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Der „Geier“ nach 3. ... Sf6-e4 |
Beim Geier handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels. Er zählt zu den Geschlossenen Spielen und ist in den ECO-Codes unter dem Schlüssel A56 klassifiziert.
Jede seiner Hauptvarianten beginnt mit den Zügen:
1. d2-d4 c7-c5 2. d4-d5 Sg8-f6 3. c2-c4 Sf6-e4
Der Name wurde von dem deutschen Eröffnungstheoretiker FIDE-Meister Stefan Bücker eingeführt, der ein Buch über dieses System veröffentlichte.
Dieselbe Position könnte durch Zugumstellung auch nach 1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4 c7-c5 3. d4-d5 Sf6-e4 entstehen. Bücker empfiehlt aber sofortiges c7-c5 (Benoni-Verteidigung), um Varianten der Englischen Eröffnung zu vermeiden (Weiß kann statt 3. d4-d5 auch 3. Sg1-f3 ziehen).
Die Eröffnung ist in Turnierpartien bisher selten gespielt worden. Laut Statistik bei Chessgames schneidet Schwarz mit dem Zug 3. ... Sf6-e4 etwas schlechter ab als mit den meisten anderen Zügen (die wichtigsten sind 3. ... b7-b5 und 3. ... e7-e6), wobei zwar die Rate der Schwarzsiege am höchsten ist, aber Weiß ebenfalls einen deutlich erhöhten Sieganteil hat – nur wenige Spiele enden mit Remis.
Die Hauptidee dieses ungewöhnlichen Zuges – Schwarz zieht ohne Not eine bereits entwickelte Figur ein weiteres Mal – zeigt sich in der Hauptvariante nach 4. Dd1-c2, die Bücker selbst als „vielleicht beste“[1] Fortsetzung angibt. Schwarz setzt fort mit 4. ... Dd8-a5+ und möchte durch dieses Schachgebot den weißen Springer nach d2 zwingen, mögliche Varianten: