das Konzert- und Swingorchester und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule ein Konzert.
Die Straßenführung der Innenstadt entspricht der des mittelalterlichen Nienburgs, was sich anhand des Hamelmannplans aus dem Jahre 1634 erkennen lässt. Auch stammen viele Gebäude aus dem Mittelalter (unter anderem Burgmannshöfe, die Kirche und das Rathaus). In der Innenstadt gibt es Führungen mit dem Nienburger Nachtwächter.
Im Nienburger Stadtbild verstreut finden sich unterschiedliche Skulpturen und Objekte von Künstlern aus der Region. Diese Kunst-Objekte sind aus den verschiedensten Materialien gestaltet, wie Bronze, Edelstahl, Stein, Granit und Holz:
Kleine Nienburgerin
Die kleine Nienburgerin ist die Titelfigur eines Volksliedes. 1975 wurde ihr hinter dem Posthof ein Bronzedenkmal gesetzt. Seit 1994 wird jedes Jahr eine junge Frau aus der Kreisstadt gewählt, um bei diversen Anlässen gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Stadt zu repräsentieren. Bei ihren Auftritten trägt sie ein historisches Kleid aus der Biedermeierzeit. Die kleine Nienburgerin ist die Symbolfigur Nienburgs für die Deutsche Märchenstraße, die von Hanau über Nienburg nach Bremen führt.
An der Seitenfront des Posthofes ist ein Glockenspiel angebracht, das jeden Tag um 9, 12 und 15 Uhr die Melodie des Liedes „Ich bin die kleine Nienburgerin“ erklingen lässt. In diesem Lied, das um die Jahrhundertwende in der Stadt und ihrer Umgebung gut bekannt war und in den 1930er Jahren häufig im Rundfunk gespielt wurde, besingen abwechselnd die kleine Nienburgerin und der Calenburger Bauer ihre Kleidung. Solche Wechselgesänge entstanden früher oft an Landesgrenzen und haben eine volkskundliche Bedeutung, man bezeichnet sie als Nachbarschaftsneckereien. Wenn das Glockenspiel erklingt, wird damit an die Jahrhunderte bestehende Grenze zwischen den Fürstentümern Lüneburg und Calenberg erinnert. Die Grenze verlief nur wenige Kilometer nördlich und östlich der Stadt.
Ein Naturdenkmal in der näheren Umgebung ist der Giebichenstein, ein durch die Eiszeiten in das Waldgebiet „Krähe“ bei Stöckse östlich von Nienburg gelangter riesiger Findling, der größte seiner Art in Niedersachsen.
Die höchstklassig spielenden Fußballvereine Nienburgs sind der ASC Nienburg, der FC Nienburg und der SCB Langendamm in der Kreisliga Nienburg. Ebenso ist Nienburg alljährlicher Austragungsort des Nienburger Spargellaufs, der sich seit 2004 als Großveranstaltung Mitte Mai etabliert hat. Im Jahr 2014 nahmen rund 2000 Sportler teil.
Nienburg ist seit 1986 Austragungsort des größten Volleyball-Jugendturniers Deutschlands „Kleine Nienburgerin“. Im Volleyball ist der VC Nienburg der stärkste Verein mit einer Damenmannschaft in der 3. Liga West und einem Herrenteam in der Verbandsliga. Auch der TKW Nienburg spielt mit der 1. Damenmannschaft in der Landesliga auf hohem Niveau. Mit mehreren Jugendteams, die regelmäßig an Landesmeisterschaften teilnehmen, sind beide Vereine auch im Jugendbereich stark vertreten.
Ebenfalls wird seit 1999 die Nienburger Citynacht, ein Radrennen rund um das Nienburger Rathaus, veranstaltet. Der Sieger des Hauptrennens 2006 war Danilo Hondo, 2007 war Olaf Pollack (Wiesenhof-Felt) der schnellste Mann. Er gewann vor David Kopp (Team Gerolsteiner) und Troels Vinther (Unibet.com). Den Wiesenhof Sprinter-Cup, ein Ausscheidungsrennen, gewann Marcel Sieberg vom Team Wiesenhof-Akud, 2007 gewann Dominic Klemme überraschend vor Pollack und Lars Wackernagel. Das Derny-Rennen 2007 wurde von T-Mobile in der Besetzung mit André Korff und Eric Baumann gewonnen. Sieger des Hauptrennens 2005 war Björn Glasner (Lamonta). Frank Kreykenbohm holte sich den Sieg im Promi-Rennen.
