HELLA KGaA Hueck & Co. | |
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Rechtsform | Kommanditgesellschaft auf Aktien |
ISIN | DE000A13SX22 |
Gründung | 1899 |
Sitz | Lippstadt, Deutschland |
Leitung | Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung |
Mitarbeiter | 31.864 (31. Mai 2015)[1] |
Umsatz | 5,835 Mrd. EUR (2014/15)[1] |
Branche | Automobilzulieferer |
Website | www.hella.de |
Die Hella KGaA Hueck & Co. (Eigenschreibweise HELLA) ist ein international operierender deutscher Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Lippstadt, Nordrhein-Westfalen. Die Kerngeschäfte des Konzerns gliedern sich in drei Segmente: Automotive, Aftermarket und Special Applications.
Hella zählt zu den Top 40 der weltweiten Automobilzulieferer sowie zu den 100 größten deutschen Industrieunternehmen und verfügt über eine der größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile, Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen in Europa.[2] Weltweit sind rund 30.700 Menschen an mehr als 100 Standorten in über 35 Ländern[3] beschäftigt. Davon arbeiten mehr als 6.000 Ingenieure und Techniker in Forschung und Entwicklung.
Das Segment Automotive setzt sich zusammen aus Entwicklung, Herstellung sowie Vermarktung von Komponenten und Systemen der Lichttechnik und Elektronik für Fahrzeughersteller und andere Zulieferer. Im Segment Aftermarket entwickelt, produziert und vermarktet Hella Produkte für den unabhängigen Teilehandel und für Werkstätten. Das Segment Special Applications bedient Zielgruppen von Baumaschinen- und Bootsherstellern bis hin zu Kommunen und Energieversorgern mit Licht- und Elektronikprodukten.
Das Unternehmen wurde 1899 von Sally Windmüller unter dem Namen „Westfälische Metall-Industrie Aktien-Gesellschaft (WMI)“ gegründet. Zu dieser Zeit bestand das Produktprogramm aus Ballhupen und Kerzen- und Petroleum-Lampen für Kutschen.
Der Name Hella wurde erstmals 1908 als Warenzeichen für einen Acetylen-Scheinwerfer verwendet. 1923 übernahm die Lüdenscheider Fabrikantenfamilie Hueck die Aktienmehrheit. 1986 wurde der Name Hella schließlich in die Firmenbezeichnung aufgenommen. Die wahrscheinlichste Erklärung für den Markennamen wird Sally Windmüller persönlich zugeschrieben, der damit seine Frau Helene, in Kurzform Hella, ehren wollte, gleichzeitig aber die spielerische Assoziation zwischen dem Namen und dem Wort „heller“ nutzen wollte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit der Erweiterung des Unternehmens begonnen, sodass im Jahr 1951 die erste deutsche Tochtergesellschaft in Wembach gegründet wurde. Heute verfügt das Unternehmen in Deutschland unter anderem über Standorte in Lippstadt, Bremen, Recklinghausen, Hamm (Bockum-Hövel), Nellingen und Wembach. Das seit 1973 bestehende Zentrallager in Erwitte firmiert heute als Hella Distribution GmbH. In den frühen 1960er-Jahren wurde ebenso mit der Internationalisierung des Unternehmens begonnen und im Jahr 1961 die erste ausländische Produktionsstätte in Mentone, Australien, gegründet. Heute verfügt Hella über 100 Standorte in 35 Ländern und ist in den Wirtschaftsräumen Europa, NAFTA/Südamerika, Afrika sowie Asien/Pazifik vertreten.
