Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Konstanz |
Höhe: | 393 m ü. NHN |
Fläche: | 14,38 km² |
Einwohner: | 3294 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 229 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 78345 |
Vorwahl: | 07732 |
Kfz-Kennzeichen: | KN |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 35 055 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bohlinger Straße 18 78345 Moos |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Peter Kessler |
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Moos ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg, Deutschland.
Die Gemeinde Moos liegt am Ufer des Bodensees auf der Halbinsel Höri.
Zur Gemeinde Moos gehören die Ortsteile Bankholzen, Iznang, Moos und Weiler. Sie wurde am 1. Oktober 1974 aus den vier Vorgängergemeinden der heutigen Ortsteile gebildet. Mit Ausnahme der ehemaligen Gemeinde Weiler, zu der das Dorf Weiler und der Weiler Bettnang gehörten, bestanden alle ehemaligen Gemeinden nur aus den gleichnamigen Dörfern.
Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Bankholzen liegt die abgegangene Burg Schlossbühl. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Iznang liegt die abgegangene Ortschaft Schwellhart, und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Weiler liegen die abgegangenen Ortschaften Grünenberg, Stetten und Tründelzen.[2][3]
Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Radolfzell am Bodensee, im Osten an den Bodensee, im Süden an die Gemeinden Gaienhofen und Öhningen und im Westen an die Stadt Singen (Hohentwiel).
Bankholzen wurde erstmals 1050 urkundlich erwähnt. Mitte des 15. Jahrhunderts kam es unter die Herrschaft Bohlingen und teilte fortan deren Schicksal. Im Ortsgebiet von Bankholzen befinden sich zwei ungeklärte Burgstellen, Burg Rusbühl und Burg Schlossbühl. | |
Erst 1300 wurde Iznang als Utzenhofen erstmals urkundlich erwähnt. Während die westliche Dorfhälfte der Herrschaft Bohlingen zugehörig war und so schon 1497 an das Hochstift Konstanz ging, gehörte die östliche Hälfte zur Vogtei Höri, die erst 1535 von den Konstanzer Bischöfen erworben wurde. Die Gemarkung war bereits in der Jungsteinzeit Siedlungsraum. So fanden sich im Februar 2013 im Zuge eines Bauvorhabens direkt am Seeufer Reste aus der Horgener Kulturschicht. Die Siedlung befand sich im Gegensatz zu den bisherigen Seeufersiedlungen auf ungewöhnlich hoher topographischer Lage bis maximal 396 m ü. NHN . | |
Moos gehörte von Alters her zur Herrschaft Bohlingen, mit der es 1497 an das Bistum Konstanz ging. Als dieses im Rahmen der Säkularisierung und Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses seine weltlichen Befugnisse verlor, fiel das Gebiet – und damit auch Moos – 1803 an das Großherzogtum Baden. | |
Weiler gehörte früher zur Vogtei Höri, mit der es 1535 an das Bistum Konstanz kam. Wie sein gesamtes weltliches Territorium musste das Bistum 1803 auch Weiler abtreten, so dass der Ort an das Großherzogtum Baden fiel. Im Ortsgebiet von Weiler befindet sich eine ungeklärte Burgstelle, Burg Weiler. | |
Bettnang gehörte zur Herrschaft Bohlingen, deren geschichtliches Schicksal es teilte. Bereits 1934 wurde das Dorf nach Weiler eingemeindet. |
Auf einer bewaldeten Anhöhe in einem Seitental an der Straße von Weiler nach Gaienhofen befand sich die Burg, später das Kloster Grünenberg. Eine Einsiedlerklause in der Nähe der Burg Grünenberg wird erstmals 1282 erwähnt. Mitte des 14. Jahrhunderts entstand ein Franziskaner-Terziarinnenkloster. Obwohl nach einem Brand im Jahre 1660 weitgehend wieder aufgebaut, traten im 18. Jahrhundert ökonomische Probleme zutage, die schließlich ab etwa 1785 zu einschneidenden Maßnahmen führten. Diese mündeten 1808 in der Aufhebung des Klosters. Seit 1895 erinnert ein Wegkreuz am Standort des Klosters an das ehemalige Kloster Grünenberg.
