Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Erding |
Höhe: | 463 m ü. NHN |
Fläche: | 54,61 km² |
Einwohner: | 36.159 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 662 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 85435 |
Vorwahl: | 08122 |
Kfz-Kennzeichen: | ED |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 77 117 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Landshuter Straße 1 85435 Erding |
Webpräsenz: | |
Oberbürgermeister: | Maximilian Gotz (CSU) |
} |
Erding ist eine altbayerische Herzogstadt, 36 Kilometer nordöstlich von Münchens östlicher Stadtgrenze und 36 Kilometer südwestlich von Landshut gelegen. Erding ist Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern.
Erding liegt mit 36.159 Einwohnern in einem der zukunftsträchtigsten Landkreise Deutschlands, wie eine Untersuchung des „Berlin-Instituts für Weltbevölkerung und globale Entwicklung“ von 2004[2] aufzeigt (zweitbeste Bewertung nach Eichstätt) – demnach spielt der Flughafen München eine wesentliche Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung.
Erding liegt etwa 40 Kilometer in nordöstlicher Richtung vom Münchner Stadtzentrum entfernt. Durch Erding fließt die Sempt, ein kleiner Nebenfluss der Isar. Sie fließt in einem Bogen im Osten um die Erdinger Altstadt, die im Westen von dem von der Sempt abzweigenden Fehlbach begrenzt wird.
Im Erdinger Moos befindet sich der internationale Flughafen München Franz Josef Strauß. Dieser liegt etwa 5 Kilometer süd-südöstlich von Freising, ca. 39 Kilometer in nord-nordöstlicher Richtung von München sowie etwa 14 Kilometer in nord-nordwestlicher Richtung von Erding.
Die Herzogsstadt hat rund 35.000 Einwohner. Die drei Stadtteile sind Erding, Altenerding und Langengeisling. Altenerding und Langengeisling waren zunächst eigenständig und existierten schon länger als der für die Gesamtstadt namensgebende Teilort/Ort/Stadtteil Erding selbst.
742 wurde der Stadtteil Altham das erste Mal urkundlich erwähnt: Ein Familienmitglied der Agilolfinger schenkte Altham dem Kloster Benediktbeuern. 788 wurde die Siedlung Ardeoingas (entspr. Erding) das erste Mal urkundlich erwähnt. 891 schenkte König Arnulf den dortigen Königshof dem Domkapitel in Salzburg.
1228 erhielt Erding von Herzog Ludwig von Bayern die Stadtrechte zuerkannt; die Stadt (Herzogstadt) wurde bewusst als herzoglicher Stützpunkt gegenüber dem Hochstift Freising an der Fernstraße Schongau-München-Landshut angelegt. Die birnenförmige Gestalt der Altstadt ergibt sich aus den beiden Wasserläufen – die Sempt im Osten und der künstlich vertiefte Fehlbach im Westen, was der Stadt gleichsam den Wert einer Wasserfestung gab. Mauer, Graben und Wall sind in kleinen Resten noch bis heute vorhanden.
Im Inneren der Altstadt gibt es typische Kennzeichen einer wittelsbachischen Stadtneugründung des 13. Jahrhunderts. Eine langgezogene, etwa 400 Meter lange Nord-Süd-Achse, die nördlich des Schrannenplatzes Lange Zeile heißt und ursprünglich als Straßenmarkt angelegt wurde. In West-Ost-Richtung – versetzt – einen Straßenzug und in der Mitte den Schrannenplatz. Von den ursprünglichen vier Stadttoren (im Westen das Münchner Tor, im Norden das Freisinger Tor und im Süden das Haager Tor) ist nur noch das Osttor, das Landshuter Tor (Schöner Turm) erhalten geblieben. Dieses war das größte Stadttor, da es zur damaligen Hauptstadt Landshut führte. Im Südwesten lag die heute abgegangene Stadtburg von Erding. Zusätzlich zur strategischen Bedeutung kam später der Rang als Handelszentrum hinzu, speziell für Getreide und Vieh.
Mit der ersten wittelsbachischen Landesteilung wurde Erding Niederbayern zugeordnet, bei dem es bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts verblieb. Ab 1300 wurde der Erdinger Stadtturm, das Wahrzeichen der Stadt, an zentraler Stelle erbaut.
