Iran Air ایران ایر | ||
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IATA-Code: | IR | |
ICAO-Code: | IRA | |
Rufzeichen: | IRANAIR | |
Gründung: | 1946 (als Iranian Airways) | |
Sitz: | Teheran, Iran | |
Drehkreuz: | ||
Heimatflughafen: |
Teheran-Imam Chomeini | |
Unternehmensform: | Staatsunternehmen | |
IATA-Prefixcode: | 096 | |
Leitung: | Farhad Parvaresh (CEO) | |
Vielfliegerprogramm: | SkyGift | |
Flottenstärke: | 43 (+ 218 Bestellungen) | |
Ziele: | national und international | |
Website: | www.iran-air.de |
Iran Air (persisch هواپیمائی جمهوری اسلامی ایران "هما) ist die staatliche Fluggesellschaft des Iran mit Sitz in Teheran und Basis auf dem Flughafen Teheran-Imam Chomeini.
Im Mai 1944 wurde die Iranian Airways Company gegründet. 1954 wurde eine zweite private Fluggesellschaft, Persian Air Services gegründet.[1] Während der Aufbauphase leistete die US-amerikanische Transocean Air Lines Unterstützung und führte Pilotenschulungen durch. Den ersten gemischten internationalen Passagier- und Frachtverkehr nahm Iranian Airways im Jahre 1958 zwischen Teheran und Frankfurt auf. 1961 wurde die Gründung einer Fluggesellschaft in Staatsbesitz beschlossen. Am 24. Februar 1961 fusionierten die beiden Fluggesellschaften zur Iran National Airlines Corporation zusammen. Seit 1964 ist Iran Air Mitglied des internationalen Fluggesellschaften-Verbandes IATA. Als Iran Air im Jahr 1965 ihre erste Boeing 727 zum Einsatz bringen konnte, wurde das Streckennetz unter anderem nach London erweitert. In den 1970er Jahren erhielt Iran Air eine neue Flotte von Boeing, darunter 707, 727, 737 und 747. Es war auch der Kauf des Überschallflugzeugs Concorde geplant. 1976 fand der erste Flug Teheran – New York mit einer Boeing 747-SP statt. Danach wurden auch Airbus A300 gekauft.
Nach der Islamischen Revolution stockte die Versorgung mit neuen Flugzeugen und es bestand aufgrund politischer Streitigkeiten bis Januar 2016 ein Handelsembargo gegen den Iran, der eine grundlegende Modernisierung der Flotte unmöglich machte. Bis auf einige weitere Airbus A300 und A310 aus erster und zuletzt zweiter Hand von Turkish Airlines, Emirates und Olympic Airlines sowie Maschinen vom Typ Fokker 100 für den Inlandsverkehr gab es keinen weiteren Flottenausbau. Durch das Embargo war es auch nicht möglich, Original-Ersatzteile zu beschaffen. Das Durchschnittsalter der Flotte ist dadurch mit über 24 Jahren im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften überdurchschnittlich hoch. Insbesondere die Boeing-747-Flotte ist mit einem Durchschnittsalter von über 36 Jahren sehr betagt, aber auch aufgrund der Seltenheit der Modelle -100, -200 und -SP ein beliebtes Motiv für Planespotter. Iran Air ist Mitglied der IATA und hat das IATA Operational Safety Audit (IOSA) bestanden.[2]
Am 20. März 2009 gab die iranische Regierung bekannt, Iran Air solle privatisiert werden.[3] Sie betreibt mehrere Tochterunternehmen, darunter Iran Airtour mit Basis in Mashad für ergänzende Inlands- und Charterflüge sowie Iran Air Cargo für den Transport von Fracht.
Im März 2010 wurde der Flugbetrieb in Länder der Europäischen Union eingeschränkt; diese dürfen wegen Sicherheitsmängeln nur noch von bestimmten Flugzeugen der Iran Air angeflogen werden.[4] Im Juli 2010 wurden die Beschränkungen für Iran Air auf weitere Flugzeugtypen erweitert, darunter die Maschinen vom Typ Boeing 747.[5]
Im Januar 2014 musterte Iran Air die weltweit letzte noch betriebene Boeing 747-100 aus; sie hatte sie 1979 neu erhalten.[6] Im November 2014 wurden zudem einige der verbliebenen Boeing 747-SP ausgemustert, die Iran Air als eine der letzten Gesellschaften der Welt ebenfalls noch betreibt.[7]
Im November 2014 wurde bekannt, dass Iran erstmals seit 1979 wieder direkt von Boeing beliefert wird. Bei der ersten Lieferung handelte es sich nur um Handbücher, Zeichnungen und Navigationsmittel im Wert von zirka 120.000 US-Dollar.[8] Aufgrund der Beendigung des Handelsembargos im Januar 2016 bestellte Iran Air im selben Monat 118 Flugzeuge bei Airbus sowie 20 bei ATR und im Juni 2016 80 bei Boeing.[9][10][11]
Von der Europäischen Kommission wurde im Juni 2016 beschlossen, die Einschränkungen für den Betrieb von Iran Air im europäischen Luftraum größtenteils wieder aufzuheben.[12]
Anfang Juli 2016 beschloss die iranische Regierung, dass bis Juli 2017 alle Flugzeuge mit einem Alter von 24 Jahren und höher ausgemustert werden müssen. Kurz darauf stellte Iran Air ihre letzte Boeing 747-SP außer Dienst.[13]
Iran Air betreibt ein dichtes Netz an nationalen Verbindungen und fliegt Ziele im Nahen Osten, Europa und Asien an. Im deutschsprachigen Raum werden Frankfurt am Main, Hamburg, Köln/Bonn und Wien bedient.
Codeshare-Abkommen bestehen mit Aeroflot, Air France, Austrian Airlines, Conviasa und Saudia.
Mit Stand Juli 2016 besteht die Flotte der Iran Air aus 43 Flugzeugen[14] mit einem Durchschnittsalter von 26,9 Jahren:[15]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[16][9][10][11] | Anmerkungen |
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Airbus A300B2-200 | 3 | 1 inaktiv | |
Airbus A300B4-200 | 3 | ||
Airbus A300B4-200F | 3 | Frachtflugzeuge | |
Airbus A300-600R | 4 | ||
Airbus A310-300 | 2 | ||
Airbus A320-200 | 6 | 21 | erste Auslieferung vsl. 2019 |
Airbus A320neo | 24 | ||
Airbus A330 | 27 | ||
Airbus A330-900neo | 18 | ||
Airbus A350-1000 | 16 | ||
Airbus A380-800 | 12 | erste Auslieferung vsl. 2019 | |
ATR 72-600 | 20 | + 20 Optionen | |
Boeing 737NG | 6 | weitere werden geleast | |
Boeing 737 MAX | 40 | ||
Boeing 747-200 | 2 | ||
Boeing 747-8 | 4 | ||
Boeing 777-300ER | 15 | ||
Boeing 777-9 | 15 | ||
Fokker 100 | 16 | ||
McDonnell Douglas MD-82 | 4 | ||
Gesamt | 43 | 218 |
Iran Air verzeichnet in ihrer Geschichte zwölf Zwischenfälle mit Todesopfern:[2]
Das Logo der Iran Air ist der „Homa“, ein Vogel aus der persischen Mythologie, der Glück und Freude schenken soll. Nach ihm wird auch die Business-Klasse der Gesellschaft als Homa-Class bezeichnet.