Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Starnberg |
Höhe: | 646 m ü. NHN |
Fläche: | 9,15 km² |
Einwohner: | 4333 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 474 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 82340 |
Vorwahlen: | 08157, 08158 |
Kfz-Kennzeichen: | STA, WOR |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 88 118 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofsplatz 1 82340 Feldafing |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Bernhard Sontheim (Bürgergruppe) |
} |
Feldafing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg. Der Ort liegt bis zu 650 m über NN am Westufer des Starnberger Sees und bietet einen Rundblick über den See und einen Teil der Alpen.
Zur heutigen Gemeinde Feldafing gehören die Ortsteile Feldafing, Garatshausen, Wieling und Wörth (Roseninsel).
Feldafing gehörte seit 1565 zu Weilers Hofmark Garatshausen, kam dann um 1760 in den Besitz des Grafen La Rosee. Danach gehörte der Ort Herzog Max Joseph in Bayern, dem Vater der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi). Feldafing war Bestandteil der geschlossenen Hofmark Garatshausen-Possenhofen des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Der Ort wurde bekannt durch die vorgelagerte Roseninsel und das Hotel Kaiserin Elisabeth. Beide Örtlichkeiten waren beliebte Aufenthaltsorte der österreichischen Kaiserin Sisi.
Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Feldafing eine Eliteschule der NSDAP, die Reichsschule Feldafing. Auf dem dazugehörigen Gelände wurde 1942 ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau eingerichtet, an dessen Opfer heute ein Denkmal auf dem Jüdischen Friedhof erinnert.[2]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Feldafing zur Amerikanischen Besatzungszone. Von der Militärverwaltung wurde das Gelände der ehemaligen Reichsschule mit den Baracken des Konzentrationslagers als DP-Lager für jüdische so genannte Displaced Persons verwendet, das DP-Lager Feldafing.
Von 1950 bis 1978 befand sich in Feldafing das Privatinternat Institut Dr. Greite, ein 13-klassiges Gymnasium für Mädchen und Jungen, das sechs ehemalige Villen nutzte.
Am 1. Januar 1978 wurden kleine Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Traubing mit damals etwa 50 Einwohnern eingegliedert.[3]
Verlauf der Bevölkerungsentwicklung[4] | |||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1970 | 1987 | 2003 | 2012 | 2014 |
Einwohner | 304 | 632 | 1676 | 1956 | 2966 | 3647 | 4364 | 4143 | 4224 |
Bürgermeister ist Bernhard Sontheim (Bürgergruppe). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Günter Gerhard (CSU/Parteifrei).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2.638.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 569.000 Euro.
Jahr | CSU | SPD | Grüne | FDP | BG | FL | AUF | gesamt | Wahlbeteiligung |
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2014 | 5 | 0 | 3 | 1 | 4 | 1 | 2 | 16 | 65,03 % |
2008 | 5 | 2 | 1 | 1 | 4 | 2 | 1 | 16 | 64,74 % |
2002 | 5 | 2 | 1 | 1 | 3 | 2 | 2 | 16 | 69,0 % |
AUF = Aktion Unabhängige Feldafinger BG = Bürgergruppe Feldafing FL = Frauenliste Feldafing
Feldafing kann eine sehenswerte Villenkolonie aus dem 19. Jahrhundert vorweisen, darunter die "Villa Carl", im Jugendstil erbaut von Richard Riemerschmid oder die Villa Waldberta, heute Internationales Künstlerhaus der Stadt München. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Roseninsel. Der öffentlich begehbare langgestreckte 18-Loch-Golfplatz liegt direkt am See-Ufer und wird zu den schönsten Europas gerechnet.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft vier, im produzierenden Gewerbe 162 und im Bereich Handel und Verkehr 57 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 735 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1087. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 acht landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 144 ha, davon waren 119 ha Dauergrünfläche.
Wichtige Firmen haben sich in Feldafing niedergelassen, u. a. auch die Siemens AG mit seinem Global Leadership Center, gelegen direkt neben der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr.
An Bildungseinrichtungen gibt es u. a. die Otto-Bernheimer Grundschule, drei Kindergärten und ein internationales Fortbildungszentrum InWEnt.
Der Bahnhof Feldafing wird im Zwanzig- bzw. Vierzigminutentakt von Zügen der S-Bahnlinie 6 der S-Bahn München bedient, somit besteht ein direkter Anschluss an die Münchener Innenstadt und mit Umsteigen im Bahnhof Tutzing auch nach Garmisch-Partenkirchen. Hinzu kommt der Autobahn-Beginn schon ab Starnberg in Richtung München. Von der Bundesstraße B2 erreicht man Feldafing über Pöcking, Traubing oder den Ortsteil Wieling. Von Tutzing oder Possenhofen kommend erreicht man Feldafing über die Staatsstraße St2063, von Einheimischen auch "Seestraße" genannt.
Von Frühjahr bis Herbst verkehrt eine witterungsabhängige Personenfähre zur Roseninsel.
In direkter Nachbarschaft befinden sich Tutzing, Pöcking, Possenhofen und Traubing, sowie auf der gegenüberliegenden Seeseite die Ortsteile Allmannshausen, Rottmannshöhe und Leoni der Gemeinde Berg.
Karin Sommer: Eines Tages wird es wieder ein friedlicher Ort sein. Simon Schochets Erlebnisse im Flüchtlingslager Feldafing. (Radiosendung vom 11. Januar 1992 im Bayerischen Rundfunk)