Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberfranken |
Verwaltungssitz: | Kronach |
Fläche: | 651,5 km² |
Einwohner: | 67.916 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | KC, SAN |
Kreisschlüssel: | 09 4 76 |
NUTS: | DE24A |
Kreisgliederung: | 18 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Güterstraße 18 96317 Kronach |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Oswald Marr (SPD) |
} |
Der Landkreis Kronach ist der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirks Oberfranken in Bayern.
Das Kreisgebiet hat hauptsächlich Anteil am Frankenwald, der mit Höhen bis zu 700 m den Norden, Osten und Südosten des Kreisgebiets bedeckt. Tettau, Steinbach am Wald und Ludwigsstadt liegen am Rennsteig. Im Südwesten liegt das Obermainische Hügelland mit Höhen zwischen 200 und 500 m unter anderem mit der Kreisstadt Kronach. Sie wird von der Rodach, auch Zahme Rodach genannt, sowie deren Quellfluss Wilde Rodach durchflossen. Die Rodach entspringt im Nordosten des Kreises, fließt dann in südwestlicher Richtung und mündet außerhalb des Kreises in den Main. In Kronach nimmt sie die von Norden kommende Haßlach auf.
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an die Landkreise Sonneberg, Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla-Kreis (alle in Thüringen) sowie an die Landkreise Hof, Kulmbach, Lichtenfels und Coburg.
Das Gebiet des heutigen Landkreises Kronach gehörte vor 1800 überwiegend zum Hochstift Bamberg. 1802 kam es zu Bayern. 1804 wurden die Landgerichte Kronach, Lauenstein und Teuschnitz gebildet, die zum Mainkreis, ab 1817 zum Obermainkreis, ab 1838 zu Oberfranken gehörten. 1837 wurde der Sitz der Landgerichte Lauenstein nach Ludwigsstadt und Teuschnitz nach Nordhalben verlegt.
Im Jahr 1862 wurden beide Landgerichte zum Bezirksamt Teuschnitz vereinigt. Gleichzeitig entstand aus dem Landgericht Kronach das Bezirksamt Kronach.[2]
Am 1. Januar 1880 wurde das Bezirksamt Teuschnitz aufgelöst und seine Gemeinden dem Bezirksamt Kronach angegliedert. Zudem erhielt dieses Gemeinden des Bezirksamtes Stadtsteinach.
Bereits 1888 wurde das Bezirksamt Teuschnitz wegen der schlechten Verkehrsverbindung nach Kronach erneut eingerichtet. Am 1. Juni 1931 wurde es endgültig aufgelöst. Seine Gemeinden kamen mit zwei Ausnahmen zum Bezirksamt Kronach.
Am 1. Januar 1927 wurde das Bezirksamt Kronach um Gemeinden des Bezirksamtes Lichtenfels vergrößert.
Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Kronach.
In der Zeit der deutschen Teilung war das Kreisgebiet nach Norden, Westen und Osten durch die Grenzanlagen der Deutschen Demokratischen Republik abgeschlossen. Orte wie Welitsch, Nordhalben oder Burggrub lagen dicht an der Grenze; die Grenzanlagen sind teilweise noch erkennbar (insbesondere in Welitsch bei Pressig).
Bei der Gebietsreform wurde der Landkreis Kronach am 1. Juli 1972 bis auf kleinere Grenzbereinigungen nicht verändert. Die Gemeinde Dürrenwaid wurde nach Geroldsgrün im Nachbarlandkreis Hof eingemeindet. Die Marktgemeinde Seibelsdorf aus dem aufgelösten Landkreis Stadtsteinach schloss sich mit vier anderen Gemeinden zum Markt Marktrodach zusammen.
Im März 1976 wurde ein Gebäude, das letzte bewohnte, des Ortsteils Kleinlichtenhain, der zur Gemeinde Lichtenhain bei Gräfenthal im Kreis Neuhaus am Rennweg, Bezirk Suhl, Deutsche Demokratische Republik, gehörte, in die Gemeinde Kleintettau des Landkreises Kronach eingegliedert.
