Als Frauenhelden (englisch womanizer/womaniser) bezeichnet man Männer, die häufig (meist sexuelle) Bekanntschaften mit verschiedenen Frauen unterhalten, also promisk leben. Synonyme für Frauenheld sind unter anderem Belami, Homme à Femmes, Papagallo, Frauenjäger, Weiberheld und Schürzenjäger.[1]
Besonders erfolgreiche Frauenhelden gibt es geschichtlich sowohl als rein fiktive, literarische Gestalten wie auch als reale Personen. Ihr Erfolg bei Frauen basierte auf ihrer sozialen Stellung, Reichtum, charakterlichen Eigenschaften, Ausstrahlung, Charisma, Attraktivität, Persönlichkeit oder Sexappeal. Insbesondere männliche Prominente gelten oftmals als Frauenhelden.
Die bekanntesten realen Frauenhelden dürften Giacomo Casanova (1725–1798) und der frühere US-Präsident John F. Kennedy (1917–1963) darstellen – dessen Zahl an Sexualpartnerinnen wird auf knapp 2000 geschätzt.[2] Damit übertrifft Kennedy sogar die Zahl der Liebschaften, welche fiktiven bzw. rein literarischen Gestalten buchstäblich nur angedichtet worden sind.
Ein weiterer amerikanischer Präsident, Bill Clinton (* 1946), ist im Zuge der Lewinsky-Affäre 1998 oft als „Womanizer“ bezeichnet worden; seitdem ist dieses Wort auch im deutschsprachigen Raum bekannt.
Auch der Leadsänger der Gruppe Rolling Stones, Mick Jagger (* 1943), hatte eine Vielzahl an Sexualkontakten, u. a. zu Uschi Obermaier. Und der Sänger und Komponist Udo Jürgens (1934–2014) bekannte sich verschiedentlich – so z. B. 2012 in einer Talksendung bei Markus Lanz – offen zu vielen Frauenbeziehungen.[3]
Nicht zuletzt sind Schauspieler wie George Clooney oder Brad Pitt der Kategorie Frauenhelden bzw. Womanizer zugeordnet worden.
Der in der Kunst bekannteste Frauenheld dürfte Don Juan sein, Protagonist in der Komödie Don Juan des französischen Dichters Molière sowie in der Oper Don Giovanni von Mozart (Textvorlage von seinem Librettisten Lorenzo da Ponte). Die Zahl der Liebschaften Don Giovannis wird von seinem Diener Leporello in der sog. „Register-Arie“ besungen, worin er weit über tausend Frauen seines Herrn erwähnt, „allein in Spanien 1003“. (Da die Vielzahl der von ihm notierten Namen nicht auf ein normales Blatt passt, ist für seine Liste ein überlanges Papier nötig, welches er mehrfach in Zickzackform gefaltet hat. In Anlehnung an Mozarts Oper bzw. der langen Frauenliste von Leporello ist daher bis heute in der Druck- und Papiertechnik die Bezeichnung Leporellofalz bzw. Leporello-Format üblich.)