Norddeutsche Landesbank – Girozentrale – | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Hannover, Braunschweig, Magdeburg |
Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Bankleitzahl | 250 500 00 [1] |
BIC | NOLA DE2H XXX[1] |
Gründung | 1. Juli 1970[2] |
Website | www.nordlb.de |
Geschäftsdaten 2015[3] | |
Bilanzsumme | 180,998 Mrd. Euro |
Einlagen | 60,597 Mrd. Euro |
Kundenkredite | 107,878 Mrd. Euro |
Mitarbeiter | 6.343 (Konzern) |
Leitung | |
Vorstand | Gunter Dunkel (Vorsitzender) Ulrike Brouzi, Thomas S. Bürkle, Eckhard Forst, Hinrich Holm, Christoph Schulz |
Aufsichtsrat | Peter-Jürgen Schneider (Vorsitzender) |
Die Norddeutsche Landesbank -Girozentrale- (kurz Nord/LB, Eigenschreibweise NORD/LB) ist ein Kreditinstitut (Bank) in der Rechtsform einer gemeinsamen rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts der deutschen Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Nord/LB ist Landesbank und zugleich Girozentrale für die Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer Bilanzsumme von 198 Mrd. Euro war die Nord/LB Ende 2014 die achtgrößte Bank in Deutschland. Die Bank hat ihren Unternehmenssitz in den Städten Hannover, Braunschweig und Magdeburg; in allen drei Städten hat sie Verwaltungsgebäude.[4] Das Verwaltungsgebäude in Hannover wurde 2002 eröffnet; es ist ein stählernes Hochhaus mit markant versetzten Blöcken (siehe Foto).
Die Nord/LB wurde 1970 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Finanzinstitute Niedersächsische Landesbank Girozentrale, Braunschweigische Staatsbank einschließlich Braunschweigische Landessparkasse, Hannoversche Landeskreditanstalt und Niedersächsische Wohnungskreditanstalt Stadtschaft gebildet. Die Bank ist Gesamtrechtsnachfolgerin dieser Institute. Die Nord/LB ist nicht Rechtsnachfolgerin der früheren Mitteldeutschen Landesbank – Girozentrale für die Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt (Sitz in Magdeburg).
Die Geschichte der Vorgänger-Institute reicht bis 1765 zurück. In diesem Jahr gründete Herzog Karl I. von Braunschweig das Herzogliche Leyhaus in Braunschweig. Die Hannoversche Landeskreditanstalt wurde 1840 zur Finanzierung überwiegend landwirtschaftlicher Betriebe gegründet. 1918 wurde die Stadtschaft für die Provinz Hannover als Institut für die Bereitstellung von Darlehen für den städtischen Wohnungsbau gegründet.
Im alten Herzogtum Braunschweig (Teile Wolfsburgs, Braunschweig, Helmstedt, Wolfenbüttel, Salzgitter, Seesen bis nach Holzminden) nimmt die „Braunschweigische Landessparkasse“ als Anstalt in der Anstalt Nord/LB auch die Sparkassenfunktion wahr.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde die Bank zur Landesbank und Girozentrale für die Länder Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Das Land Mecklenburg-Vorpommern schied am 19. Juli 2005 aus der Trägerschaft an der Nord/LB aus. Seit diesem Ausscheiden übt die Nord/LB in diesem Land keine Landesbankfunktion mehr aus. Der ehemalige Sitz der Bank in Schwerin hat seitdem nur noch den Status einer Niederlassung.
Die Nord/LB hat Niederlassungen in New York, Singapur, Shanghai und London und Tochtergesellschaften in Luxemburg. Das Mittel- und Osteuropageschäft mit den Töchtern Nord/LB Polska (Polen), "Nord/LB Lietuva" in Litauen und Nord/LB Latvija (Lettland) wurde in ein Joint-Venture mit der norwegischen Bank DnB NOR eingebracht. Das neu gegründete Institut mit dem Namen DnB Nord A/S nahm im Januar 2006 seine operative Geschäftstätigkeit auf. Ende 2010 hat die Nord/LB ihren Anteil an der DnB Nord an die norwegische Mehrheitseignerin DnB NOR verkauft.
Am 23. März 2007 wurde bekanntgegeben, die Braunschweigische Landessparkasse in eine sogenannte teilrechtsfähige Anstalt in der Anstalt umzuwandeln. Diese erlangte nach außen Rechtsfähigkeit; im Innenverhältnis blieb sie ein Teil der Nord/LB.[5] Auf diese Weise wurde der Streit der Bank mit der Stadt Braunschweig um die Gründung einer eigenen Sparkasse beigelegt.
2012 bildete die NordLB die Rücklagen für drohende Kreditausfälle in Höhe von 598 Millionen Euro. Diese Summe ist mehr als dreimal so hoch wie die 2011 zurückgelegte Summe. Auch 2013 rechnet die Nord/LB mit „einer überdurchschnittlich hohen Risikovorsorge“. Die NordLB, die 18 Milliarden Euro an die Schifffahrt (z. B. Reedereien, Schiffsfonds) verliehen hat, musste bisher (Stand April 2013) bei weniger als fünf Prozent ihrer Kredite Einzelwertberichtigungen vornehmen.[6]
Zu den wichtigsten Geschäftsfeldern zählen die Schiffsfinanzierung,[7][8][6] die Flugzeugfinanzierung, die Projektfinanzierung im Bereich erneuerbare Energien und Infrastruktur, die Finanzierung gewerblicher Immobilien (mittels ihrer Tochter Deutsche Hypo), das Firmenkundengeschäft sowie das Privatkundengeschäft. Als Landesbank fungiert die Nord/LB zudem als Hausbank der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem ist sie Zentralinstitut der Sparkassen der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Die Nord/LB wickelt seit dem 1. April 2009 auch den gesamten Auslandszahlungsverkehr der 15 Sparkassen in Schleswig-Holstein ab. Sie will auch für einige Sparkassen in Brandenburg im deutsch-polnischen Grenzbereich Kooperationen eingehen.[9]
Zum Konzern gehören unter anderem
Zum 1. Januar 2010 verkaufte die Nord/LB ihre 25-%-Beteiligung an der Berenberg Bank an diese zurück.
Träger der Nord/LB sind die Länder Niedersachsen mit 59,13 % der Anteile und Sachsen-Anhalt mit 5,57 %, sowie der Sparkassenverband Niedersachsen (26,36 %), der Sparkassenbeteiligungsverband Sachsen-Anhalt (5,28 %) und der Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern (3,66 %). Somit sind alle Anteile am Unternehmen im direkten und indirekten Eigentum der entsprechenden Länder sowie der Landkreise und Kommunen als Träger der Sparkassen.
Die Nord/LB als Landesbank ist aufgrund der Eigentümerstruktur ein öffentliches Unternehmen. Nach der sogenannten Transparenz-Richtlinie der EU (Richtlinie 2000/52/EG der Kommission vom 26. Juli 2000) ist ein öffentliches Unternehmen „jedes Unternehmen, auf das die öffentliche Hand aufgrund Eigentums, finanzieller Beteiligung, Satzung oder sonstiger Bestimmungen, die die Tätigkeit des Unternehmens regeln, unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann.“