Hyponymie ist ein Terminus der Linguistik und bezeichnet die semantisch-begriffliche Unterordnung (Subordination) eines Semems unter ein anderes Semem. Das untergeordnete Semem nennt man Hyponym, das übergeordnete Semem Hyperonym. Das zur Hyponymie gegenteilige (oder konverse) Verhältnis der semantischen Überordnung wird auch Hyperonymie genannt.
Das Wort Hyponym ist damit bedeutungsgleich (synonym) zum Unterbegriff und im Gegensatz dazu das Wort Hyperonym zum Oberbegriff.
Die in der Linguistik vorherrschende abweichende Sprachregelung dürfte historisch bedingt sein und zum anderen darauf beruhen, dass man terminologisch Unabhängigkeit von der Begriffslogik erlangt: zwischen Wort, Begriff, Semem muss nicht scharf unterscheiden werden und man entgeht der Kritik an der traditionellen Begriffslogik.
In einem engeren Sinn wird das Hyponym-Hyperonym-Verhältnis auch mit der Art-Gattungs-Relation identifiziert.
Die Hyponymie ist eine zentrale semantische Relation zwischen Begriffen in semantischen Netzen, Taxonomien und Thesauri. Sie ist zu unterscheiden von der Teil-Ganzes-Beziehung (Meronymie).
Diese Relation ist:
Beispiel für ein Hyponym transitiver Art: Wenn Banane ein Hyponym von Obst und Obst ein Hyponym von Lebensmittel ist, dann ist Banane ein Hyponym von Lebensmittel.
Oder in anderer Perspektive: Die Bedeutungen der untergeordneten Ausdrücke enthalten alle Bedeutungen der übergeordneten. Dies gilt jedoch nicht umgekehrt (hier: nicht jedes Lebensmittel ist eine Banane), weil die Bedeutung des Hyponyms spezifischer ist.
Zwischen Hyperonym und Hyponym bestehen weiterhin die folgenden Beziehungen:
Ein Begriff kann auch das Hyponym mehrerer Hyperonyme sein. Zum Beispiel ist Banane ein Hyponym zu Obst und zu Pflanze.
Hyponymie wird auch als Sonderfall partieller Synonymie aufgefasst: Hyponyme haben zum einen mit dem Hyperonym und zum anderen mit ihren Kohyponymen mindestens ein semantisches Merkmal gemeinsam[1]
Kohyponyme sind Hyponyme eines gemeinsamen Hyperonyms. In begriffslogischer Terminologie sind Kohyponyme die Unterbegriffe eines gemeinsamen Oberbegriffs.
Kohyponyme stehen in der Relation der Kohyponymie. Diese Relation ist symmetrisch und transitiv. Die Inhalte der Elemente unterscheiden sich in mindestens einem semantischen Merkmal.
Zum Beispiel sind 'Dackel' und 'Pudel' Kohyponyme zum gemeinsamen Hyperonym 'Hund':
Kohyponyme schließen sich gegenseitig aus (sind inkompatibel (unverträglich)):