Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Landkreis: | Tirschenreuth |
Verwaltungsgemeinschaft: | Mitterteich |
Höhe: | 519 m ü. NHN |
Fläche: | 39,35 km² |
Einwohner: | 6634 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 169 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 95666 |
Vorwahl: | 09633 |
Kfz-Kennzeichen: | TIR, KEM |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 77 141 |
Stadtgliederung: | 11 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kirchplatz 12 95666 Mitterteich |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Roland Grillmeier (CSU) |
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Mitterteich (bairisch: Miderdeich) ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterteich, zu der auch die beiden benachbarten Gemeinden Leonberg und Pechbrunn gehören.
Mitterteich ist eine Glas- und Porzellanstadt im Oberpfälzer Stiftland.
Die politische Gemeinde Mitterteich hat elf amtlich benannte Ortsteile[2]:
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Mitterteich wurde erstmals 1185 mit dem Namen „Dich“ in einer päpstlichen Schutzbulle erwähnt. Das Dorf gelangte 1277 in den Besitz des Klosters Waldsassen. 1501 erhielt Mitterteich als Neugründung des Klosters an der Straße von Nürnberg nach Eger (Cheb) Marktrechte. Diese wurden am 12. August 1516 um die Rechte, Bier auszuschenken und Wochenmärkte abzuhalten, erweitert. Gleichzeitig verlieh Abt Andreas Metzel das (mit Unterbrechung) bis heute verwendete Wappen. Zudem bekamen die Mitterteicher das Recht, die niedere Gerichtsbarkeit auszuüben. Im Jahre 1565 wurde in Mitterteich eine lutherische Pfarrei eingerichtet. Durch neue Marktfreiheiten ab 1568 wuchs die wirtschaftliche Bedeutung des Marktes weiter. Es durften Viehmärkte abgehalten und Salzhandel betrieben werden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Marktgemeinde fast völlig zerstört. Eine katholische Pfarrei wurde 1665 gegründet. Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinien Mitterteich – Eger und Schwandorf – Mitterteich in den Jahren 1864 und 1865 brach auch in Mitterteich das Industriezeitalter an. 1882 siedelte sich eine Glashütte an, die mit der Produktion von Spiegel- und Tafelglas begann. 1886 gründete Ludwig Lindner die erste Porzellanfabrik (später Porzellanfabrik Mitterteich AG), der 1899 die Porzellanfabrik Julius Rother folgte. Seit 1932 ist Mitterteich eine Stadt. Im Jahr 1951 wurde eine Knabenschule gebaut, 1955 erfolgte im benachbarten Kloster Fockenfeld die Gründung eines privaten Gymnasium für Jungen, 1964 folgte der Neubau der Grundschule und 1973 der einer Hauptschule. 1977 wurde das Zwischenlager Mitterteich errichtet, in dem unter anderem kontaminierte Stahlteile aus dem Kernkraftwerk Gundremmingen bei Günzburg an der Donau zwischengelagert werden. 1988 wurde mit einer umfassenden Stadtsanierung zur Verschönerung des Stadtbildes begonnen.
In Mitterteich gibt es eine katholische und eine evangelisch-lutherische Pfarrei. Die katholische Pfarrkirche St. Jakob wurde 1890 errichtet, die evangelische Kirche im Jahre 1897, beide im neoromanischen Stil. Weiterhin besteht ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas. Die Mehrheit der Mitterteicher gehört der römisch-katholischen Konfession an.
Am 1. April 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Großensterz mit den Ortsteilen Kleinsterz und Hammermühle eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam ein Teil der aufgelösten Gemeinde Pleußen mit den Ortsteilen Steinmühle und Gulg hinzu.[3] Gebietsteile der Gemeinde Pechbrunn (Großbüchlberg, Kleinbüchlberg, Oberteich und Pechofen) folgten am 1. Mai 1978.[4]
Nach der Kommunalwahl am 16. März 2014 sind im Stadtrat drei Fraktionen vertreten:
CSU | SPD | Freie Wähler | Gesamt |
11 Sitze | 5 Sitze | 4 Sitze | 20 Sitze |
Erster Bürgermeister ist Roland Grillmeier (CSU). Er gehört kraft seines Amtes ebenfalls dem Gemeinderat an.
Blasonierung: „Über blauem Wellenbalken in Schwarz ein silberner Pfahl, darin ein linksgewendeter schwarzer Abtstab; unten in Silber nebeneinander drei grüne Blumen.“
Das Wappen ist seit 1615 bekannt und wurde 1967 erneuert.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Mitterteich
Vom 26. Februar bis 1. März 1959 fand unter der Leitung des örtlichen Billardclubs im „Gasthof zum Bären“ die 26. Deutsche Dreiband-Meisterschaft statt. Sieger wurde zum 15. Mal der Duisburger August Tiedtke.[5]
In Mitterteich ist der Brauch des Oierhiartns besonders lebendig geblieben.
Mitterteich liegt an der A 93, der B 15 und der B 299. Die Bahnstrecke Wiesau–Cheb ist stillgelegt. Die nächsten Bahnstationen sind Wiesau (Bahnstrecke Regensburg–Oberkotzau) und Marktredwitz (Bahnstrecke Nürnberg–Cheb).