Die Bevölkerungszahlen in den vier Gemeinden unterlagen – auch aufgrund von Auswanderungsbewegungen – im 19. Jahrhundert großen Schwankungen. Sie entwickelten sich von einer Gesamtzahl von 763 Einwohnern im Jahr 1808 über einen zeitweiligen Höchststand von 1.214 im Jahr 1864[4] bis zu einer Zahl von 1.094 am Ende des 19. Jahrhunderts.
Im 20. Jahrhundert erhöhten sich die Bevölkerungszahlen von 1.472 im Jahr 1950, über 2.150 beim Zusammenschluss 1974 auf 2.511 im Jahr 1987[5]. Eine weitere deutliche Erhöhung erfolgte in den letzten 20 Jahren auf über 3.200 Einwohner.
Mit Wirkung zum 1. Oktober 1974 schlossen sich die Gemeinden Bankholzen, Iznang, Moos und Weiler nach einem entsprechenden Beschluss der vier Gemeinderäte am 18. Juni 1974 zusammen. Am 8. Dezember 1974 wurde der erste gemeinsame Bürgermeister Alois Keller gewählt, am 20. April 1975 folgten die ersten Ortschafts- und Gemeinderatswahlen. Während der ersten Jahre wurde die Mitbestimmung der Ortsteile durch eine Ortschaftsratsverfassung gesichert, die jedoch zum Ende der ersten Wahlperiode aufgelöst wurde, da sie für unnötig gehalten wurde.
Die ersten gemeinsamen Investitionen erfolgten zur Fertigstellung der Kanalisation, zur Sicherung der Wasserversorgung und zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Weitere bedeutende Investitionen erfolgten später beim Bau der Sportanlage Mooswald, die am 25. und 26. Juni 1988 der Bevölkerung übergeben wurde, und beim Bau des Bürgerhauses bzw. Umbau des Rathauses, dessen Eröffnung am 29. und 30. August 1992 stattfand. Seither erfolgte eine stetige Verbesserung der Infrastruktur, wie der Ausbau der Grundschule in Weiler, die Ansiedlung eines Verbraucher- und Getränkemarktes oder der Umbau der Bankholzer Torkel zu einem Veranstaltungsort.
Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Höri mit Sitz in Gaienhofen an.
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 14 Mitglieder an.
CDU | 40,6 % | -3,9 | 6 Sitze | ±0 |
Unabhängige Wählervereinigung | 33,0 % | -1,6 | 4 Sitze | -1 |
Rot-Grüne Liste | 26,4 % | +5,5 | 4 Sitze | +1 |
sonstige | – | ±0 | 0 Sitze | ±0 |
Die Wahlbeteiligung lag bei 62,8 % (+2,9 %).
Das Wappen der früheren, nur den Ort selbst umfassenden, Gemeinde Moos zeigt in Silber ein rotes Kreuz, belegt mit einem goldenen Herzschild, darin in einem blauen Wellenschrägbalken ein nach oben schwimmender silberner Fisch. Das Wappen der Gemeinde Moos nach der Gemeindereform 1974 zeigt in Silber ein rotes Kreuz, belegt mit einem blauen Herzschild, darin ein nach rechts oben schwimmender silberner Fisch.
Die Gemeinde Moos unterhält seit 1995 partnerschaftliche Beziehungen zu Le Bourget-du-Lac am Lac du Bourget in Frankreich. Freundschaftliche Beziehungen des Musikvereins Bankholzen zur Gemeinde Ovaro in der italienischen Provinz Udine hatten zuvor, aufgrund der strukturellen Unterschiede und der Entfernung, nicht zur Aufnahme von Partnerschaftsbeziehungen geführt.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Gemeinde ist der Gemüsebau, der insbesondere den ufernahen Gemeindeteil prägt. Die meisten weiteren Industrie- und Handwerksbetriebe sind im Gewerbegebiet Mooserstall im Ortsteil Moos angesiedelt.
In der Gemeinde gibt es eine Regelschule in Form der Grundschule in Weiler, sowie die Hannah-Arendt-Schule in Iznang, eine private, staatlich anerkannte Schule mit Angeboten entsprechend der Grund-, Haupt- und Lernbehindertenschule. Außerdem gibt es den katholischen Kindergarten St. Blasius und den Kindergarten Villa Pfiffikus unter gemeindlicher Trägerschaft.