Die ERI-Cards oder Emergency Response Intervention Cards auch Traffic Emergency Card oder Tremcard geben Hinweise für Erstmaßnahmen bei einem Gefahrgutunfall.
Sie wurden vom Verband der Europäischen chemischen Industrie (CEFIC) als Informationsquelle für die Feuerwehr geschaffen um im Falle eines Unfalls mit chemischen Transportgütern eingesetzt zu werden. Sie beinhalten wie mit dem jeweiligen chemischen Stoff umgegangen werden muss und welche spezielle Ausrüstung benötigt wird.[1] Besonders notwendig sind die ERI-Cards, wenn keine weiteren Informationen des Herstellers über das relevante Material vorliegen. [2]
Es gibt ERI-Cards für sieben Bereiche (Klassen):
Die ERICs der Klasse 1 werden federführend vom Logistikamt der Bundeswehr, die ERICs der Klasse 7 vom Bundesamt für Strahlenschutz erstellt.
Sie können entweder in Grundformat (DIN A 4-Ordner) in Katalogform vorliegen, in einer Online-Datenbank abgerufen, oder offline als Download verwendet werden.[3] Zusätzlich ist mittlerweile eine Taschenbuchausgabe erschienen.
Sie werden von der Europäischen Union gefördert und dürfen frei kopiert werden. Eine kommerzielle Verwertung ist untersagt.
Die in den Emergency Response Intervention Cards enthaltenen Informationen sind nach einem Standardformat strukturiert[4]:
Die Koordinierung sowohl für die Ausgabe der Karten als auch für den Gefahrguthelfereinsatz im eingetretenen Notfall übernimmt die CEFIC-ERI-Card-Datenbank. Von hier aus werden der Feuerwehr auch Hinweise über erste Einsatzmaßnahmen gegeben, wenn Ihnen beim Eintreffen am Ereignisort keine zuverlässigen stoffspezifischen Informationen zur Verfügung stehen sollten.
Für den Feuerwehreinsatz liegen sie idealerweise in einer laminierten und damit wasserfesten Form vor. Die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg betreut den Druck. Zusätzlich gibt es auch eine Gefahrgut-Helfer-App, die während der Einsätze genutzt werden kann.[6]
Der Grundstein wurde 1991 gelegt, als man darüber nachdachte, wie man die Arbeit mit gefährlichen Stoffen für Rettungskräfte erleichtern bzw. sicherer machen kann. Die Entwicklung des ERI-Cards System begann bereits im Jahr 1993, als eine internationale Gruppe aus Chemikern und Feuerwehrleuten, mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission, die ersten Ideen sammelte. Die ERI-Cards wurden zuallererst auf Englisch im Jahr 1995 herausgegeben. Aktualisiert wurden die Daten 1998, Mai 1999, 2003, 2007 und im Jahr 2013, nachdem die ADR-Stoffe neu strukturiert wurden. Die neueste Ausgabe stammt vom 29 April 2013 mit aktuellen ADR und EAC Listen.[7]
Die Einführung der ERI-Cards wurde letztendlich auf einer Fachkonferenz der deutschen Bundesländer am 17. März 1999 in Ludwigshafen mit 10 gegen 1 Stimme bei fünf Enthaltungen (je Bundesland 1 Stimme) beschlossen.