Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Dingolfing-Landau |
Höhe: | 377 m ü. NHN |
Fläche: | 84,37 km² |
Einwohner: | 13.027 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 94405 |
Vorwahl: | 09951 |
Kfz-Kennzeichen: | DGF |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 79 122 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Oberer Stadtplatz 1 94405 Landau |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Helmut Steininger[2] (CSU) |
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Landau an der Isar (amtlich: Landau a.d.Isar) ist die zweitgrößte und mit ihrer Gründung im Jahre 1224 die älteste Stadt im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau. Die Altstadt Landaus liegt auf einer Höhe von 390 Metern über Normalnull ('Obere Stadt'), oberhalb der Hangleite des Isartals. Dadurch kam Landau zum Beinamen Bergstadt. Die neuere 'untere Stadt' liegt mehr als 50 Meter tiefer in der Talsohle des Isartals, und wird von der Isar durchflossen. Die Altstadt konnte sich ihre mittelalterliche Struktur bewahren. Noch heute sind im Stadtplan und im Luftbild der Stadtgraben sowie die alten kreuzförmig angelegten Hauptstraßen erkennbar. Von 1991 bis 1999 wurde eine Altstadtsanierung durchgeführt, wodurch ein moderner Marktplatz geschaffen wurde.
Ortsteile von Landau sind: Bach, Brunnhof, Fichtheim, Frammeringermoos, Hoferöd, Holleröd, Kammern, Kettn, Kleegarten, Kleinkager, Kothingeichendorf, Mettenhausen, Möding, Niederhöcking, Oberframmering, Oberhöcking, Poldering, Reichersdorf, Rohrbach, Rottersdorf, Steinhaus, Thalham, Thanhöcking, Unterframmering, Usterling, Weihern, Wildthurn, Windschnur, Wolfsdorf, Zeholfing und Zulling.
Die „Obere Stadt“ von Landau wurde 1224 vom Wittelsbacher Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet, jedoch war zu dieser Zeit bereits eine dörfliche Siedlung am Ufer der Isar – zu Füßen des heutigen Stadtberges – vorhanden, die "Land-Au" hieß. Sie wird erstmals 1074 erwähnt. 1304 erhielt die Stadt von den Herzögen Otto III. und Stephan I. die Verbriefung der städtischen Sonderrechte.
Am 29. Juni 1504 wurde Landau im Landshuter Erbfolgekrieg niedergebrannt. Den Dreißigjährigen Krieg überstand Landau unbeschadet. Im letzten Kriegsjahr 1648 wurde durch Zahlung von 5.000 Talern an die Schweden die Stadt vor der Zerstörung bewahrt. 1713 starben innerhalb von sechs Wochen 80 Personen an der Pest. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde Landau am 17. und 18. Mai 1743 zunächst von französischen und daraufhin von österreichischen Truppen fast vollständig zerstört. Nach dem Friedensschluss ließ Maria Theresia der Stadt 1750 zum Wiederaufbau 600 Dukaten zukommen. Die Stadt war lange Pflegamt und gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern. Landau besaß ein Stadtgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten (Landgericht).
1829 zählte Landau 1624 Einwohner und 300 Häuser. 1875 erhielt Landau einen Eisenbahnanschluss an der fünf Jahre später vollendeten Bahnstrecke Landshut–Plattling. 1903 wurde die Bahnstrecke Landau–Arnstorf eröffnet. 1911 besuchte Prinzregent Luitpold Landau.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war Johann Baptist Huber Stadtpfarrer in Landau. Er starb 1942 im Konzentrationslager Dachau. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Landau gegen die anrückenden US-Truppen verteidigt und die Brücken gesprengt. Am 30. April 1945 zerstörte Artilleriebeschuss das Rathaus und Teile der Altstadt, wobei es insgesamt 22 Tote auf deutscher Seite gab.
Das neue Rathaus konnte 1950 seiner Bestimmung übergeben werden. 1959 kam mit einem Zweigwerk von Triumph der erste Industriebetrieb in das neue Gewerbegebiet an der Straubinger Straße. 1969 erhielt Landau an der Harburger Straße ein neu erbautes Gymnasium.
Bis zur Gebietsreform in Bayern war Landau Kreisstadt eines eigenen Landkreises Landau an der Isar mit dem Kfz-Kennzeichen LAN. Mit der Reform wurde Landau am 1. Juli 1972 Teil des neu geschaffenen Landkreises Untere Isar, der am 1. Mai 1973 den Namen Dingolfing-Landau (Kfz-Kennzeichen DGF) erhielt.
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständige Gemeinde Frammering und Teile der Gemeinde Ganacker eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Mettenhausen, Reichersdorf und Zeholfing sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Kammern hinzu.[3] Am 1. Januar 1978 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Höcking[4], die am 1. Januar 1971 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Niederhöcking und Oberhöcking entstand.
Die Kommunalwahl am 16. März 2014 führte zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Gemeinderats:[5]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) | 27,6 % | 7 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 10,8 % | 3 |
Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) | 8,1 % | 2 |
Unabhängige Wählergemeinschaft Land (UWG Land) | 14,4 % | 3 |
Unabhängige Wählergemeinschaft/Freie Wählergemeinschaft (UWG/FWG) | 14,2 % | 3 |
Landau gefällt mir (LGM) | 13,5 % | 3 |
Wählergemeinschaft Höcking (WGH) | 11,3 % | 3 |
Landau bietet in kultureller Hinsicht viele Möglichkeiten für seine Bürger, Auftritte in der neuen Stadthalle, das Niederbayerische Archäologiemuseum im Kastenhof und das jährliche Volks- und Weinfest sind Beispiele dafür.
Die Stadt ist durch die Bundesstraße 20 und die Bundesautobahn 92 erschlossen und liegt mit dem Bahnhof Landau (Isar) an der Bahnlinie 931 Landshut–Wörth a.d.Isar–Dingolfing–Landau a.d.Isar–Wallersdorf–Plattling.
Des Weiteren fährt eine Stadtbuslinie "Der Landauer" von Montag bis Samstag im Stundentakt durch die Stadt. Drei weitere ÖPNV-Linien verbinden die ländlichen Gemeinden mit der Stadt.
Von 1950 bis 1969 befand sich bei Landau nahe Ganacker (ehem. Heeresflugfeld) ein Mittelwellenrundfunksender, der auf der Frequenz 1602 kHz das Programm des Bayerischen Rundfunks verbreitete.