1503 wurde Erding im bayerischen Erbfolgekrieg von Herzog Albrecht IV. von Bayern-München erobert. Mit Ende des Erbfolgekrieges wurden Ober- und Niederbayern 1506 wieder miteinander vereinigt. Die zwischenzeitlich vom Salzburger Domkapitel zurückerhaltene Hofmark Altenerding wurde von den Grafen von Haag an Johann Jakob Fugger verkauft.
Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges eroberten, brandschatzten und plünderten die Schweden Erding zweimal – 1632 und 1634. Die Folgen waren eine Hungersnot und der Ausbruch der Pest 1634. 1648 wurde Erding Hauptquartier des schwedischen Generals Wrangel. Die Bevölkerung war größtenteils in die noch unbesetzten Gebiete des Landes – die meisten nach Wasserburg am Inn und Traunstein – geflohen. Als die Kaiserlichen unter General Piccolomini auf Erding von Vilsbiburg und Geisenhausen her vorrückten, wurde die Stadt erneut in Brand gesteckt. Der dritte Wiederaufbau wurde durch eine extra eingeführte Biersteuer finanziert.
Während der napoleonischen Kriege – besonders 1800 bei der Schlacht von Hohenlinden – wurde Erding dazu verpflichtet, Soldaten einzuquartieren und zu verpflegen. Am 1. Mai 1945 wurde die noch im April bombardierte Stadt Erding kampflos an die US-amerikanischen Truppen übergeben.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 wurde Erding zur Großen Kreisstadt erhoben.[3]
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Altenerding und Langengeisling im Zuge der Gemeindegebietsreform eingegliedert.[4]
In Erding leben etwa 35.000 Menschen. Das Durchschnittsalter der Frauen liegt bei 41,7, das der Männer bei 39,7 Jahren. In Erding leben 1.050 mehr Frauen als Männer (49,3 Prozent männlich; 50,7 Prozent weiblich). 5.186 Erdingerinnen und Erdinger oder 14,8 Prozent sind älter als 65 Jahre (davon 41 Prozent männlich, 59 Prozent weiblich). 20,3 Prozent sind jünger als 18 Jahre.
Der Anteil der 3.968 Ausländer aus 101 Nationen (davon 50,3 Prozent männlich, 49,7 Prozent weiblich) beträgt 11,3 Prozent.
Verheiratet sind 45,4 Prozent, ledig 42,0 Prozent, geschieden 6,9 Prozent und verwitwet 5,7 Prozent. 11 Männer und Frauen haben die Form einer Lebensgemeinschaft gewählt.
Innerhalb der ehemaligen Stadtmauer – der Altstadt Erdings – leben 815 Personen (davon 418 Männer und 397 Frauen), der Ausländeranteil beträgt hier 20,1 Prozent.
Angegeben ist die Bevölkerungszahl der Stadt Erding, einschließlich der bis 1978 unabhängigen Gemeinden Altenerding und Langengeisling. Die Stadt Erding alleine hatte im Jahre 1875 2.755 Einwohner, am 1. Mai 1978 lebten in Erding 10.450, in Altenerding 11.048 und in Langengeisling 1.923 Personen.
Jahr | Einwohner | Bemerkung |
---|---|---|
01.12.1840 | 4.046 | |
01.12.1871 | 5.278 | |
01.12.1900 | 6.109 | |
16.06.1925 | 6.944 | |
17.05.1939 | 10.736 | Bau des Fliegerhorstes ab 1935 |
13.09.1950 | 13.760 | |
31.12.1961 | 19.023 | Zuzug von Heimatvertriebenen |
31.12.1970 | 20.963 | |
31.12.1987 | 23.933 | |
31.12.1990 | 25.147 | |
31.12.1996 | 28.406 | Eröffnung des Flughafens München 1992 |
31.12.1998 | 29.571 | |
31.12.2000 | 31.165 | |
31.12.2002 | 32.045 | |
31.12.2004 | 32.953 | |
31.12.2005 | 33.017 | |
31.12.2006 | 33.500 | |
31.12.2007 | 33.821 | |
31.12.2008 | 34.020 | |
31.12.2009 | 34.410 | |
31.12.2010 | 34.514 | |
31.12.2011 | 33.825 | |
31.12.2012 | 34.402 | |
06.02.2015 | 37.753 |
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik (1960–2015)
52,1 Prozent gehören dem römisch-katholischen Glauben an, weitere 13,5 Prozent sind evangelisch-lutherisch, 1,0 Prozent sind anderen christlichen Glaubensgemeinschaften und Kirchen zuzuordnen, wie der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Brüdergemeinde), der freien Christengemeinde oder den Adventisten. Eine altkatholische Gemeinde hält Gottesdienste in der Heiliggeistkapelle ab. 33,4 Prozent gehören einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an.