Auch im internationalen Motorsport ist ein Team aus Nienburg vertreten: Wiechers-Sport ist ein privater Tourenwagenrennstall, der seit 1999 in der nationalen Szene vertreten ist (DTC und V8-Star) und seit 2005 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft an den Start geht. In diesem Jahr gelang es dem Team sogar mit ihrem Piloten Marc Hennerici die Privatfahrerwertung für sich zu entscheiden. Dies gelang ihnen mit dem Italiener Stefano d’Aste 2007 ein weiteres Mal. Damit gehört Wiechers-Sport zu den erfolgreichsten privaten Teams im internationalen Tourenwagensport.[17]
2006 wurde mit dem NC Taurus das erste Footballteam im Kreis Nienburg gegründet, es spielt in der Verbandsliga Nord.
Auch sehr verbreitet in Nienburg ist der Rudersport. Neben der RRASS (Ruderriege der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg) gibt es noch den Ruderverein Nienburg e. V.
In Nienburg befindet sich eine große Glas-Produktionsstätte der Ardagh Group, welche insgesamt neun Standorte in Deutschland für Behälterglas betreibt. Des Weiteren befindet sich in Nienburg ein Katalysatorenwerk der BASF Catalysts Germany GmbH, es werden Abgaskatalysatoren für den Kraftfahrzeugsektor hergestellt. Die Firma P.B. Gelatins stellt Produkte für die Lebensmittelindustrie her. Die Firma H.B. Fuller produziert Klebstoffe. In Nienburg erscheint die lokale Tageszeitung Die Harke.
Nienburg ist Hauptstandort der HELIOS Kliniken Mittelweser im Verbund der Helios Kliniken. Das Nienburger Krankenhaus befindet sich seit 2006 in einem Neubau auf dem Gelände der vormals von britischen Streitkräften genutzten Mudra-Kaserne. Das alte Krankenhausgebäude wurde im Mai 2011 abgerissen, an seiner Stelle soll ein Altenpflegeheim entstehen.
Die Feuerwehr der Stadt Nienburg setzt sich aus den vier Freiwilligen Feuerwehren Nienburg, Holtorf, Erichshagen und Langendamm zusammen. Zudem befindet sich an der Verdener Landstraße noch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Nienburg/Weser. Dort ist auch die Leitstelle untergebracht, in welcher sämtliche Notrufe des gesamten Landkreises auflaufen. Diese Freiwilligen Feuerwehren sorgen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe. Am Standort in der Kernstadt am Berliner Ring arbeiten tagsüber auch hauptamtliche Kräfte. Jährlich rücken die Feuerwehren der Stadt Nienburg zu etwa 400 Einsätzen, wovon etwa 300 auf die Feuerwehr der Kernstadt entfallen.
Als Garnisonstadt hat Nienburg eine Tradition, die bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückreicht. Im Jahr 1943 befand sich in der Mudra-Kaserne die Infanterie–Nachrichten–Ersatz–Kompanie 269 und zeitweise die Regimentsschule 269. Von 1950 bis 1996 lag in der nunmehr als Assaye Barracks bezeichneten ehemaligen Mudra-Kaserne das 21st Engineer Regiment der britischen Rheinarmee, bevor es nach Osnabrück verlegte. Die Bundeswehr nutzt seit 1957 die neu erbaute Clausewitz-Kaserne im Ortsteil Langendamm, wo große Teile der Panzerbrigade 3 und Teile des Artillerieregimentes 1 lagen. Zurzeit sind dort das CIMIC-Zentrum und das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 stationiert.
Nienburg/Weser war lange Jahre ein Standort der Fachhochschule Hannover mit den Fachbereichen für Architektur und Bauingenieurwesen und etwa 850 Studenten. Diese Fachhochschule ist aus der Baugewerkschule des 19. Jahrhunderts hervorgegangen, die ein Teil der jüngeren Stadtgeschichte mitprägte und an der der bekannte Baumeister Bruno Emanuel Quaet-Faslem als königlicher Baurat lehrte. Der Nienburger Standort der FH Hannover mit seinen beiden Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen wurde nach einem Beschluss der Niedersächsischen Landesregierung aus dem Jahre 2003 trotz heftiger Proteste aus der Stadt Nienburg und der hiesigen Region aufgegeben. Seit dem Wintersemester 2004/2005 wurden am Standort Nienburg keine Studierenden mehr aufgenommen. Die älteste Baufachschule Niedersachsens schloss endgültig am 1. März 2009. Damit endete die traditionsreiche Zeit dieser Institution nach 156 Jahren.
