Echo (griechisch Ἠχώ) ist in der griechischen Mythologie die Oreade (Bergnymphe) des Berges Helikon und eine Tochter der Gaia. Nach ihr ist das bekannte Phänomen des Echos benannt.
Echo unterhielt im Auftrag Zeus’ dessen Gattin Hera mit dem Erzählen von Geschichten, damit Zeus Zeit für amouröse Abenteuer hatte. Als Hera dieses Komplott entdeckte, beraubte sie Echo zur Strafe der Sprache und ließ ihr lediglich die Fähigkeit, die letzten an sie gerichteten Worte zu wiederholen.
Aus diesem Grund war Echo nicht in der Lage, dem schönen Jüngling Narziss ihre Liebe zu gestehen. Eines Tages jedoch, als Narziss im Wald auf Hirschjagd war, wurde er von seinen Gefährten getrennt. Echo folgte ihm leise durch das Unterholz, konnte aber selbst kein sinnvolles Gespräch beginnen. Endlich rief Narziss:
Doch Narziss verschmähte grausam ihre Umarmung, und Echo fühlte sich so elend und gedemütigt, dass sie sich in einer Höhle versteckte, keine Nahrung mehr zu sich nahm und schließlich verkümmerte, bis sie nur noch Stimme war. Ihre hageren Gebeine wurden zu den Felsen, die das Echo zurückwerfen, jedoch zugleich das Aussehen einer wunderschönen jungen Frau haben.[1]
Später bestrafte die Rachegöttin Nemesis Narziss damit, dass er sich hoffnungslos in sein schönes Spiegelbild verliebte, als er es in einem Teich erblickte.
Eine andere Überlieferung berichtet von der Liebe des Pan zu ihr, die sie jedoch nicht erwiderte. Vergeblich habe er sie zu haschen versucht, bis er zuletzt in der Leidenschaft die Hirten rasend machte, so dass sie die Echo zerrissen, deren Glieder seitdem in alle Welt zerstreut sind.
Echo ist eine Figur in Christoph Ransmayrs 1988 erschienenem Roman Die letzte Welt.
Der Asteroid (60) Echo wurde nach ihr benannt.[2]