In Erding haben sich auch andere Religionsgemeinschaften niedergelassen wie zum Beispiel eine Neuapostolische Kirche oder die Zeugen Jehovas.
Es gibt auch ein islamisches Zentrum.
Wappenbeschreibung:
„In Silber eine schräg gestellte blaue Pflugschar.“ | |
Wappenbegründung:
Seit dem 13. Jahrhundert steht im Schild eine schräg liegende Pflugschar, die als Gerät zur Bearbeitung der Erde als redendes Zeichen für den Ortsnamen gedacht war. Seit dem aus dem späten 13. Jahrhundert stammenden und seit 1303 durch Abdrucke überlieferten ältesten Siegel steht im Schild stets die schräg liegende Pflugschar (eigentlich „Pflugeisen“). Aktuelle Forschungen verweisen auf die Übereinstimmung zwischen dem längst vergessenen keltischen Wort „Ard“ (für Pflugmesser) und dem im hiesigen Dialekt ausgesprochenen „Arding“ für Erding. Die sehr vielen Abbildungen des Wappens seit 1523 geben übereinstimmend die heutigen Farben an, die Pflugschar war aber fast ausnahmslos senkrecht gestellt. |
Das Wappenbild von Erding ist (wie das von Dorfen) bereits in der Wappensammlung von Philipp Apian und im Wappenblatt von Hans Mielich enthalten. Das Stadtwappen wurde nach der Gemeindegebietsreform am 4. August 1978 bestätigt.
Die Erdinger Fahne hat die Farben Weiß-Blau-Weiß.
Im Jahr 1935 wurde nordöstlich von Erding der Fliegerhorst Erding eröffnet. Erding ist Bundeswehrstandort für das Luftwaffeninstandhaltungsregiment 1, das Systemzentrum Luftfahrzeugtechnik, sowie das Materialdepot Erding. Weiter im Norden, anschließend an den Stadtteil Langengeisling, liegt das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB). Das WIWeB ist eine Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums der Verteidigung und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (mit Sitz in Koblenz). Im Zuge der 2011 in Kraft getretenen Bundeswehrreform wird der Fliegerhorst Erding voraussichtlich 2019 geschlossen, das Wehrwissenschaftliche Institut (WIWeB) hingegen bleibt auch in Zukunft bestehen.
Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Die Stadtratswahl am 16. März 2014 führte bei einer Wahlbeteiligung von 49,8 Prozent (2008: 54,1 Prozent) zu folgendem Ergebnis:[5]
Partei | CSU | UWE | SPD | Erding Jetzt | Grüne | ÖDP | Die Linke / Piraten | FDP | REP | Gesamt |
Sitze | 17 (15) | 6 (8) | 5 (6) | 4 (4) | 3 (3) | 2 (2) | 1 (0) | 1 (1) | 1 (1) | 40 |
Stimmenanteil | 42,46 % (37,84) | 15,18 % (19,4) | 12,98 % (14,02) | 11,41 % (10,43) | 8,72 % (7,18) |
4,13 % (5,39) |
2,02 % (–) |
1,68 % (2,78) |
1,43 % (2,97) |
100,00 % |
Die Stadt Erding hat seit 2010 ein Jugendparlament. Die Mitglieder des Jugendparlaments werden alle zwei Jahre durch die Jugend der Stadt Erding gewählt. Das Parlament hat keine politische Ausrichtung.
Erding liegt an der B 388 München–Passau. Über die Flughafentangente Ost können die 92 (München–Deggendorf) und 94 (München–Passau) erreicht werden.
