Eisack | ||
Eisack in Bozen | ||
Daten | ||
Lage | Südtirol, Italien | |
Flusssystem | Etsch | |
Abfluss über | Etsch → Adriatisches Meer | |
Quelle | am Brenner | |
Quellhöhe | 1990 m s.l.m. | |
Mündung | Etsch südlich von Bozen | |
Länge | 99,9 km[1] | |
Einzugsgebiet | 4960,37 km²[2] | |
Abfluss[3] AEo: 4960,37 km² |
MQ Mq |
58 m³/s 11,7 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Rienz | |
Rechte Nebenflüsse | Talfer | |
Durchflossene Stauseen | Franzensfester Stausee | |
Mittelstädte | Brixen | |
Kleinstädte | Sterzing |
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Der Eisack (italienisch Isarco, ladinisch Isarch, lateinisch Isarcus) ist der zweitgrößte Fluss Südtirols (Italien). Er entspringt am Brenner in einer Höhe von 1990 m und mündet nach ca. 100 km etwas südlich von Bozen in die wasserärmere Etsch. Das Einzugsgebiet des Flusses beträgt etwa 4200 km². Der Eisack fließt zunächst durch das südliche Wipptal, ab Vahrn ist das Eisacktal nach dem Fluss benannt.
Wichtige Ortschaften entlang des Eisack sind Sterzing, Brixen, Klausen, Waidbruck und Blumau. Der größte Zufluss ist die ihn an Wasserführung übertreffende Rienz, mit der sich der Eisack in Brixen vereinigt; weitere bedeutende Zuflüsse sind die Talfer aus dem Sarntal, der Ridnauner Bach, Pflerscher Bach, Pfitscher Bach, Villnößer Bach, Grödner Bach, Braibach (auch Tierser Bach genannt) und der Eggentaler Bach.
Wichtig ist der Eisack auch für die Stromerzeugung: Bei Franzensfeste, bei Klausen und bei Waidbruck wird der Fluss hierfür gestaut und teilweise abgeleitet. Außerdem wird am Oberlauf des Eisack bis zum Stausee Franzensfeste Rafting betrieben.
Sehenswert sind drei gedeckte Brücken, die kurz hintereinander unterhalb von Klausen den Eisack überqueren, und zwar die Törggelebrücke, die Atzwanger Brücke und die Steger Brücke.
Nach derzeitigem Forschungsstand ist der Name des Flusses auf die indogermanische Wurzel es oder is in der Bedeutung „(fließendes) Wasser“ zurückzuführen, welche sich in heutigen Sprachen auf den festen Aggregatzustand des Wassers („Eis“) verengt hat.
Von dieser Wurzel leiten sich eine Reihe weiterer Flussnamen ab:
Durch die Inschrift am Tropaeum Alpium ist der Name des am Eisack um 15 n. Chr. siedelnden rätischen Stammes überliefert: Isarci. Die ab 600 n. Chr. einwandernden Bajuwaren hängten an den bestehenden Namen des Flusses das typisch bajuwarische Ache an. Dementsprechend war bis ins ausgehende 19. Jahrhundert der Name Eisach für den Fluss gebräuchlich.
Der Eisack sorgte in früheren Jahrhunderten immer wieder für erhebliche Überschwemmungen des Stadtgebietes von Bozen. Eine solche Inundation ist in der ersten bekannten Stadtansicht von 1541 festgehalten, die der damalige Bürgermeister Leonhard Hörtmair für die Innsbrucker Regierung anfertigte, um die erheblichen Schäden an den Schutzbauten zu dokumentieren und entsprechende Hilfsgelder einzufordern.
Von besonderer Bedeutung war die seit dem Hochmittelalter bezeugte alte Bozner Eisackbrücke. Als hölzerne Jochbrücke errichtet, überquerte sie den Fluss südlich der Altstadt Richtung Virglfuß und war ein Nadelöhr sowohl des inneralpinen Verkehrs wie der überregionalen Verbindung über den Brennerpass.[4] Aufschlussreich sind zwei Weistümer der Brücke von 1239 und 1272, die im Detail die Erhaltung der Brücke regeln und als Brückenvogt den Grafen von Tirol nennen.[5] Im 19. Jahrhundert wurde die alte Eisackbrücke durch die jüngere Loretobrücke und die Eisenbahnbrücke ersetzt.