Ein H-Motor ist ein Verbrennungsmotor mit einer Zylinderanordnung, bei der die Zylinder bzw. auch Zylinderreihen bei Betrachtung in Richtung der Kurbelwellen aussehen wie ein liegendes, großes H. Ein H-Motor kann dementsprechend als zwei aufeinanderliegende 180°-V-Motoren bzw. zwei Boxermotoren, gesehen werden. Die „beiden“ Motoren haben jeweils eine eigene Kurbelwelle, die an dem Motorende, an dem die Kraft entnommen wird, mit Zahnrädern verbunden und synchronisiert sind. Er gleicht somit einer Mischung aus Tandemmotor und Boxermotor; mangels eines gemeinsamen Brennraums trifft die Bezeichnung Doppelkolbenmotor nicht zu.
Die Zylinderanordnung hat ein schlechteres Leistungsgewicht als Varianten mit nur einer Kurbelwelle. Für Flugzeuge ist ein auch bei höherer Zylinderzahl flacher und kompakter Motor von Vorteil, die im Vergleich zu Sternmotoren kleine Stirnfläche ergibt einen geringeren Luftwiderstand.
Wegen der wenigen Vorteile gegenüber vielen Nachteilen wurden H-Motoren nur sehr selten verwendet.
Subaru hat irritierenderweise wassergekühlte 4- und 6-Zylinder-Boxermotoren als H-4 und H-6 vermarktet, obwohl deren Zylinderanordnung nichts mit einem echten H-Motor zu tun hat. Richtig wäre die Bezeichnung B4 bzw. B6 (B für Boxer).
Saab verwendete die Bezeichnung „H-Motor“ (H engine) für einen konventionellen Vierzylinder-Reihenmotor, der mit 2 und 2,3 Litern Hubraum erhältlich ist (Typenbezeichnung auch B205 bzw. B235).