Mit dem öffentlichen Personennahverkehr der Stadt München, dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV, ist Erding mit der S-Bahnlinie 2 aus Richtung München-Ost auf der 36,5 Kilometer langen Strecke in circa 40 Minuten zu erreichen (50 Minuten bis München Hauptbahnhof). Die Züge fahren über die Bahnstrecke Markt Schwaben–Erding und die Bahnstrecke München–Mühldorf zum Münchener Ostbahnhof. Im Einzugsgebiet der Stadt Erding befindet sich auch der Franz-Josef-Strauß-Flughafen der Stadt München. Ein zentraler Busbahnhof liegt am S-Bahnhof in Erding. Zudem existiert ein Rufbussystem für weniger frequentierte Strecken.
In Erding gibt es folgende regelmäßig erscheinende Medien:
Erding verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Landshut und zum OLG-Bezirk München gehört.
Als Kreisstadt verfügt Erding über ein umfassendes Bildungsangebot und damit über Schultypen aller Ausrichtungen; den Schülerinnen und Schülern der Stadt steht jeder Bildungsweg offen.
In Erding gibt es sechs Grundschulen
In Erding gibt es zwei Gymnasien
In Erding gibt es zwei Realschulen
In Erding gibt es zwei Hauptschulen
Weitere Bildungseinrichtungen sind das
Weiterführende Schulen
Seit dem 1. Oktober 2004 gibt es auch noch die kostenpflichtige und staatlich anerkannte private Fachhochschule für angewandtes Management.
Die Volkshochschule ist seit 2005 im eigenen vhs-Haus in der Lethnerstraße 13. Sie bietet Kurse und Veranstaltungen in den Bereichen: Gesellschaft, Beruf, EDV – IT – Multimedia, Schülerförderung, Seniorenclub, Sprachen, Kultur – Kunst – Musik, Gesundheit, Freizeit.
Die Stadthalle Erding, eine moderne Mehrzweckhalle, wurde im Dezember 1984 eingeweiht. Hier finden Opern-, Operetten-, Theater- und Kabarettveranstaltungen statt.
Die Volksspielgruppe Altenerding, 1920 gegründet, präsentiert vor allem Stücke aus dem bayerischen Umfeld. Besonderes Highlight sind die seit 1978 unregelmäßig stattfindenden Schwedenspiele unter Leitung von Josef Beil, Träger der goldenen Stadtmedaille, die die Kulisse des Landshuter Tores, des Schönen Turms, nutzen und in eine Freilichtbühne verwandeln. Am „Grünen Markt“ befindet sich zur gleichen Zeit das sog. „Schwedenlager“ das mit einem Biergarten verbunden wird. Historischer Hintergrund ist die Eroberung und Plünderung der Stadt durch schwedische Truppen im Jahre 1632.
Das Cineplex Kino Erding liegt nahe der S-Bahn-Station Erding.
Die Klassische Philharmonie Erding sowie das Erdinger Kammerorchester musizieren regelmäßig in der Stadthalle Erding.
Zudem bietet die Kreismusikschule Erding ein großes Spektrum an Veranstaltungen.
Die jährliche stattfindende Erdinger Orgelwoche in der Pfarrkirche St. Johann gehört wie die Jazztage Erding oder die Europa-Tage der Musik in der Kreismusikschule Erding mit internationaler Besetzung zum festen Bestandteil der Erdinger Musikkultur. Seit dem Jahr 2010 organisiert das Kulturamt der Stadt Erding jährlich die Volksmusiktage Erding, bei denen altbayerisches Brauchtum gepflegt wird.
Die Stadtkapelle Erding ist ein konzertantes Blasorchester, das neben traditioneller Blasmusik moderne Unterhaltungsstücke im Repertoire hat und Ausflüge in die Klassik unternimmt. Die Stadtkapelle ist bayerischer Meister der musikalischen Mittelstufe des Musikbund von Ober- und Niederbayern (Stand 2014).
Die Johannesbläser Erding sind eine Gruppierung (vier Trompeten, zwei Posaunen und Tuba), die von der Pfarrei Sankt Johann gegründet wurde und deren Mitglieder unter anderem in der Stadtkapelle mitwirken. Vorrangig spielen sie klassische und kirchliche Literatur, aber auch modernere Stücke.
