ISO/IEC 7810 ist eine internationale Norm, die vier Formate für Identitätsdokumente – ID-1, ID-2, ID-3 und ID-000 – definiert.
Das ID-1-Format entspricht 85,60 mm × 53,98 mm. Die Dicke des ID-1 Formates wird mit 0,76 mm ± 0,08 mm definiert. Anwendungsgebiete sind z. B. Bankkarten, Kreditkarten, Debitkarten, Führerscheine und der am 1. November 2010 in Deutschland eingeführte Elektronische Personalausweis.
Das Seitenverhältnis von 1,586 : 1 entspricht in etwa dem Goldenen Schnitt (1,618 : 1).
Weitere Normen auf diesem Gebiet sind JIS-1 und JIS-2.
Eine Magnetstreifenkarte (engl. Magnetic Stripe Cards, kurz Magstripe) im ID-1-Format kann bis zu drei Spuren (engl. Tracks) enthalten:
Karten können eine beliebige Untermenge dieser Tracks enthalten.
Diese Spur verwendet einen eigenen Zeichensatz, der durch die Addition von 32 (2016) leicht in ASCII umzurechnen ist. Die Daten auf Track # 1 werden meist wie folgt kodiert:
Diese Spur verwendet einen eigenen Zeichensatz, der sich leicht durch die Addition von 48 (3016) in ASCII umrechnen lässt. Diese Addition sorgt dafür, dass der Bitwert 0 auf das Zeichen „0“ abgebildet wird. Die Daten auf Track # 2 sind meist wie folgt kodiert:
Dieser Track ist im Gegensatz zu den ersten beiden beschreibbar, sein Format ist bis auf Startzeichen, Endzeichen und Sicherungscode (wie bei Track # 2) nicht näher definiert. Einige Banken verwenden ihn, um hier verschlüsselte PIN-Informationen abzulegen.
Das ID-2 Format hat eine Größe von 105 mm × 74 mm; dies entspricht dem Format DIN A7. Es fand z. B. beim deutschen Personalausweis Anwendung, der bei Beantragung bis Ende Oktober 2010 ausgegeben wurde. Visa-Etiketten haben häufig das ID-2-Format, damit sie problemlos in Reisepässe eingeklebt werden können.
Das ID-3-Format hat eine Größe von 125 mm × 88 mm; dies entspricht dem Format DIN B7. Dieses Format bestimmt weltweit die Größe von Reisepässen. Es ist zu bemerken, dass Reisepässe mit flexiblem Umschlag (z. B. der vorläufige deutsche Reisepass) meist genau dem ID-3-Format entsprechen, bei Reisepässen mit festem Umschlag (z. B. dem deutschen ePass) sind die Innenseiten im ID-3-Format, während der Umschlag ca. 2 mm übersteht. Visaetiketten sind wiederum etwas kleiner als das ID-3-Format (meist im ID-2-Format), u. a. um ein problemloses Einkleben zu ermöglichen.
Nach einer Vereinbarung zwischen der ISO und der Internationalen Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO) werden Normen für maschinenlesbare Reisedokumente in erster Linie von der ICAO entwickelt, wobei die Mitarbeit von und Beratung durch die ISO durch die Mitgliedschaft in der Technischen Beratungsgruppe für maschinenlesbare Reisedokumente (Technical Advisory Group on MRTDs) gesichert ist. Sobald eine Änderung oder Ergänzung der diesbezüglichen Normen im ICAO-Dokument 9303 beschlossen ist, wird sie im Schnellverfahren von der ISO beschlossen. Die Hauptquelle für Informationen bezüglich der Normen für maschinenlesbare Reisedokumente ist somit die ICAO, und nicht die ISO.
Das ICAO-Dokument 9303 bestimmt in Teil 1 die Formate für maschinenlesbare Reisedokumente. Die 6. Ausgabe von Teil 1 des Dokuments wurde von der ICAO im Jahr 2006 veröffentlicht und besteht aus zwei Bänden: Der erste Band beschreibt „Reisepässe mit in maschinenlesbaren Daten im Texterkennungsformat“,[1] der zweite Band beschreibt „Spezifikationen für elektronische Reisepässe mit biometrischen Identifizierungsfähigkeiten“ unter Verwendung eingebetteter RFID-Chips.[2] Das ICAO-Dokument 9303 ist seit 2015 in der 7. Auflage verfügbar und enthält Vorgaben für maschinenlesbare Reisepässe, Visa und Ausweise.[3]
Das ID-000-Format hat eine Größe von 25 mm × 15 mm. Dieses Format wird hauptsächlich für SIM-Karten in Mobiltelefonen verwendet und wird dort Mini-SIM genannt.