Seit den 1990er Jahren ist Hella zudem an mehreren Joint Ventures mit anderen Automobilzulieferern beteiligt, um über die Kerngeschäftsbereiche hinaus Kompetenzen in weiteren Bereichen aufzubauen. Zurzeit betreibt Hella verschiedene Kooperationen mit Behr, Plastic Omnium, Samlip, Leoni, Mando, TMD Friction und InnoSenT GmbH (Stand: 09/2014). Joint Ventures sind beispielsweise HBPO GmbH und BHTC GmbH in Lippstadt oder auch Intedis GmbH[4] in Würzburg. Die unterschiedlichen Joint Ventures beschäftigen sich u.a. mit der Architektur von Elektronik-Bordnetzen (Joint Venture Intedis) oder der Entwicklung von Diagnose-Hardware (Joint Venture Hella Gutmann Solutions, Ihringen). Des Weiteren wurde im Jahr 2002 die gemeinsame Holdinggesellschaft „Hella Stanley Ltd Pty“ mit Stanley Electric Co., Ltd. als Partner und mit Sitz in Melbourne gegründet.[5]
Wegen starker wirtschaftlicher Schwankungen musste Hella im Geschäftsjahr 2005/06 Einbußen beim Gewinn verzeichnen. Ein durch die Geschäftsführung beschlossenes Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung zeigte allerdings schnell Wirkung, so dass Hella bereits im darauffolgenden Geschäftsjahr 2006/07 wieder einen operativen Gewinn erwirtschaftete. Im Geschäftsjahr 2007/08, das am 31. Mai 2008 endete, konnte der operative Gewinn weiterhin deutlich gesteigert werden. Dazu verzeichnete Hella mit 3,9 Mrd. den zweithöchsten Konzernumsatz der Firmengeschichte, der im Geschäftsjahr 2010/2011 mit rund 4,4 Milliarden Euro übertroffen wurde. Im Geschäftsjahren 2013/2014 erreichte der Umsatz 5,3 Milliarden Euro.
Die Aktien des Unternehmens werden an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie an der Börse Luxemburg gehandelt und sind im SDAX enthalten. Am 21. September 2015 wurde die Aktie in den MDAX aufgenommen.[6]
Der Hella Konzern entwickelt und fertigt im Geschäftssegment Automotive Komponenten und Systeme der Lichttechnik und Elektronik. Dazu kommt im Segment Aftermarket über eine der größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile, -Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen in Europa. Im Special Applications-Segment entwickelt Hella außerdem Produkte für Spezialfahrzeuge und gänzlich unabhängige Anwendungen, wie Straßen- oder Industriebeleuchtung. In Joint-Venture-Unternehmen entstehen zudem komplette Fahrzeugmodule, Klimasysteme und Bordnetze.
Produktentwicklung
um | |
1908 | erste elektrische Scheinwerfer |
1915 | Erstes Abblendlicht |
1936 | Scheinwerfer für den Volkswagen-Prototyp |
1957 | Asymmetrische Lichtverteilung |
1965 | Erster vollelektronischer Blinkgeber |
1971 | H4-Halogenlicht |
1983 | Erster DE-Projektionsscheinwerfer |
1988 | Freiformreflektor |
1992 | Gasentladungs-Xenon-Scheinwerfer der ersten Generation geht in Serie |
1993 | Zulassung des ersten europäischen Hauptscheinwerfers mit Kunststoffstreuscheibe |
1999 | Erster Bi-Xenon-Scheinwerfer geht in Serie |
Mit dem “Contactless Inductive Position Sensor” (CIPOS) führt HELLA einen eigenen Positionssensor ein, der sich bis heute millionenfach bewährt hat. | |
Serieneinführung integrierte Regen-Licht-Sensoren | |
2002 | Erste spezielle Tagfahrleuchte |
2003 | Weltweit erste Serienanwendung von weißen LEDs im Scheinwerfer (Tagfahrlicht) |
Abbiegelicht und dynamisches Kurvenlicht | |
Einführung des intelligenten Batteriesensor (IBS) | |
2007 | Erste Front-Kamera mit Verkehrszeichenerkennung |
2008 | Hella stellt seinen ersten Voll-LED-Scheinwerfer für den Cadillac Escalade Platinum vor. Dieser wird im Januar 2009 auf dem US-Markt eingeführt. |
Hella erhält weltweite Zulassung für den Spurwechselassistenten im neuen Audi A4. | |
2010 | Entwicklung eines Lenksteuergerätes für EPS-Systeme (elektrische Servolenkung) |
Erster kamerabasierter Scheinwerfer mit adaptierter Hell-Dunkel-Grenze | |
2012 | Erster Scheinwerfer mit LED-Hauptlichtfunktionen für das Truck-Segment |
2013 | Erster LED-Matrix-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht |