Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Saarland |
Landkreis: | Merzig-Wadern |
Höhe: | 175 m ü. NHN |
Fläche: | 78,08 km² |
Einwohner: | 12.251 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 157 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 66693 |
Vorwahlen: | 06864, 06865 (Weiten, Orscholz), 06868 (Nohn, Tünsdorf) |
Kfz-Kennzeichen: | MZG |
Gemeindeschlüssel: | 10 0 42 114 |
Gemeindegliederung: | 10 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Freiherr-vom-Stein-Str. 64 66693 Mettlach |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Bernhard Schneider, geschäftsführend (CDU) |
} |
Mettlach (moselfränkisch Mettlich[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Merzig-Wadern (Saarland) mit 10 Ortsteilen. Zum Ursprung des Namens gibt es verschiedene Erklärungen. Nach vorherrschender Meinung geht er auf das romano-keltische *Metallacum zurück, das wiederum vom römischen Personennamen Metilius abgeleitet ist.[3] Teilweise wird hierin eine gelehrte Umdeutung des lateinischen Medius Lacus (wörtlich: Zwischen-See) gesehen, was früher die gängige Deutung war.[4]
Mettlach liegt an der Saarschleife und erstreckt sich nach Westen bis zum Saargau. Im Norden reicht die Gemeinde bis an die rheinland-pfälzische Grenze. Die Kreisstadt Merzig liegt nur 8 km entfernt, bis zur Landeshauptstadt Saarbrücken sind es 50 km. Die Stadt Luxemburg ist 40 km entfernt, ebenso wie Trier. Nach Metz sind es 70 km.
Fast die Hälfte der Gemeindefläche (49,8 %) ist von Wald bedeckt, 41,2 % der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, nur 9 % ist Siedlungsfläche. Der niedrigste Punkt liegt in Saarhölzbach bei 154 m ü. NN , der höchstgelegene Punkt ist der Judenkopf in Saarhölzbach bei rund 500 m ü. NN . Die höchste Erhebung, die ganz auf dem Gemeindegebiet liegt, ist Weiten, Langensteinchen mit 451 m ü. NN .
Die Ortsteile und deren Einwohner (Stand 31. Dezember 2015):[5]
Ortschaft | Einwohner | Fläche |
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Bethingen | 250 | 1,77 km² |
Dreisbach | 159 | 1,52 km² |
Faha | 339 | 8,06 km² |
Mettlach | 3.192 | 9,54 km² |
Nohn | 689 | 5,99 km² |
Orscholz | 3.664 | 10,74 km² |
Saarhölzbach | 1.623 | 13,12 km² |
Tünsdorf | 894 | 5,37 km² |
Wehingen | 477 | 5,05 km² |
Weiten | 1.163 | 16,94 km² |
Insgesamt | 12.450 | 78,08 km² |
Um 676 gründete der fränkische Herzog Lutwinus, der spätere Bischof von Trier, eine Abtei an der Stelle des heutigen Ortsteils Mettlach. Um 990 baute Abt Lioffin eine Marienkirche als Grabkirche des Gründers. Diese Kirche in Form eines Oktogons (nach dem Vorbild des Aachener Doms) ist heute als der Alte Turm bekannt und stellt das älteste Bauwerk des Saarlandes dar.
siehe auch Burg Saarstein
Die heutigen Abteigebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert und wurden 1801 von Jean-François Boch im Zuge der Säkularisation übernommen. Sie beherbergen bis heute den Hauptsitz der Firma Villeroy & Boch. Am 13. August 1921 wurden die Gebäude durch einen Großbrand schwer beschädigt (siehe auch Abbildungen in der Galerie unten).[6]
Die erste Brücke, die Mettlach mit Keuchingen verband, wurde im Dezember 1886 fertiggestellt. Sie wurde von Villeroy & Boch finanziert und war zunächst mautpflichtig. Als die Brücke in den 1930er Jahren dem erhöhten Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war, wurde sie durch einen Neubau ersetzt. Diese am 15. November 1936 eingeweihte Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Erst am 24. Dezember 1951 konnte die neue Hängebrücke durch Ministerpräsident Johannes Hoffmann dem Verkehr übergeben werden.[7]
Am 1. Oktober 1936 erfolgte die Wiedervereinigung der seit dem 1. Juli 1778 getrennten Orte Mettlach und Keuchingen.[6] Am 1. Januar 1974 wurde im Zuge der saarländischen Verwaltungs- und Gebietsreform aus den bis dahin selbständigen zehn Gemeinden Bethingen, Dreisbach, Faha, Mettlach, Nohn, Orscholz, Saarhölzbach, Tünsdorf, Wehingen und Weiten die neue Gemeinde Mettlach gebildet.[8]
Durch die Neubelebung der Lutwinuswallfahrt (alljährlich in der Woche vor Pfingsten) ist Mettlach seit 2003 wieder Wallfahrtsort.
Seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
Parteien | 2014 | |
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Anteil | Sitze | |
CDU | 42,9 % | 15 |
SPD | 36,5 % | 12 |
FDP | 3,7 % | 1 |
AUF | 3,6 % | 1 |
Linke | 4,8 % | 1 |
FBM | 8,6 % | 3 |
Nach dem Rücktritt von Carsten Wiemann am 3. Februar 2016[9] hat der Erste Beigeordnete Bernhard Schneider (CDU) vorübergehend die Amtsgeschäfte übernommen.
Das Wappen wurde am 9. Februar 1976 durch das Innenministerium genehmigt.
Blasonierung: „In Blau drei (2:1) silberne Rosen mit rotem Samen und roten Kelchblättern.“
Der Ortsteil Mettlach hat 3108 Einwohner (Stand: Dezember 2012) und eine Fläche von 9,54 km². Er liegt zwischen 159 und 388 m über NN. Mettlach liegt am Ausgang der Saarschleife auf beiden Seiten der Saar.
Seit den 1980er Jahren gewinnt der Fremdenverkehr in Mettlach an Bedeutung; die Beherbergungskapazität der Gemeinde liegt bei 1400 Betten.
Mettlach liegt an der Saarstrecke Saarbrücken–Trier. An den Bahnhöfen Mettlach und Saarhölzbach hält stündlich die Regionalbahn Homburg–Saarbrücken–Trier der DB Regio AG.
Seit Dezember 2014 hält im Stundentakt auch der „SÜWEX“ genannte RE 1 im Bahnhof.[10]
Mettlach ist mit der Saar an das europäische Wasserstraßennetz angebunden. Am westlichen Stadtrand befindet sich eine moderne Großschleuse unter anderem für Frachtschiffe, die in erster Linie die saarländischen Stahlstandorte mit Kohle beliefern.
Mettlach ist der Hauptsitz der Keramikfirma Villeroy & Boch sowie der deutsche Sitz der Firma Lands’ End, die in Mettlach ein Ladengeschäft (Outlet Store) betreibt.
Mettlach liegt an den Wanderwegen Saarland-Rundwanderweg und Saar-Hunsrück-Steig. Auch eine Teilstrecke des Hunsrück-Höhensteigs (Orscholz-Mettlach-Saarhölzbach) führt durch Mettlach.
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Mettlach
Am 5. Dezember 2006 fand in Mettlach ein Treffen des Weimarer Dreiecks statt.