Als Hagebutten (auch Hägen, Hiefe, Hiffen, Hiften, Rosenäpfel, Hetschhiven, Hetscherl, Hiven, Hetschepetsche, Mehlbeere, Wiepeldorn) bezeichnet man die ungiftigen Sammelnussfrüchte verschiedener Rosenarten, besonders der Hunds-Rose (Rosa canina). Der Namensteil Hag (von Hecke umgebenes Gelände) weist auf das Vorkommen der Pflanze an Hecken hin, während der zweite Teil des Namens Butte dem alten Lautstand des süddeutschen Butz, Butzen (Verdickung) entspricht.
Als Hagebutten werden landläufig auch die Wildrosen selbst bezeichnet, an denen Hagebutten wachsen (vor allem die Hunds-Rose).
Die Hagebutte ist eine Sammelfrucht, die viele kleine Nüsse enthält.
Das Fruchtfleisch der im Spätherbst geernteten Früchte entsteht aus dem fleischigen Blütenboden. Es ist süßsauer und reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure), aber auch Vitamin A, B1 und B2. Die Nüsschen der Hagebutte sind mit feinen, widerhakenbestückten Härchen bedeckt, die bei Hautkontakt Juckreiz hervorrufen. Daher sollten die Samen nicht mitgegessen oder -verarbeitet werden. Vor allem Kinder nutzen sie gelegentlich zum Herstellen von Juckpulver, das bei Berührung schmerzt, juckt und eine Allergie hervorrufen kann. [1]
Wildwachsende Rosen sind wertvolle Nähr- und Schutzgehölze für viele Tierarten. So bieten Hagebutten ebenso wie die Früchte von Eiben, Sanddorn und Vogelbeere eine leicht zu findende, vitaminreiche Nahrung für viele Standvögel.
Alle Rosenarten (Rosa) bilden Hagebutten – einige wenige Beispiele:
In Europa und Asien wird die Hagebutte angebaut, aber auch in Südamerika und Nordafrika hat sie sich verbreitet.
Hagebutten können roh gegessen werden, nachdem die Nüsschen entfernt wurden. Je später man sie pflückt, desto süßer sind sie. Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am Strauch und sind meist auch noch im Frühling nach Durchfrieren problemlos genießbar.
Die Früchte können zu Mus oder Konfitüre (Hagebuttenmark) verarbeitet werden. Traditionell werden damit die fränkischen Krapfen gefüllt. Aber auch zum Würzen von Wildgerichten eignen sich Hagebutten. In Schweden wird Hagebuttensuppe als süße Suppe genossen.
Hagebutten lassen sich auch zu Fruchtwein, Likör und Aufgussgetränken verarbeiten; die meisten der im Lebensmittelhandel erhältlichen Früchteteemischungen bestehen hauptsächlich aus Hagebutten. Da reiner Hagebuttentee nicht stark gefärbt ist, enthält die „Teemischung Hagebutte“ meist einen Anteil Malve, besonders Hibiskus, als stark rotfärbende Komponente.
Die getrockneten roten Beeren (die Sammelfrucht) kommen als Fructus cynosbati in den Handel, die eigentliche Frucht (die „Kerne“) als Semen cynosbati.[3]
Das Volkslied Ein Männlein steht im Walde (Hoffmann von Fallersleben) bezieht sich auf die Hagebutte.
„HG Butte“ oder auch „HGbutte“ ist ein alter Running Gag in der Bundeswehr, der noch immer gerne scherzhaft verwendet wird. Er bezieht sich auf den HG (Hauptgefreiten) Butte (Rufname), was sich schnell ausgesprochen wie „Hagebutte“ anhört.