Auf eine 60-jährige Tradition kann die Chorgemeinschaft Altenerding zurückblicken. Ihre Gründung im Jahr 1949 erfuhr sie als „Männergesangsverein“. Zehn Jahre später wurde der Männerchor zu einem gemischten Chor erweitert.
Die Liedertafel Erding, gegründet 1844, ist einer der ältesten Gesangsvereine in ganz Bayern. Die Liedertafel wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Orlando-di-Lasso-Medaille, Zelter-Plakette und dem Kulturpreis des Landkreises Erding.[6][7]
Seit 2005 findet jährlich im Juni das Musikfestival „Open Airding“ am Sepp-Brenninger-Stadion in Altenerding statt. Es wird ehrenamtlich von Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Erding organisiert und bietet lokalen und regionalen Bands eine breite Plattform.
Der Erdinger Stadtpark hat eine lange Geschichte. Um die Klosterkirche Heilig-Blut (1675; an Stelle einer 1360 erbauten Holzkapelle erbaut) und das Schloss (1712) begründete Freiherr Walter von Grainger und Franziska von Grainger, geborene Widnmann 1822 die heutige Gartenanlage in der Form einer englischen Parklandschaft.
Schon in seiner frühen Zeit wurde der Park vielfältig als Erholungsraum genutzt. 1861 ließ Grainger das Gelände bis zur Sempt bepflanzen. In den darauffolgenden Jahrzehnten erfolgten der weitere Ausbau und die Ausdehnung des Parks, der seit 1877 der Heilig-Geist-Stiftung gehört. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Stadtpark stark vernachlässigt. Daher legte der aus München stammende Gartenbaumeister Kolb den Park neu an.
Zur Erweiterung des Parks gehört im 20. Jahrhundert unter anderem die Anlage eines Spielplatzes (1934) und eines Tiergeheges (1935). Um 1971 erfolgte die Anlage eines neuen Tiergeheges. In den 1980er- und 1990er-Jahren fanden weitere Umbauten und Sanierungen statt. Heute präsentiert das Tiergehege Damwild und einen Esel. In einem Streichelzoo finden sich u.a. Pfauen, Hasen, Meerschweine und Ziegen. In einer großzügigen Voliere leben verschiedene Vogelarten. Der Erdinger Stadtpark hat sich im Laufe der Zeit aufgrund seiner Größe und zentralen Lage zur wichtigsten öffentlichen, innerörtlichen Grünfläche entwickelt. Der Park wird von allen Altersklassen genutzt – ob zur Erholung, zum Sport, zur Kommunikation oder zum Spielen. Auch als Rückzugs- und Lebensraum für viele unterschiedliche Pflanzen und Tiere dient die Anlage. Ein Denkmal an der Sempt erinnert an den Maler Wilhelm von Diez, ein weiteres Denkmal an den Stadtparkgründer.
Nach Bürgerbeteiligung wurde im Frühjahr 2012 mit der Revitalisierung eines Teilbereichs des Parks begonnen. Ziel der Planung ist die Pflege des Gehölzbestandes, die das Nutzungsspektrum des Parks an die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse anpasst. Die Raumaufteilung orientiert sich am Leitbild des historischen Landschaftsparks, wertvoller Baumbestand soll besser zur Geltung kommen. Mit dem Erwerb des Mayr-Wirt-Geländes (2010) südöstlich der S-Bahn wurde dem Park eine extensive, naturnahe Zone hinzugefügt. Durch eine Aussichtsplattform, die sogenannte „Himmelsleiter“, und ein „Grünes Klassenzimmer“ wird eine naturpädagogische Nutzung des Areals ermöglicht.
