Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Landkreis: | Regensburg |
Höhe: | 514 m ü. NHN |
Fläche: | 122,46 km² |
Einwohner: | 8908 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 93155 |
Vorwahl: | 09491 |
Kfz-Kennzeichen: | R |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 75 148 |
Stadtgliederung: | 66 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Propsteigaßl 2 93155 Hemau |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Hans Pollinger (CSU) |
} |
Hemau ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.
Die über 700 Jahre alte Stadt auf dem Tangrintel ist die westlichste Gemeinde und zweitgrößte Stadt im Landkreis.
Hemau (früher Hembaur 9. Jahrhundert, Hembur 13. Jahrhundert) liegt auf dem bewaldeten Bergrücken Tangrintel zwischen der Altmühl und der Schwarzen Laber an der seit dem 12. Jahrhundert bestehenden Handelsstraße Frankfurt am Main – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau, der heutigen Bundesstraße 8. Mit einer Fläche von 122,46 km² ist Hemau die flächenmäßig größte Gemeinde im Landkreis Regensburg.
Die Stadtgemeinde ist nach Neutraubling und vor Wörth an der Donau die zweitgrößte Stadt im Landkreis Regensburg.
Zu Hemau gehören 66 amtlich benannte Ortsteile:[2]
Hemau gehörte 1138 mit weiteren Besitzungen auf dem Tangrintel zur Ausstattung des Klosters Prüfening, das dieses Gebiet von dem Bamberger Bischof Otto I. verliehen bekommen hatte. Diese Grundherrschaft konnte Prüfening bis zur Säkularisation aufrechterhalten. Entsprechend war die Pfarrei Hemau von 1125 bis 1803 eine Propstei des Klosters Prüfening. 1305 wird Hemau anlässlich der Belehnung an Herzog Ludwig II. durch Bischof Wulfing von Bamberg erstmals als Stadt (oppidum) erwähnt, wobei die Stadterhebung vermutlich bereits früher durch die Grafen von Hirschberg, welche die Vogtei über den Tangrintl innehatten, erfolgte.[3] Im Jahr 2005 feierte Hemau das Jubiläum zum 700-jährigen Bestehen mit vielen Veranstaltungen.
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Berletzhof, Kollersried, Neukirchen, Pellndorf und Thonlohe eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 kamen Aichkirchen, Hohenschambach, Klingen, Langenkreith sowie große Teile der aufgelösten Gemeinden Haag und Laufenthal mit dem am 1. Juli 1894 eingemeindeten Beilnstein hinzu.[5]
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder.
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)
Wahlbeteiligung:
Stimmberechtigte: | 6856 |
Wähler: | 4042 |
Wahlbeteiligung: | 59,0 % |
Wappenbeschreibung:
In Blau der golden gerüstete heilige Georg mit goldenem Topfhelm auf einem mit goldener Decke (Pferdemantel) geschützten weißen Rosse mit der Fahnenlanze (silbernes Tuch mit rotem Kreuze) und dem silbernen, mit rotem Kreuz gezierten Armschild rechtshin sprengend.
Wappengeschichte: Der heilige Georg im Wappen weist zurück in die früheste Zeit der Stadtgeschichte: Die Pfarrei Hemau war von der Kirchenweihe durch Bischof Otto von Bamberg im Jahr 1125 bis 1803 eine Propstei des Klosters Prüfening. Der heilige Georg ist sowohl Patron des Klosters Prüfening als auch des Hochstifts Bamberg. 1305 wird Hemau erstmals als Stadt (oppidum) genannt. Der älteste überlieferte Abdruck des Stadtsiegels von 1324 zeigt dieses Bild ebenso wie zwei Typare aus dem 16. Jahrhundert. Aus dem späten 14. Jahrhundert ist ein Wappenbild mit dem heiligen Georg auf schreitendem Ross überliefert. Im 19. Jahrhundert wurde dem Wappen ein grüner Boden hinzugefügt und die Farbgebung verschieden angegeben. Die heutige Tingierung ist seit 1609 belegt. Die Gemeinde Hohenschambach führte von 1974 bis zur Eingliederung in die Stadt Hemau 1978 ein eigenes Wappen.
Wappenführung seit dem 14. Jahrhundert
Rechtsgrundlage: Wappenbild ist aus dem Siegelbild abgeleitet; Siegelführung seit 14. Jahrhundert belegt.
Rot-Weiß (seit 1954)
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Hemau
(jeweils am letzten Samstag im Juni)
(jeweils am Faschingssonntag)
(letzter Sonntag im April)
(zweiter Sonntag nach Mariä Geburt)
(jeweils am 31. Oktober)
(jeweils am 21. Dezember)
Seit Dezember 2002 wird Hemau auch als „Solarstadt“ bezeichnet. Auf dem ehemaligen Munitionslager des Militärs wurde ein privat finanzierter Solarpark errichtet. Die Anlage hat eine Spitzenleistung von rund 4 Megawatt und war zur damaligen Zeit die leistungsfähigste der Welt. Sie besteht aus 32000 Solarmodulen, die insgesamt 1150 Haushalte mit Solarenergie versorgen. Somit trägt die Anlage dazu bei, pro Jahr 3550 Tonnen CO2-Ausstoß einzusparen. Die Finanzierung des Projektes wurde über einen geschlossenen Fond abgewickelt, an der sich jeder in der Region beteiligen konnte.
Hemau war lange Zeit (von 1. April 1966 bis 29. Juni 2003) Bundeswehrstandort. In der Endphase der General-von-Steuben-Kaserne waren dort folgende Heeresteile stationiert:
Dazu gab es die „Grundnetz- Schalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr 64 (GSVBw 64)“, eine in den 1960er Jahren errichtete geheime Bunkeranlage imposanter Ausdehnung (Baukosten etwa 15 Mio. Mark, 3 Meter dicke Betonwände, ca. 10 m unter der Erde) im Ortsteil Rieb, die Teil eines Kommunikationsnetzes war. Dieses war darauf ausgelegt, auch im Verlauf eines Atomkriegs betriebsfähig zu bleiben. Die Anlage wurde 1996 außer Betrieb genommen. Seit 2006 finden dort Kunstausstellungen statt.
Daneben gab es ein stark abgesichertes Munitionsdepot mit Sicherungszug der US-Streitkräfte (36th USAFAD), in dem atomare Waffen (insbesondere Artilleriesprengköpfe, vorgesehen für die deutschen Artillerieeinheiten in Regensburg) gelagert wurden.