Am 1. Juli 1976 trat der Landkreis Kulmbach die Gemeinde Gössersdorf, die nach Weißenbrunn eingemeindet wurde, an den Landkreis Kronach ab.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung des Landkreises Kronach stark an (siehe Graphik). Während 1939 lediglich 62.500 Einwohner gezählt wurden, waren es 1950 etwa 82.000. Seit den 1970er Jahren geht die Einwohnerzahl wieder zurück. Aktuell (Stand 31. Dezember 2012) leben 69.000 Menschen im Landkreis.
Rund 56 % der Bevölkerung gehören der katholischen und 38 % der evangelischen Konfession an. Die Gemeinden Wallenfels, Pressig und Steinbach am Wald sind fast ausschließlich katholisch, Küps und Mitwitz hingegen evangelisch geprägt. Der Ausländeranteil ist mit 4 % verhältnismäßig niedrig.
Zwischen 1988 und 2008 verlor der Landkreis Kronach über 3000 bzw. 4 % seiner Einwohner.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2008 | 2012 | ||
Einwohner | 40.458 | 49.409 | 62.511 | 82.002 | 79.501 | 80.716 | 75.353 | 76.961 | 75.591 | 73.678 | 71.609 | 69.095 |
Landrat ist seit 1998 Oswald Marr (SPD), der sich bei der Landratswahl 2010 mit 66,17 % der Stimmen gegen Jens Korn (CSU) durchsetzte. Sein Vorgänger war seit 1989 der spätere Landesminister Werner Schnappauf (CSU).
Der Kreistag besteht in der Wahlperiode 2014‒2020 (ab 1. Mai 2014) aus 50 Kreisräten (zzgl. Landrat):[4]
Der Kreistag 2008‒2014 bestand aus 60 Mitgliedern (zzgl. Landrat):
Der Kreistag 2002‒2008 bestand aus 60 Mitgliedern (zzgl. Landrat):
Der Landkreis Kronach erhielt am 11. April 1957 die Genehmigung des Bayerischen Staatsministerium des Innern, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen. Die Fortführung des Wappens genehmigte die Regierung von Oberfranken am 5. Juni 1973.[5] Des Weiteren hat der Kreistag des Landkreises Kronach in seiner Sitzung am 24. Juli 1978[6] beschlossen, die nachfolgend beschriebene Flagge zu führen. Die Genehmigung der Regierung von Oberfranken dazu erfolgte am 7. November 1978.[7]
Der Landkreis Kronach hat sich im Zuge der Kreisgebietsreform von 1972 nur unwesentlich verändert. Der Kreistag hat deshalb beschlossen, das Wappen des Alt-Landkreises Kronach von 1957 unverändert anzunehmen. In der vorderen Schildhälfte steht der Bamberger Löwe. Das Land um Kronach kam 1122 durch Schenkung an das Bistum Bamberg, bei dem es bis zum Ende des Alten Reichs 1803 blieb. In der hinteren Schildhälfte steht der Löwe der Grafen von Orlamünde, die bis zu ihrem Aussterben im 15. Jahrhundert vor allem im nördlichen Kreisgebiet um Lauenstein als Herrschaftsinhaber belegt sind. Das Wasserrad stellt den Wasser- und Holzreichtum des Kreisgebiets dar. Die Farben der Spitze sind dem Wappen des einstigen Klosters Langheim entnommen, das bis 1388 das „Eigen Teuschnitz“ besaß.[5]
Auch wenn der Text hier wiederholt das Wort „Fahne“ benutzt, handelt es sich definitionsgemäß um eine Flagge.
