Marchtrenk | |
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Basisdaten | |
Staat: | Österreich |
Bundesland: | Oberösterreich |
Politischer Bezirk: | Wels-Land |
Kfz-Kennzeichen: | WL |
Fläche: | 23,13 km² |
: | |
Höhe: | 304 m ü. A. |
Einwohner: | 12.954 (1. Jän. 2016) |
Postleitzahl: | 4614 |
Vorwahl: | 07243 |
Gemeindekennziffer: | 4 18 12 |
NUTS-Region | AT312 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Linzer Straße 21 4614 Marchtrenk |
Website: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Paul Mahr (SPÖ) |
Gemeinderat: (2015) (37 Mitglieder) |
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Lage der Stadt Marchtrenk im Bezirk Wels-Land | |
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Marchtrenk ist eine Stadt in Oberösterreich im Bezirk Wels-Land im Hausruckviertel mit 12.954 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2016 ). Das zuständige Bezirksgericht ist Wels.
Marchtrenk liegt auf 304 m Höhe an der Grenze zum Traunviertel. Das Gemeindegebiet grenzt an die Traun. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,4 km und von West nach Ost 5,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 23,13 km². 10,4 % der Fläche sind bewaldet, 63,6 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011):[1]
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Marchtrenk.
Oftering (Bez. Linz-Land) |
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Wels (Stadt) | Hörsching (Bez. Linz-Land) | |
Schleißheim | Weißkirchen an der Traun |
Offizielle Beschreibung des 1972 verliehenen Gemeindewappens: Schräglinks erniedrigt geteilt; oben in Rot ein goldener, wachsender Wolf, unten in Silber zwei blaue Schräglinksbalken. Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb.
Als Gemeindewappen wurde das Wappen der 1589 in den Reichsadelsstand erhobenen, des evangelischen Glaubens wegen nach Deutschland exilierten und 1743 ausgestorbenen Marchtrenker übernommen.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Marchtrenk wurde im Jahre 1205 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1490 wird das Gebiet dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Bauernkriege errangen die Bauern am 10. Oktober 1626 in der Nähe der Ortschaft Leithen ihren letzten Sieg. Ende des 17. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zeitweise zur Herrschaft Steyregg. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1915 befand sich hier ein k.u.k. Kriegsgefangenenlager. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Am 4. Februar 1985 wurde die Gemeinde Marchtrenk vom damaligen Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck zur Marktgemeinde erhoben; die Markterhebungsfeier fand schließlich am 22. Juni 1985 statt. Per 1. Jänner 2000 wurde die damalige Marktgemeinde vom Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) in den Stand der Stadtgemeinde erhoben.
Eines der ältesten Bauwerke in Marchtrenk ist die alte katholische Kirche. Sie stammt aus der Zeit um 1487, wurde allerdings im Laufe der Zeit immer wieder durch Blitzschläge und andere Katastrophen beschädigt. Anfang der 1970er wurde aus Platzgründen in direkter Nachbarschaft ein neues Pfarrzentrum gebaut.[2] Durch den Zuzug von Deutschen aus Donauschwaben und Siebenbürgen wuchs die Zahl der Protestanten in Marchtrenk nach dem Zweiten Weltkrieg stark an. Infolgedessen erfolgte 1968 der Bau einer evangelischen Kirche in Marchtrenk.[3]
Seit 2002 ermittelt die Statistik Austria aus den Quartalsdaten über aufrechte Hauptwohnsitzmeldungen des Zentralen Melderegisters (ZMR) die Einwohnerzahl. Im Mai 2008 konnte der 12.000 Einwohner (Zuzug) begrüßt werden. Marchtrenk ist damit die mit Abstand größte Gemeinde im Bezirk Wels-Land und liegt auf der Liste der größten Städte in Österreich auf Platz 51 (Stand 2012).
Marchtrenk verfügt über vier Kindergärten, zwei Volksschulen, zwei Neue Mittelschulen und eine Polytechnische Schule.
In Marchtrenk gibt es 507 Betriebe mit insgesamt 4862 Beschäftigten (Stand Mai 2001). Davon gibt es einen Betrieb mit über 200 unselbstständig Beschäftigten sowie fünf Betriebe mit je 100-199 Beschäftigten.[6]
Von den 5303 in Marchtrenk wohnenden Erwerbstätigen sind 3487 Auspendler (Stand Mai 2001). Häufigste Ziele sind Wels (Stadt) mit 1434, Linz (Stadt) mit 758 sowie Linz-Land mit 632 Personen. Umgekehrt gibt es 3.036 Einpendler. Davon kommen 767 Einpendler aus Wels (Stadt), 590 aus Wels-Land und 519 aus Linz-Land.[7]
In Marchtrenk gibt es ein Freibad, ein Beachvolleyball-Feld, Tennis-Plätze, zwei große Fußballplätze und mehrere kleinere Fußballplätze, eine Eishalle und einen Wanderweg entlang der Traun.
In Marchtrenk gibt es zwei Fußballvereine:
Ein historisches Kuriosum der Gemeinde ist die bemalte und mit Sprüchen versehene „Marchtrenker Wiege“, die sich heute im Schlossmuseum Linz befindet. Sie wird auch als „Wiege der Alten“ bezeichnet. Der Marchtrenker Richter Johann Kötzinger ließ sie im Jahr 1702 anfertigen, um damit zänkische Eheleute zu bestrafen. Diese wurden wie Wickelkinder gefascht, in die Wiege gelegt und zur Erlustigung der Ortsbewohner öffentlich gewiegt. Später wurde über die „Marchtrenker Wiege“ auch ein Schwank verfasst.[8]
Weitere Infos über die Gemeinde Marchtrenk auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.