Harreshausen Stadt Babenhausen
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Höhe: | 121 (118–122) m ü. NHN |
Einwohner: | 1084 (30. Jun. 2014)[1] |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 64832 |
Vorwahl: | 06073 |
Lage der Babenhäuser Ortsteile | |
Harreshausen ist einer der fünf Stadtteile von Babenhausen im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Süden von Hessen.
Der Ort liegt in der Region Starkenburg, 8 km südlich von Seligenstadt, an den ersten Ausläufern des nördlichen Odenwaldes auf einer Höhe von 121 m ü. NHN an der Gersprenz. Südlich des Ortes befindet sich 3 große Baggerseen.
Das Dorf wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Es bestehen zwei Möglichkeiten, wie es an die Herren und Grafen von Hanau gelangte:
Seitdem Harreshausen zur Herrschaft Hanau, später der Grafschaft Hanau und nach der Landesteilung von 1456 zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg gehörte, war es Bestandteil des Amtes Babenhausen. Das Dorf hatte 1447 ein eigenes Landsiedelgericht. Grundbesitz im Ort hatten auch die von Wasen und von Düdelsheim. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, erbte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Aufgrund der Intestaterbfolge fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg an den Sohn der einzigen Tochter von Johann Reinhard III., Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Umstritten zwischen den beiden Erben war die Zugehörigkeit des Amtes Babenhausen und seiner Dörfer zu Hanau-Münzenberg oder zu Hanau-Lichtenberg. Es kam fast zu einer kriegerischen Auseinandersetzung, als Hessen-Kassel mit schon sorgsam in Hanau stationiertem Militär den größten Teil des Amtes Babenhausen besetzte, so auch Harreshausen. Die Auseinandersetzung konnte erst nach einem langjährigen Rechtsstreit vor den höchsten Reichsgerichten 1771 mit einem Vergleich beendet werden, dem so genannten Partifikationsrezess. Harreshausen wurde Hessen-Kassel darin endgültig zugesprochen. Schon in den Jahren 1722-23 ließ Graf Johann Reinhard III. von Hanau das Alte Jagdschlösschen Harreshausen errichten. Das sich auf dem Gelände befindende Jagdzeughaus wurde schon 1779 wieder abgebaut und ist der Grundstock des Zeughauses Hanau gewesen. 1807 kam das Amt Babenhausen mit Harreshausen unter französische Verwaltung. 1811 wurde es dem Großherzogtum Hessen zugeschlagen. Es gehörte dann zu folgenden übergeordneten Verwaltungseinheiten:[2]
Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Harreshausen im Rahmen der Gebietsreform in Hessen nach Babenhausen eingegliedert und ist seither ein Stadtteil Babenhausens.[3]
Die Kirche von Harreshausen war eine Filialkirche von Altdorf. Kirchliche Mittelbehörde war das Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat. Mit der Reformation in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg wurde der Ort lutherisch.
Im Laufe der Jahrhunderte wird der Ort in historischen Dokumenten mit wechselnden Ortsnamen genannt:[2]
Belegte Einwohnerzahlen sind:[2]
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Am Ortsausgang befanden sich seit 1680 drei Mühlen unmittelbar nebeneinander, zwei auf der rechten, eine auf der linken Seite der Gersprenz.
Sehenswert ist die sogenannte Schöne Eiche, die sich etwas außerhalb des Orts befindet. Nördlich davon befand sich das wüst gegangene Dorf Hildenhausen (1328 bis etwa vor 1447 urkundlich nachweisbar).