Der Hauptort des Landkreises Kronach im Frankenwald erhielt 1861 durch die im Maintal von der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn abzweigende Hochstadt-Stockheimer Eisenbahn den ersten Anschluss an das Schienennetz. Die 1863 bis Stockheim verlängerte Bahn wurde 1885 durch die Bayerische Staatsbahn über die Grenze Thüringens weitergeführt. In Ludwigsstadt ging zur gleichen Zeit eine Stichbahn zu den Schieferbrüchen von Lehesten ab.
Erst nach der Jahrhundertwende entstanden noch Zweigbahnen:
Im Steinachtal erhielten einige Gemeinden Anschluss an die erst 1920 durch die Deutsche Reichsbahn vollendete Nebenbahn Ebersdorf – Neustadt bei Coburg.
Auf sämtlichen Nebenbahnen (62 km) ist der Personenverkehr nach und nach in den Jahren 1945, 1952/1954 und 1972–1976 stillgelegt worden:
Damit verblieb nur der kleinere Teil des ursprünglichen Netzes von 107 Kilometer Länge erhalten.
(Einwohner am 31. Dezember 2015 [8])
Gemeindefreie Gebiete (12,71 km²)
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Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Kronach 96 Gemeinden (siehe Liste unten).[9] (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben):
frühere Gemeinde | heutige Gemeinde | heutiger Landkreis |
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Au | Küps | Landkreis Kronach |
Beikheim | Schneckenlohe | Landkreis Kronach |
Birnbaum | Steinwiesen | Landkreis Kronach |
Brauersdorf | Pressig | Landkreis Kronach |
Buchbach | Steinbach am Wald | Landkreis Kronach |
Burggrub | Stockheim | Landkreis Kronach |
Burgstall | Mitwitz | Landkreis Kronach |
Dörfles | Kronach | Landkreis Kronach |
Dürrenwaid | Geroldsgrün | Landkreis Hof |
Ebersdorf | Ludwigsstadt | Landkreis Kronach |
Effelter | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Eibenberg | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Eichenbühl | Weißenbrunn | Landkreis Kronach |
Eila | Pressig | Landkreis Kronach |
Fischbach | Kronach | Landkreis Kronach |
Förtschendorf | Pressig | Landkreis Kronach |
Friedersdorf | Pressig | Landkreis Kronach |
Friesen | Kronach | Landkreis Kronach |
Gehülz | Kronach | Landkreis Kronach |
Geuser | Wallenfels | Landkreis Kronach |
Gifting | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Glosberg | Kronach | Landkreis Kronach |
Grössau | Pressig | Landkreis Kronach |
Großvichtach | Marktrodach | Landkreis Kronach |
Gundelsdorf | Kronach | Landkreis Kronach |
Haig | Stockheim | Landkreis Kronach |
Hain | Küps | Landkreis Kronach |
Haßlach | Teuschnitz | Landkreis Kronach |
Haßlach bei Kronach | Stockheim | Landkreis Kronach |
Heinersberg | Nordhalben | Landkreis Kronach |
Hesselbach | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Hirschfeld | Steinbach am Wald | Landkreis Kronach |
Höfles | Kronach | Landkreis Kronach |
Hummendorf | Weißenbrunn | Landkreis Kronach |
Johannisthal | Küps | Landkreis Kronach |
Kaltenbrunn | Mitwitz | Landkreis Kronach |
Kehlbach | Steinbach am Wald | Landkreis Kronach |
Kleintettau | Tettau | Landkreis Kronach |
Knellendorf | Kronach | Landkreis Kronach |
Kronach | Kronach | Landkreis Kronach |
Küps | Küps | Landkreis Kronach |
Lahm | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Langenau | Geroldsgrün | Landkreis Hof |
