Der Landkreis Pyritz war ein preußischer Landkreis in Pommern, der von 1818 bis 1945 bestand.
Der Landkreis Pyritz umfasste am 1. Januar 1945:
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Januar 1818 der Kreis Pyritz im Regierungsbezirk Stettin in der Provinz Pommern. Dieser umfasste überwiegend ländliche Gebiete um die Stadt Pyritz. Das Landratsamt war in Pyritz.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Pyritz entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Pyritz entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und nach Kriegsende wie ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt.
In Polen existiert in anderen Grenzen der Powiat Pyrzycki (Landkreis Pyritz) als Teil der Woiwodschaft Westpommern.
Im Jahr 1932 gab es im Kreis Pyritz insgesamt 26 Amtsbezirke:
Im Jahr 1932 gab es im Kreis Pyritz eine Stadt und 88 Landgemeinden:
Im Jahr 1925 wurden im Kreis Pyritz 44.343 Einwohner gezählt, von denen 44.343 Evangelische, 4.036 Katholiken, 351 Angehörige von Freikirchen und 98 Juden waren.[1] Im Jahr 1933 wurden 47.740 Einwohner gezählt.[2]
Die Landkreis Pyritz gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Pyritz, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden führten jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Den Kreis Pyritz durchzog ab 1847 im Nordosten die Stargard-Posener Eisenbahn >116.c<. Erst 35 Jahre später folgte 1882 die Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft zunächst mit ihrer Stammstrecke, an der auch die Kreisstadt lag >116.a<. Nachdem im Südosten des Kreises 1898 die Strecke Arnswalde - Glasow in Betrieb genommen worden war >116.a²<, folgte 1899 die Zweigbahn Pyritz - Jädickendorf >116.e<.
Die Pyritzer Bahnen, die von Anfang an in der Hand des Landes und des Kreises waren, eröffneten 1898 von der Kreisstadt aus Linien nach Plönzig im Südosten des Kreises >113.h< und in den Nachbarkreis Greifenhagen >113.h²<.
In Alt Libbehne zweigte seit 1902 von der Bahnlinie Arnswalde - Glasow die Kleinbahn Friedeberg-Alt Libbehne GmbH ab >115.k<.
(Die Zahlen in >< beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939).