Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Landkreis: | Erlangen-Höchstadt |
Höhe: | 362 m ü. NHN |
Fläche: | 11,02 km² |
Einwohner: | 8487 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 770 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 90562 |
Vorwahlen: | 0911; 09126 für Groß- und Kleingeschaidt |
Kfz-Kennzeichen: | ERH, HÖS |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 72 131 |
Marktgliederung: | 5 Ortsteile |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hauptstraße 104 90562 Heroldsberg |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Johannes Schalwig (CSU) |
} |
Heroldsberg ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt und liegt elf Kilometer nordöstlich von Nürnberg und 23 Kilometer östlich von Erlangen an der Bundesstraße 2 und der Gräfenbergbahn.
Der Ort, der beachtliche Höhenunterschiede aufweist, liegt im Sebalder Reichswald. Die Gründlach, ein Nebenfluss der Regnitz, führt durch den Ort, an dessen Südende die Simmelberger Gründlach zufließt.
Heroldsberg besteht aus den fünf Ortsteilen[2] Großgeschaidt, Heroldsberg, Hundsmühle, Johannisthal und Kleingeschaidt.
Zu Heroldsberg selbst gehören unter anderem die Siedlungsteile am Stettenberger Weg und Hundsmühle (mit der Kläranlage). Der Weiler Stettenberg am Ende des Stettenberger Wegs hingegen gehört – entgegen landläufiger Meinung – nicht zu Heroldsberg, sondern zur Nachbargemeinde Kalchreuth.
Nachbargemeinden sind – im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn – Eckental, Lauf an der Pegnitz, Nürnberg und Kalchreuth
Die Ursprünge des Ortes gehen in das 11. Jahrhundert zurück. Der Ort gehörte ab 1391 über mehr als 400 Jahre zum Besitz des Nürnberger Patriziergeschlechtes Geuder. Die Geuder errichteten vier Schlösser, die heute noch zusammen mit der ehemaligen Wehrkirche im Ortsbild markant auffallen.
Albrecht Dürer fertigte als Freund der Patrizierfamilie Geuder 1510 die Federzeichnung Das Kirchdorf. Dies ist die älteste bildliche Darstellung der Ortschaft. Sie zeigt den historischen Ortskern, den noch heute die vier Schlösser und die evangelische Kirche St. Matthäus bilden.
Das Rittergut der Freiherren Geuder von Heroldsberg (Rabenstein) wurde 1796 zusammen mit den umliegenden Besitzungen der Freien Reichsstadt Nürnberg durch Preußen sequestriert. Im Frieden von Tilsit 1807 kam es mit dem preußischen Fürstentum Ansbach-Bayreuth zu Frankreich. Mit dem Pariser Vertrag von 1810 kam der Ort von Frankreich an Bayern.
1837 fand der Nürnberger Arzt Johann Friedrich Engelhardt in der Nähe von Heroldsberg den ersten Dinosaurier Deutschlands und schickte die Knochen zur Untersuchung an den Frankfurter Wirbeltier-Paläontologen Hermann von Meyer. Meyer bezeichnete den Saurier als Plateosaurus Engelhardti.[3]
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Großgeschaidt und Kleingeschaidt eingegliedert. Bis zur Gebietsreform 1978 bildeten Großgeschaidt und Kleingeschaidt eine eigenständige Gemeinde.
Die Kommunalwahlen führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
CSU | SPD | Freie Wähler | Grüne | FDP | GUB | Gesamt | |
2002 | 6 | 7 | 3 | 2 | 2 | - | 20 |
2008 | 6 | 6 | 3 | 2 | 3 | - | 20 |
2014 | 6 | 6 | 3 | 2 | 1 | 2 | 20 |
Die evangelische St.-Matthäus-Kirche und die vier Schlösser bilden ein bedeutendes Denkmalensemble. Genannt werden die Schlösser nach der heute teilweise geänderten Farbe der Fensterläden: Das Gelbe Schloss (1957 von den Geuder verkauft, dann im Besitz des Verlegers Karl Borromäus Glock, heute im Besitz einer Nürnberger Familie befindlich) liegt an der Hans-Sachs-Straße. Direkt an der St.-Matthäus-Kirche liegt das (im Gemeindebesitz befindliche) Weiße Schloss. Es wurde bis 2005 als Rathaus der Gemeinde genutzt und wird derzeit (Stand Februar 2008) renoviert. Eine museale Nutzung wird diskutiert. Gleichfalls am Kirchenweg liegt das Grüne Schloss (1977 nach dem Tod der letzten Geuder-Rabensteiner von einem Zahnarzt erworben). Am Oberen Markt liegt das Rote Schloss (im Besitz der Familie Geuder, Sitz des Geuder-Archivs).
Heroldsberg hat ein eigenes Jugendzentrum, das Haus der Jugend (H.d.J), das vereinsgetragen ist und dessen Erster Vorsitzender der Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Heroldsberg ist.
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Heroldsberg
Heroldsberg war lange Zeit Stammwerk der Vereinigten Papierwerke, in welchem Hygieneartikel (Marke Tempo) produziert wurden.
Seit 1995 hat der Konzern Schwan-STABILO seinen Firmensitz in Heroldsberg. Im Jahr 2004 verlegte mit der Kommunikationsagentur FLAD & FLAD Communication ein weiterer großer Arbeitgeber in der Region seinen Firmensitz in den Ortsteil Kleingeschaidt.