Lanuvio | |
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Staat: | Italien |
Region: | Latium |
Metropolitanstadt: | Rom (RM) |
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Höhe: | 324 m s.l.m. |
Fläche: | 43 km² |
Einwohner: | 13.632 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 317 Einw./km² |
Postleitzahl: | 00075 |
Vorwahl: | 06 |
ISTAT-Nummer: | 058050 |
Volksbezeichnung: | Lanuvini oder Civitani |
Schutzpatron: | San Flippo e Giacomo |
Website: | Lanuvio |
Lanuvio (in der Antike Lanuvium, bis 1914 Civita Lavinia) ist eine italienische Gemeinde in der Metropolitanstadt Rom in der Region Latium mit 13.632 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2015 ).
In der Antike hieß der Ort Lanuvium. Aber auch die Form Lanivium erschien vor allem in der Kaiserzeit in Inschriften. Die Herkunft des Namens ist unbekannt. 1358 wird der Ort erstmals seit der Antike mit dem Namen Civita Lanuvina wieder erwähnt. Später wurde Civita Lavinia der offizielle Name, bis der Ort 1914 wieder in Lanuvio umbenannt wurde.
Lanuvio liegt 34 km südöstlich von Rom und 37 km nordwestlich von Latina. Der historische Ortskern von Lanuvio liegt auf einem Hügel der Colli Lanuvini, den südlichen Ausläufern der Albaner Berge, mit einem beherrschenden Blick über die Ebene bis hin zum Meer. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 64 m s.l.m. bis 326 m s.l.m. und reicht bis in die Pontinische Ebene. Lanuvio gehört zu den Gemeinden der Castelli Romani.
Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 2 (mittel gefährdet).[2]
Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Ariccia, Genzano di Roma, Velletri, Genzano di Roma und Aprilia (LT).
Lanuvium soll der Legende nach von Diomedes nach dessen Rückkehr vom Trojanischen Krieg gegründet worden sein.[3] Wahrscheinlicher erscheint aber eine Gründung als Kolonie des nahen Alba Longa[4]
Das antike Lanuvium war ein Mitglied der Latinischen Liga und blieb bis zur Eroberung durch Rom 338 v. Chr. unabhängig. Anfangs erhielt Lanuvium nicht das römische Bürgerrecht, später dann doch; noch in kaiserlicher Zeit trugen der oberste Magistrat und der Gemeinderat die Titel Diktator beziehungsweise Senat.
Lanuvium war berühmt für seinen reichen und stark verehrten Tempel der Juno Sospita, von dem sich Octavian 31 v. Chr. Geld lieh, und für seine Besitzungen, die sich bis an die Küste erstreckten. Der Kult der Juno geht auf den archaischen Kult einer Ziegengöttin zurück. Lanuvium besaß viele weitere Tempel, die Antoninus Pius, der ebenso wie Commodus in der Nähe geboren wurde, restaurieren ließ.[5]
Reste des alten Theaters und der Stadtmauern existieren noch in der modernen Stadt; oberhalb der Mauern gibt es ein Gebiet, das von einer Portikus in opus reticulatum umgeben ist, an deren Nordseite sich ein rechteckiges Gebäude in opus quadratum anschließt, das vielleicht mit dem Juno-Tempel verbunden war. Hier wurde bei Ausgrabungen, die Lord Savile vornehmen ließ, archaische dekorative Terrakotta entdeckt. Die Akropolis der ursprünglichen Stadt lag vermutlich auf dem höchsten Punkt nördlich des Tempels. Die Nachbarschaft, die jetzt aus Weingärten besteht, enthält Reste vieler römischer Villen, von denen eine traditionell Antoninus Pius zugerechnet wird.
Mit der Schließung des Tempel der Juno Sospita, der gut ein Jahrtausend das pulsierende Herz Lanuviums war, per Edikt des Kaisers Theodosius I. 391, begann der Verfall der Stadt. Im Mittelalter wurde an dem Ort ein Benediktinerkloster gegründet. Civita Lanuvina, wie der Ort nun hieß wurde 1410 von Gegenpapst Johannes XXIII. (Gegenpapst) den Colonna übergeben. 1564 kaufte Giuliano Sforza Cesarini den Ort für 105.000 Scudi den Colonna ab. 1870 kam Lanuvio als Teil des Kirchenstaates zum Königreich Italien.[6]
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Lanuvio am 17. Februar 1944 beim Vormarsch der Alliierten starke Zerstörungen.
Jahr | 1881 | 1901 | 1921 | 1936 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 | 2011 |
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Einwohner | 926 | 1.481 | 2.204 | 2.636 | 3.846 | 5.228 | 8.177 | 9.994 | 13.006 |
Quelle: ISTAT
Luigi Galieti (Bürgerliste) wurde im Mai 2012 zum Bürgermeister gewählt. Er gewann die Wahl mit 48,81 % der Stimmen gegen seinen Vorgänger Umberto Leoni vom Mitte-links-Bündnis L’Unione, gegen den er noch 2007 knapp unterlegen war. Seine Bürgerliste Galieti Sindaco stellt auch 7 der 10 Gemeinderäte.[7]
Bürgermeister von Lanuvio:
Das Wappen stellt die antike Göttin Juno Sospita Mater Regina dar, der im antiken Lanuvium ein Tempel geweiht war.[8]
Die Einwohner von Lanuvio gehören mehrheitlich der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft an. Die Gemeinde gehört zum Bistum Albano und hat drei Pfarrgemeinden.[9] Die östlichen Ortsteilteile Pietrara und Presciano gehören zur Diözese Velletri-Segni.
In Lanuvio werden die DOC Weine Colli Lanuvini und Colli Lanuvini superiore produziert.[13]