Seit dem 1. Oktober 2007 hat die Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg ihren Hauptsitz, an der bis zu 500 Studenten der Polizei studieren. Das Stammpersonal der Polizeiakademie beträgt ca. 130 Mitarbeiter. Das historische Gebäude der Akademie wurde in mehreren Schritten modernisiert.
Mit längerer historischer Tradition liegen auch die beiden allgemeinbildenden Gymnasien in der Innenstadt von Nienburg: die Albert-Schweitzer-Schule (1949 das erste nach Albert Schweitzer benannte Gymnasium in Deutschland, noch mit seiner persönlichen Zustimmung) und das Marion-Dönhoff-Gymnasium, eine Umweltschule in Europa. Letzteres hieß bis zum 8. Mai 2006 Gymnasium Hindenburgschule.
1979 wurde an der BBS Nienburg ein Fachgymnasium eingerichtet, das heute als Berufliches Gymnasium mit den Jahrgängen 11 – 13 einen alternativen Weg zum Abitur bietet.
Trotz Bemühungen seitens der Stadtverwaltung wird die Stadt Nienburg/Weser im Kursbuch der Deutschen Bahn als „Nienburg(Weser)“ geführt. Der Bahnhof Nienburg (Weser) liegt an der Bahnstrecke Bremen–Hannover, von der hier die Bahnstrecke Nienburg–Minden abzweigt. Er wird im Zweistundentakt von IC-Zügen der Linie 56 (Norddeich–) Emden–Oldenburg (Oldenburg)–Bremen-Hannover–Magdeburg–Leipzig / Berlin bedient. Seit 2012 hält auf dieser Linie auch morgens und abends ein ICE in Nienburg (Weser). Seit 2013 hält abends auch je ein ICE aus Berlin und München in Nienburg (Weser).
Im Personennahverkehr verkehren
Die Bahnstrecke Nienburg–Rahden wird von Nienburg bis Liebenau nur noch für Güterverkehr genutzt. Die Bahnstrecke Nienburg–Diepholz ist seit 1997 im Streckenabschnitt Nienburg-Sulingen stillgelegt.
Das Stadtgebiet wird seit Mai 2001 von einem Stadtbusnetz erschlossen. Insgesamt vier Radiallinien verkehren im Halbstundentakt und sind an der Haltestelle „City-Treff“ am östlichen Rand der Altstadt mittels so genanntem Rendezvous-Konzept miteinander verknüpft. Mit (2011) rund einer Million Fahrgästen im Jahr verzeichnet das Busnetz eine hohe Akzeptanz und 50 % mehr Kunden als ursprünglich prognostiziert.[18] Nienburg ist über die vierspurige Bundesstraßen B 6, die B 214, die B 215 sowie die B 209 erreichbar. Die geplanten Bundesautobahnen A 32 und A 35 wurden nicht realisiert. Damit hat Nienburg keinen direkten Anschluss an das Autobahnnetz. Nächste Autobahn ist die A 27 (Anschlussstellen Verden-Nord (B 215), Verden-Ost und Walsrode-West (B 209)) mit einer Entfernung von ca. 40 Kilometern.
Nienburg hat eine hohe Rate an Ausschilderungen von Bundesstraßen. Man kann von bis zu 70 km Entfernung von Autofahrern rechnen. Dies ist der ländlichen Gegend um Nienburg zuzuführen.
Bremen 65 km |
Lauenbrück (bei Rotenburg) (via B 75) 73 km |
Soltau (via B 209) 65 km |
Diepholz 62 km |
Celle 67 km | |
Porta Westfalica (via B 482) 56 km |
Rehburg-Loccum (via B 441) 28 km |
Hannover 50 km |
Ein direkter Anschluss an das Netz der Binnenwasserstraßen besteht über die Weser, die in 35 km Entfernung Anbindung an den Mittellandkanal hat.
Weiterführende Informationen in den Schwesterprojekten von Wikipedia: | |||
<Lang> Commons | – | Multimedia-Inhalte | |
Wikisource | – | Quellen und Volltexte | |
Wikivoyage | – | Reiseführer |