Fornogletscher | |
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Fornogletscher von Nordosten | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz |
Gebirge | Bergeller Alpen |
Typ | Talgletscher |
Länge | 5,3 km (2012)[1] |
Fläche | 8,27 km² (1991)[2] |
Exposition | Nord |
Höhenbereich | 3'360 m ü. M. – 2'232 m ü. M. (2003)[3] |
Eisvolumen | 0,66 ± 0,16 km³ (1991)[2] |
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Entwässerung | Orlegna, Mera, Adda, Po |
Der Fornogletscher (rätoromanisch Vadrec del Forno?/i , auch Vadret del Forno) ist ein Talgletscher südlich des Malojapasses im Bergell, im Süden des Kantons Graubünden, Schweiz. Für die Länge wurden im Jahr 2012 5,3 km ermittelt[1], damit ist er nach dem Morteratschgletscher der zweitlängste Gletscher Graubündens. Die durchschnittliche Breite beträgt etwa 800 bis 900 m. Für die Fläche wurde 1991 8.27 km² ermittelt.[2]
Seinen Ausgangspunkt nimmt der Fornogletscher auf rund 3'200 m ü. M. an der Ostflanke der Cima di Castello (3'379 m ) sowie am Westhang des Monte Sissone (3'330 m ); weitere Firnfelder stossen aus Süden von den Felsspitzen des Torrone (bis 3'351 m ) dazu. Über diese Berge verläuft die Grenze zwischen Italien und der Schweiz.
Als Talgletscher hat der Fornogletscher ein sehr geringes Gefälle von teilweise weniger als 10 % und weist fast keine Spalten auf. Er fliesst nach Norden und wird im Westen von der Cima dal Cantun (3'354 m ), im Osten von der Cima di Rosso (3'366 m ) und dem Monte Rosso (3'088 m ) gesäumt. Die Gletscherzunge befand sich 2003 auf einer Höhe von etwa 2'230 m im Val Forno[3]. Hier entspringt die Orlegna, ein Seitenbach der Mera, die zum Einzugsgebiet der Adda gehört.
Seit seinem Hochstadium während der Kleinen Eiszeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich der Fornogletscher stark zurückgezogen; er reichte früher mehr als 2 km weiter talabwärts, was noch heute am vegetationslosen Schutt der ehemaligen Grundmoräne gut zu erkennen ist.
Am Hang östlich des Gletschers auf 2'574 m steht die Capanna del Forno, eine Hütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC, welche als Ausgangspunkt für Bergtouren im Umfeld des Fornogletschers dient.
Die Hütte wurde 1889 durch den Bergführer Christian Klucker erbaut und ging 1920 in den Besitz der SAC Sektion Rorschach über. Die Hütte kann nach einer Wanderung vorbei am Cavlocsee und entlang des Gletschers gut erreicht werden. Die Hütte ist Ausgangspunkt für unterschiedliche Bergwanderungen, beispielsweise rund um den Monte del Forno oder auf dem Sentiero Alpino Bregaglia zur Albigna-, Sciora und Sasc Furä-Hütte. Von hier können im Winter Skitouren im Bergell gemacht werden: Cima di Castello, Cima di Rosso, Monte Sissone oder Disgrazia sind Gipfelziele in dem Gebiet rund um den Fornogletscher.