Der zentrale Spielplatz wurde 2012 zu einem Abenteuerspielplatz umgestaltet der sich als keltisches Dorf, mit Reetdachhäusern, und Keltenturm zeigt. Die Anlage hat den Namen „WENIADUNUM – die Familienfestung“, der Name ist ein Neologismus nach „Dunum“ einem lateinischen Namen für ein keltisches Oikonym. Das pädagogische Konzept des Spielplatzes liegt u.a. darin, Kinder und Jugendliche für die Geschichte des Erdinger Landes zu begeistern. Archäologen erforschten bereits etwa 30 bekannte keltische Viereckschanzen im Landkreis Erding. Die so genannte Erdinger Gruppe macht damit ein Zehntel aller Anlagen aus der Eisenzeit in Bayern aus. Ein Informationshaus lädt zum Erkunden der Erdinger Frühgeschichte ein.
In Erding befinden sich zahlreiche Sportanlagen:
Bolzplätze Altenerding Süd – Glockengießerstraße – St. Sebastianstraße (Langengeisling) – Max-Planck-Straße – Landshuter Straße – Kapellenstraße (Bergham) – Freizeitanlage Itzlinger Graben – Altes Schwimmbad – Nördlich des SC Trainingsplatzes – Ehemaliger Holzlagerplatz – Freizeitanlage Klettham – Baugebiet Taufkirchener Straße – Franzensbader Straße – Grünzug Altenerding-Süd – Bei Schule Altenerding Süd
In der Freizeitanlage Altenerding-Süd befinden sich die Semptsporthalle (Dreifachturnhalle) sowie das Sepp-Brenninger-Stadion. Dort wurde 2011 eine blaue Tartanbahn wie im Berliner Olympiastadtion aufgetragen. Außerdem finden sich dort (Klein-)Spielfelder, Stockbahnen eine Tennisanlage sowie eine 2010 erweiterte Skater-Bahn.
Die Freizeitanlage Erding-Nord bietet einen Badesee (Kronthaler-Weiher) mit Surfmöglichkeiten, zwei Beach-Volleyball-Anlagen, eine Trampolin-Anlage sowie eine Minigolfanlage.
Die Freizeitanlage Klettham bietet ein Rasenspielfeld, Streetball und Stockbahnen.
Im Sportzentrum Erding befinden sich das Stadion Erding (Fußball- und Leichtathletikstadion) sowie eine große Tennisanlage mit 10 Freiplätzen, 3 Hallenplätzen und einer Tenniswand. Daneben steht das Frei- und Hallenbad. Das Freibad enthält ein Sportbecken von olympischen Ausmaßen (Länge 50 Meter, Fläche von 1.050 Quadratmeter und einem Fassungsvermögen von 2.100.000 Litern Wasser). Hier können Sportler ausgiebig trainieren. Das Springerbecken hat einen 10-m-Sprungturm, ist 276 Quadratmeter groß und fasst 1.400.000 Liter Wasser. Das Nichtschwimmerbecken ist 950 Quadratmeter groß und fasst 1.188.000 Liter Wasser. Als besondere Attraktion gibt es hier eine Wasserrutsche. Ebenso gibt es ein Kinderplanschbecken. Es hat eine Fläche von 123 Quadratmeter und fasst 25.000 Liter Wasser. Auf der großen Spiel- und Liegewiese kann unter anderem Volleyball, Fußball und Tischtennis gespielt werden. Das Hallenbad hat ein Sportbecken, 25 Meter lang, 312 Quadratmeter groß und 796.000 Liter Fassungsvermögen, und ein Sprungbrett. Im Pavillon befindet sich ein Lehrschwimmbecken. Es ist 0,8 bis 1,1 Meter tief und fasst 117.000 Liter. Zwei Kleinkinderbecken, die durch eine Rutsche verbunden sind, stehen ebenfalls zur Verfügung. Sie sind 25 bis 40 Zentimeter tief, 50 Quadratmeter groß und fassen 18.000 Liter Wasser. Außerdem gibt es zwei Dampfsaunen.
Die Eislauffläche der Eissporthalle Erding besteht aus einer 30 x 60 Meter großen Eisfläche. Damit ist sie auch für internationale Eishockey-Profi-Spiele geeignet. Die Zuschauertribünen bieten insgesamt 2.576 Plätze, davon sind 486 Sitzplätze.
Sportplätze gibt es zudem in Langengeisling und Eichenkofen.
Das umfangreiche Angebot in der Stadt Erding wird von der Therme Erding abgerundet.
Die Stadt Erding hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
Das Erdinger Weißbier gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Spezialitäten Bayerns.