Lauenhain | Ludwigsstadt | Landkreis Kronach |
Lauenstein | Ludwigsstadt | Landkreis Kronach |
Ludwigsstadt | Ludwigsstadt | Landkreis Kronach |
Marienroth | Pressig | Landkreis Kronach |
Mitwitz | Mitwitz | Landkreis Kronach |
Neuengrün | Wallenfels | Landkreis Kronach |
Neufang | Steinwiesen | Landkreis Kronach |
Neukenroth | Stockheim | Landkreis Kronach |
Neundorf | Mitwitz | Landkreis Kronach |
Neuses | Kronach | Landkreis Kronach |
Nordhalben | Nordhalben | Landkreis Kronach |
Nurn | Steinwiesen | Landkreis Kronach |
Oberlangenstadt | Küps | Landkreis Kronach |
Oberrodach | Marktrodach | Landkreis Kronach |
Posseck in Bayern | Pressig | Landkreis Kronach |
Pressig | Pressig | Landkreis Kronach |
Rappoltengrün | Teuschnitz | Landkreis Kronach |
Reichenbach | Reichenbach | Landkreis Kronach |
Reitsch | Stockheim | Landkreis Kronach |
Reuth | Weißenbrunn | Landkreis Kronach |
Roßlach | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Rothenkirchen | Pressig | Landkreis Kronach |
Schmölz | Küps | Landkreis Kronach |
Schnaid | Wallenfels | Landkreis Kronach |
Schneckenlohe | Schneckenlohe | Landkreis Kronach |
Schwärzdorf | Mitwitz | Landkreis Kronach |
Seelach | Kronach | Landkreis Kronach |
Steinbach an der Haide | Ludwigsstadt | Landkreis Kronach |
Steinbach am Wald | Steinbach am Wald | Landkreis Kronach |
Steinberg | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Steinwiesen | Steinwiesen | Landkreis Kronach |
Stockheim | Stockheim | Landkreis Kronach |
Tettau | Tettau | Landkreis Kronach |
Teuschnitz | Teuschnitz | Landkreis Kronach |
Theisenort | Küps | Landkreis Kronach |
Thonberg | Weißenbrunn | Landkreis Kronach |
Tschirn | Tschirn | Landkreis Kronach |
Tüschnitz | Küps | Landkreis Kronach |
Unterlangenstadt | Redwitz an der Rodach | Landkreis Lichtenfels |
Unterrodach | Marktrodach | Landkreis Kronach |
Vogtendorf | Kronach | Landkreis Kronach |
Wallenfels | Wallenfels | Landkreis Kronach |
Weißenbrunn | Weißenbrunn | Landkreis Kronach |
Welitsch | Pressig | Landkreis Kronach |
Wickendorf | Teuschnitz | Landkreis Kronach |
Wildenberg | Weißenbrunn | Landkreis Kronach |
Wilhelmsthal | Wilhelmsthal | Landkreis Kronach |
Windheim | Steinbach am Wald | Landkreis Kronach |
Wötzelsdorf | Kronach | Landkreis Kronach |
Wolfersdorf | Stockheim | Landkreis Kronach |
Wolfersgrün | Wallenfels | Landkreis Kronach |
Zeyern | Marktrodach | Landkreis Kronach |
Ziegelerden | Kronach | Landkreis Kronach |
Im Landkreis Kronach gibt es 13 Naturschutzgebiete, acht Landschaftsschutzgebiete, zehn FFH-Gebiete und 45 Geotope (Stand März 2016).
Siehe auch:
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen KC zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 ist auch das Unterscheidungszeichen SAN (Stadtsteinach) erhältlich.
Im Landkreis wird überwiegend der oberfränkische Dialekt gesprochen. Im Norden an der Grenze zu Thüringen gibt es einige Orte, in denen die südostthüringische Mundart vorherrscht. Entlang der westlichen und südlichen Kreisgrenze verläuft die sogenannte Bamberger Schranke. Diese Sprachgrenze zu den mainfränkischen Dialekten trennt das Oberfränkische vom Itzgründischen.
Außerdem verkehrt der VT 612 115 der Deutschen Bahn unter dem Namen Landkreis Kronach.